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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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Ernährungsumstellung zu behandeln. Ich sagte ihm, daß solche Maßnahmen manchmal in Fällen helfen, wo die orthodoxe Medizin versagt hat. Er meinte jedoch, er wolle lieber der Chemotherapie eine zweite Chancegeben, und seine Frau erzählte mir später, er sei sehr reserviert, wenn es um irgend etwas Unorthodoxes gehe. Sein Verhalten ließ mich an Thuja denken, denn er war ebenso ernst wie zurückhaltend, und seine dunklen Augen zeigten anläßlich meines Besuches weder Interesse noch Dankbarkeit. Ich hatte den Eindruck, mit einem Mann zu sprechen, der gar nicht anwesend war, sondern sich irgendwo versteckte und vom Leben nichts mehr erwartete (Kent: »lehnt das Leben ab«), Äußerlich erinnerte er auch an Thuja, denn sein Teint war sehr dunkel, und er hatte zwei große Muttermale im Gesicht. Außerdem erzählte mir seine Frau, er habe immer unter Asthma gelitten, was für viele Thuja-Menschen zutrifft.
Angst und Paranoia
    Mehrere meiner Thuja-Patienten zeigten Anzeichen von leichter Paranoia, was nicht überrascht, wenn man daran denkt, daß Thuja sich oft so fühlt, als habe er ein Verbrechen begangen. Ein Thuja-Patient fühlte sich von der Polizei verfolgt und geriet jedesmal in Panik, wenn er ein Polizeiauto sah, obwohl er nichts verbrochen hatte. Gewöhnlich hatte er irgendeine geringfügige Ordnungswidrigkeit zu verbergen, beispielsweise ein nicht funktionierendes Rücklicht, aber er reagierte so, als werde er wegen Mordes gesucht, hatte Schweißausbrüche und tat alles, damit die Polizei nicht auf ihn aufmerksam wurde (Kent: »Wahnideen – daß er ein Krimineller ist«). Wenn er bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt wurde, hatte er die Vision, er müsse ins Gefängnis, auch wenn er nur den üblichen Strafzettel bekam. Thuja linderte sein Asthma und schien ihn auch etwas weniger paranoid zu machen, aber sogar unter homöopathischer Behandlung dauert es lange, bis solche tiefverwurzelten und chronischen Reaktionen verschwinden, denn dazu muß erst das unbewußte psychologische Trauma aufgelöst werden.
    Eine meiner Thuja-Patientinnen hatte eine andere Art von Paranoia. Sie war sehr medial veranlagt und hatte das Gefühl, in ihrem Haus spuke es. Während der Psychotherapie sah sie oft Gesichter im Raum, die böse aussahen und sie in Angst und Schrecken versetzten (Kent: »Wahnideen – Gesichter, Phantombilder«), und sie erzählte mir, das sei ihr auch schon früher passiert, wenn sie unter großem Streß stand. Sie glaubte, diese Geister seien real, und hatte verschiedene mentale Techniken, um sich vor ihnen zu schützen, aber gleichzeitig verstand sie, daß die Geister sie in Ruhe lassen würden, wenn sie erst einmal ihren persönlichen »Hausputz« abgeschlossen und die Traumata der Vergangenheit vertrieben hätte. Manchmal waren sie und auch die andereThuja-Patientin in der Psychotherapie in einem Zustand totaler Panik, einer Art von Panik, die charakteristisch für Menschen ist, die am Rande des Wahnsinns stehen. Sie hatten beide Angst vor Menschen, was angesichts ihrer Mißbrauchserfahrungen in der Kindheit nicht überraschend ist, aber diese Angst war größer, als sie normalerweise in solchen Fällen ist.
    Eine der Frauen konnte nicht alleine einkaufen gehen, weil sie sich so verwundbar fühlte (Kent: »Furcht vor Fremden«), aber sie konnte entspannt mit Menschen umgehen, die sie kannte. Gleichzeitig hatte sie manchmal während der Therapie das Gefühl, daß keiner ihrer Freunde sie verstand, daß sie niemandem vertrauen konnte und daß einige ihrer »Freunde« aus verschiedenen Gründen etwas gegen sie hatten. In solchen Phasen traute sie nicht einmal mir genug, um mit mir über ihre Gefühle zu sprechen. Durch diese Furcht geriet sie in eine starke Isolation, und das verstärkte die Furcht nur noch mehr. Manchmal zog sie sich ganz in sich selbst zurück, empfand keine Zuneigung für ihren Sohn und ihre Tochter und wollte nichts mit ihnen zu tun haben (Kent: »Abneigung gegen Berührungen«). Dann wieder fühlte sie sich voller Liebe und Frieden und war so »high«, daß sie alles wunderschön fand. Thuja teilt den Hang zur Ekstase mit anderen hellsichtigen Typen wie Medorrhinum und Lachesis, aber für Thuja-Männer habe ich diese Eigenschaft noch nirgendwo beschrieben gefunden.
An der Grenze zum Wahnsinn
    Ich habe noch keinen Thuja-Fall erlebt, bei dem eine echte Geisteskrankheit vorgelegen hätte, aber das Potential dafür scheint vorhanden zu sein. Die Arzneimittellehren sind voll

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