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Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Psycho-Logisch Richtig verhandeln

Titel: Psycho-Logisch Richtig verhandeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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fest, daß man von seiner Umwelt auf Erfolg bzw. auf Versagen programmiert werden kann. D.h., daß der Einzelne nun seinem »Skript« gemäß handelt, wenn er Erfolg hat bzw. wenn er (immer wieder) versagt. Die Skript-Analyse wird uns helfen, solche Programme bei sich und anderen zu erkennen. Man kann solche Programme nämlich ändern!
    Da BERNE ursprünglich Freudianer (= Schüler und Anhänger der Lehre von FREUD) war, wollen wir uns kurz mit FREUD bekannt machen.
    Sigmund Freud (1856 -1939) wurde als der Begründer der Psychoanalyse berühmt. Er stellte die wesentlichsten psychologischen Denkmodelle auf, die wir heute noch kennen, besonders was das Bewußte und das Unbewußte angeht. Einen dieser Gedanken wollen wir hier als Ausgangsbasis nehmen.
2 Die Persönlichkeitsstruktur nach FREUD (ES, ICH, ÜBERICH)
    FREUD sagte: Wenn der Mensch geboren wird, besitzt er noch keine Persönlichkeitsstruktur. Es bestehen zunächst nur die nötigen Anlagen, da sich die spätere Persönlichkeit aus drei (nacheinander entstandenen) Schichten zusammensetzen wird. Da ist zunächst einmal das ES. Dieser Teil ist angeboren. Er ist mit Energien besetzt und beherbergt alle Triebe und Antriebe. Deshalb ist das kleine Lebewesen überhaupt fähig, seine Wünsche (z.B. Hunger) durch Schreien kundzutun, d.h.: deshalb kann es versuchen, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Das ES zeichnet sich dadurch aus, daß es nur diese eigenen Bedürfnisse kennt. Das Eingehen-Können auf Bedürfnisse anderer muß nämlich (später) erst gelernt werden. Das ES könnte man mit einem Wort umschreiben: Es WILLI Es funktioniert nach dem Lustprinzip. Hierbei muß darauf verwiesen werden, daß das Wort »Lust« in der Psychologie eine andere Bedeutung hat als in der Alltagssprache: »Lust« ist die Bedürfnisbefriedigung jeder Art; »Unlust« hingegen die Verhinderung der Bedürfnisbefriedigung. Wenn wir sagen, daß das ES nach dem Lustprinzip funktioniert, meinen wir damit: Es versucht, sich Lust zu verschaffen und Unlust zu vermeiden. Damit aber gerät es in Widerspruch mit seiner Umwelt.
    So passiert es immer häufiger, daß die Umwelt mit einem »Das darfst du nicht!« reagiert. Es kommen also die Großen, die ja immer ÜBER dem kleinen Wesen zu stehen scheinen, und beginnen, das Kind durch ihre Ge- und Verbote zu programmieren. Dies ist die Entstehung der zweiten Persönlichkeitsschicht: Des ÜBERICHS. Es ist angefüllt mit Ge- und Verboten, mit Regeln wie man sich verhalten soll, wie nicht, mit der sog. Moral. Durch die ÜBER-ICH-Funktion entwickelt sich nun das sogenannte Gewissen.
    Auch dieser Prozeß ist ungeheuer wichtig. Wäre der kleine Mensch ohne ihn doch nie in der Lage, Rechte und Besitz anderer zu achten, auf Wünsche anderer Rücksicht zu nehmen und gewissen Regeln gemäß zu leben, ohne die die Gemeinschaft oder gar eine Gesellschaft nicht existieren könnte. Die dritte Persönlichkeitsschicht nannte FREUD das ICH. Das ist der Teil in uns, der sich mit der Realität auseinandersetzt. Es sagt zum Beispiel das ES: »Ich WILL dasl« Das ÜBERICH jedoch sagt: »Das darfst du nichtl« Nun schaltet sich das ICH ein, indem es als VERMITTLER zwischen den beiden anderen Instanzen unseres Seins steht. Es hilft uns entscheiden, ob und unter welchen Umständen das ES seinen Wunsch vielleicht doch befriedigen darf. Das ICH funktioniert nach dem Realitätsprinzip. Es ist der Teil in uns, der Daten und Fakten aufnehmen, analysieren und verwerten kann; der Teil in uns, der sachlich Auskünfte gibt; der Teil unserer Psyche, der uns hilft, ENTSCHEIDUNGEN aller Art zu treffen.
    Wenn nun ein Mensch keine gesunde Persönlichkeitsentwicklung erfahren hat, können sich gewisse Probleme einstellen. Als Beispiel sei der Triebverbrecher erwähnt. Das ist ein Mensch, dessen ES seinen Sexualwunsch durchsetzt, weil sein ÜBERICH nicht stark genug ist, diese (verbotene) Handlung zu verbieten. Dieser Mensch kann daher im Moment des Verbrechens gar nicht einsehen, daß die Frau ein Recht darauf hat, ihre eigenen Bedürfnisse (nämlich NICHT von ihm belästigt zu werden) durchzusetzen. Ein anderer Persönlichkeitstyp ist der ÜBERICH-Typ. Sein ÜBERICH ist so voller Programme und Verhaltensweisen, daß er ständig alle Leute ermahnt, zurechtweist und gängelt. Dieser Mensch kann wiederum nicht einsehen, daß manche Verhaltensregeln nicht für alle Menschen gültig sein können. Deswegen versucht er alle in sein Schema zu zwängen.
    Sie sehen also, daß diese drei Schichten

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