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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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eigenen, einzigartigen Frauencharakter. Man könnte sagen, jeder dieser Typen repräsentiert einen unterschiedlichen Archetyp des Weiblichen, und wenn man ihre gemeinsamen Essenzen und Eigenschaften kombiniert, entsteht daraus ein Gesamtbild des Weiblichen.
    Sepias natürliche Unabhängigkeit unterscheidet sie von anderen Frauen. Sie versucht, sie selbst zu sein, ungeachtet dessen, was andere, und besonders Männer, von ihr erwarten. Darin unterscheidet sie sich von Natrium-Frauen, deren Unabhängigkeitsstreben im allgemeinen eine Reaktion auf den emotionalen Schmerz ist, den sie erlebt haben, eine Art Schutzmechanismus. Sepia ist von Natur aus unabhängig. Sie läuft nicht vor irgend etwas davon wie Natrium – sie ist einfach sie selbst und weigert sich, ihre Persönlichkeit von anderen Menschen manipulieren zu lassen. Diese Unabhängigkeit von Sepia läßt sie nach außen manchmal etwas maskulin wirken, weil wir erwarten, daß Männer unabhängiger sind als Frauen, aber Sepia ist im Grunde nicht vermännlicht. Das verhärtete Äußere einer defensiven Ignatia- oder Natrium-Frau ist maskulin – eine wirkungsvolle, aggressive Fassade als Schutzschild für die innere Empfindsamkeit. Die durchschnittliche Sepia-Frau braucht diese Fassade weniger, und ihre Unabhängigkeit entsteht dadurch, daß sie ihre eigene Einzigartigkeit und das Gefühl der Macht zelebriert, das sie aus ihrer Verbindung mit dem Körper und der Erde gewinnt. Dieses Machtgefühl ist weiblich, denn es hängt davon ab, wie jemand seinen Körper empfindet und darin zentriert ist, und es ist das Resultat einer natürlichen Weisheit, die nichts mit dem Intellekt zu tun hat. Männliche Macht ist im Gegensatz dazu stärker an Aggression, brutale Kraft und den Intellekt gebunden. Der Unterschied ist wie der zwischen Karate, das eine extrem offensive, aggressive Kampfkunst ist und dem Gegner erheblichen Schaden zufügen kann, und Aikido, der »weichen« Kampfkunst, die ganz und gar defensiv ist und nur von der Flexibilität und der Fähigkeit des Übenden abhängt, sich dem Fluß der Bewegungen seines Gegners anzupassen.
    Ich habe fünf Untertypen ausgewählt, die verschiedene Eigenschaften der Sepia-Frau repräsentieren. Drei von ihnen sind, historisch gesehen, traditionelleRollen unabhängiger Frauen. Die anderen beiden, die Abgestumpfte und die Xanthippe, zeigen, was mit Sepia passiert, wenn sie ihre Identität anderen unterordnet, besonders ihrer Familie.
Die Hexe
    Die Hexe oder Weise Frau hat es immer gegeben, und normale Sterbliche sind ihr immer mit einer Mischung aus Furcht, Respekt und Faszination begegnet. Ob es die Hexe im Mittelalter war, die Kräutertränke mischte und Zaubersprüche kannte, oder die Priesterin im alten Griechenland oder Indien, die Neophyten in die Mysterien einweihte, die Weisen Frauen haben sich immer ihrem Handwerk und ihrer Weisheit gewidmet und nicht einem Ehemann oder einer Familie. Die meisten Hexen sind Sepia, und die meisten Sepia-Frauen haben etwas von einer Hexe in sich. Sie haben eine gewisse natürliche Hellsichtigkeit, und sie sind gewöhnlich von esoterischen und mystischen Ideen fasziniert. Außerdem haben sie einen gesunden, unabhängigen Verstand, der subtil ist und auch verborgene Mysterien, die sich der Logik nicht erschließen, leicht erfassen kann.
    Sepia vertieft sich gerne in verborgene Mysterien, seien sie nun psychologischer oder mehr philosophischer Art (Kent: »theoretisiert«), und wie Phosphor und China hat sie die Sensibilität, in manchen Fällen intuitiv zu erfassen, was sie logisch nicht ableiten kann. Eine Sepia-Frau weiß beispielsweise in der Regel, wenn ihr Mann untreu ist, auch wenn es nicht den kleinsten erkennbaren Hinweis gibt. Sie spürt es einfach. Ganz ähnlich hat sie vielleicht das Gefühl, sie sollte sich von dem netten Kollegen bei der Arbeit fernhalten, und im nachhinein findet sie heraus, daß er ein gefährlicher Psychopath ist, der alle anderen mit seinem angenehmen, normalen Äußeren getäuscht hat. Anders als Phosphor hat sie gewöhnlich genügend innere Klarheit, um ihre Intuition von Ängsten und Wünschen zu trennen, obwohl diese Unterscheidungsfähigkeit nachläßt, wenn Sepia ängstlicher wird.
    Sepia ist wie eine Kreuzung zwischen Phosphor und Natrium muriaticumso intuitiv und natürlich wie erstere und so tiefgründig wie letztere. In der Regel ist sie stärker geerdet als Phosphor, bodenständiger und vernünftiger, und deshalb kann sie mehr aus ihren intuitiven

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