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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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auf und sagte zum Piloten: »Wir sind auf Kanal vier und werden uns melden, falls wir schnell wieder weg müssen.«
    »Ich behalte den Finger auf dem Startknopf.«
    »Funken Sie uns an, falls es Probleme gibt.«
    »Ja, Sir.«
    »Hat Arnie Ihnen eine Waffe gegeben?«
    »Zwei sogar.«
    »Es wird nicht lange dauern.«
    Jenkins öffnete die Tür und stieg aus.
    Nach Pope und Pam sprang auch Ethan aus dem Hubschrauber ins weiche, hüfthohe Gras. Er holte Jenkins ein und sie überquerten rasch das Feld, wobei Pope mit dem Sturmgewehr vorging und Pam die Nachhut bildete.
    Es war ein schöner, goldener Nachmittag.
    Alle wirkten angespannt und nervös, als wären sie auf Patrouille.
    »Seitdem ich nach Wayward Pines gekommen bin, haben Sie mich nur verarscht. Was wollen wir hier draußen in der gottverdammten Wildnis? Sagen Sie es mir auf der Stelle!«
    Sie betraten den Wald und bahnten sich den Weg durch dichtes Unterholz.
    Das Singen der Vögel wurde lauter.
    »Aber, Ethan, das ist keine Wildnis.«
    Ethan sah zwischen den Bäumen etwas, das kaum zu erkennen war, und ihm wurde bewusst, dass er es aufgrund all der Vegetation anfänglich übersehen hatte. Er ging schneller und drückte die Büsche und Schösslinge zur Seite, die das Unterholz bildeten, während ihm Jenkins auf dem Fuß folgte.
    Als Ethan davorstand, hielt er an und sah nach oben.
    Einen Augenblick lang begriff er nicht, was er da vor sich hatte. Weiter unten waren die Balken dick mit toten und grünen Reben umwickelt, deren braune und grüne Ranken die eigentliche Form verdeckten, die sich so nahtlos in die Farbe des Waldes integrierte, dass sie ganz verschwand, wenn man sie schief anblickte.
    Weiter oben schimmerte noch die Farbe der Stahlbalken durch und der Rost war fast schon rot. Jahrhunderte der Oxidation. Drei Eichen waren in der Mitte gewachsen und drehten und wanden sich, sodass einige ihrer Äste jetzt tatsächlich die Streben stützten. Nur das Gerippe der unteren sechs Stockwerke stand noch, das korrodierte Skelett eines Gebäudes. Einige höher gelegene Balken hatten sich verbogen und wie Locken braunen Haars gewellt, doch der Großteil des Stahls war schon vor langer Zeit in der Mitte eingestürzt und vom Waldboden verschluckt worden.
    Der Lärm der Vögel, die in der Ruine hausten, war gigantisch. Das Gebäude beheimatete jetzt nur noch sie, und Ethan konnte überall Nester erkennen.
    »Erinnern Sie sich, dass Sie mich gebeten haben, in ein Krankenhaus in Boise verlegt zu werden?«, fragte Jenkins.
    »Ja.«
    »Tja, ich habe Sie nach Boise gebracht. Direkt in die Stadtmitte.«
    »Was reden Sie da?«
    »Sie stehen vor dem Gebäude der U.S. Bank. Dem höchsten Wolkenkratzer in Idaho. Darin befand sich doch auch das Büro des Secret Service, nicht wahr? Im siebzehnten Stock.«
    »Sie sind doch verrückt.«
    »Ich weiß, dass es wie ein Waldboden aussieht, aber wir stehen eigentlich mitten auf dem Capitol Boulevard. Das Staatskapitol liegt etwa fünfhundert Meter von hier entfernt hinter diesen Bäumen, allerdings müssten Sie schon graben, um noch etwas davon zu sehen.«
    »Was ist das? Eine Art Trick?«
    »Ich habe Sie gewarnt.«
    Ethan packte den Mann am Kragen und zog ihn an sich heran. »Erklären Sie mir das.«
    »Sie wurden in der Suspension am Leben gehalten. Sie haben die Einheiten gesehen …«
    »Wie lange?«
    »Ethan …«
    »Wie lange?«
    Jenkins schwieg einige Sekunden lang und Ethan begriff, dass ein Teil von ihm die Antwort gar nicht hören wollte.
    »Eintausendachthundertvierzehn Jahre …«
    Ethan ließ Jenkins’ Hemd los.
    »… fünf Monate …«
    Er taumelte nach hinten.
    »… und elf Tage.«
    Er sah die Ruinen an.
    Blickte zum Himmel hinauf.
    »Sie sollten nicht stehen bleiben«, meinte Jenkins. »Setzen wir uns doch.« Ethan ließ sich auf einigen Farnbüscheln nieder und Jenkins warf Pope und Pam einen Blick zu. »Geben Sie uns einige Minuten, okay? Aber gehen Sie nicht zu weit weg.«
    Sie entfernten sich.
    Jenkins setzte sich neben Ethan.
    »In Ihrem Kopf geht jetzt bestimmt alles durcheinander«, sagte er. »Können Sie versuchen, eine Minute nicht nachzudenken und mir zuzuhören?«
    Hier hatte es vor Kurzem geregnet. Ethan spürte durch die braune Arbeitskleidung, die sie ihm angezogen hatten, dass der Boden noch feucht war.
    »Ich möchte Sie etwas fragen«, fuhr Jenkins fort. »Wenn Sie an die größte Entdeckung der Geschichte denken, was fällt Ihnen da ein?«
    Ethan zuckte mit den Achseln.
    »Na los, tun Sie

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