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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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seltsame Paar vielleicht hierhergekommen war, um irgendein Ritual zu vollziehen. Am Ende handelte es sich noch um eine satanische Sekte mit Menschenopfern und allem Möglichen. Sie musste sich so schnell wie möglich aus diesem Raum befreien.
    Ungeduldig nahm Marguerite die durchlöcherte Tür in Augenschein.
    »Einfaches Holz …«, stellte sie grimmig fest. »Das werden wir ja sehen.«
    Sie ging ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen. Zumindest konnte sie ihren schweren Körper als Rammbock einsetzen.
    Sie atmete mehrmals tief ein und aus. Da, auf einmal, hörte sie Schritte auf der anderen Seite der Tür. Jemand rannte aus dem Haus und entkam! Und sie war noch immer eingesperrt! Wütend machte sie sich bereit, die Tür zu sprengen. Doch ein Knacken über ihr ließ sie innehalten; es kam von dem alten Kronleuchter, der von der Decke hing, einer wuchtigen Metallkonstruktion mit zahlreichen Armen, an denen Glaskristalle baumelten. Plötzlich löste sich der gewaltige Leuchter aus seiner Verankerung und stürzte auf sie herab. Im letzten Moment hechtete sie zur Seite. Mit ohrenbetäubendem Lärm krachte er auf den Boden, und Tausende kleiner Glassplitter flogen durch die Luft.
    »So ein verdammter Mist!«, murmelte sie, während sie ausgestreckt am Boden lag.
    ***
    »Hast du das gehört?«, rief Jules, als sie hinaus in den Garten stürzten.
    »Ja!«, rief Daphne zurück. »Nicht umschauen! Lauf rasch zum Auto!«
    Doch wenn sie sich umgewandt hätten, so hätten sie vielleicht die Gestalt eines Mannes entdeckt, der gerade dabei war, ins Haus zu schlüpfen.
    * **
    Die Tür, die sich nicht hatte öffnen lassen, schwang plötzlich auf. Marguerite, die noch immer am Boden lag, hob den Kopf, brachte aber vor Überraschung kein Wort heraus.
    »Hallo, Marguerite. Bist du in Ordnung?«
    Es war Marcel Laville, der Gerichtsmediziner. Sein Gesichtsausdruck war besorgt.
    »Was tust du denn hier?«
    Laville zuckte mit den Schultern und half ihr aufzustehen. »Ich glaube, wir hatten dieselbe Idee. Die Wahrsagerin hat uns beide hierhergeführt, unabhängig voneinander.«
    Marguerite sah ihn misstrauisch an: »Aber du kanntest sie doch gar nicht …«
    Eine kurze Stille entstand.
    »Nun ja … du hast sie mir im Park Monceau gezeigt, erinnerst du dich?«
    Marguerite nickte mit gerunzelter Stirn.
    »Ich bin draufgekommen, als ich sie heute Nachmittag in der Nähe des Institute Anatomique Forense getroffen habe. Da habe ich beschlossen, ihr zu folgen, um herauszufinden, ob du recht hattest mit deinem Verdacht …«
    Marguerite musste gestehen, dass seine Erklärung durchaus Sinn ergab. Sie selbst hatte die Wahrsagerin zusammen mit dem Jungen direkt vor dem Eingang des Gebäudes gesehen.
    »Entschuldige, Marcel«, sagte sie. »Aber so langsam gehen mir die Nerven durch.«
    »Schon gut«, antwortete er. »Dieser Fall macht uns allen ziemlich zu schaffen.«
    »Hast du im Palais irgendetwas entdeckt?«, fragte sie. »Irgendeine Spur?«
    Marcel schüttelte den Kopf.
    »Nichts, Marguerite. Das ist einfach ein verlassenes altes Gebäude, ich habe keine Ahnung, weshalb die zwei hierhergekommen sind. Drogenhandel?«
    »Das bezweifle ich. Und selbst wenn, das interessiert mich nicht. Ich will lediglich Hinweise auf die Morde an Delaveau, Raoul und Melanie.«
    Plötzlich war ein Motorengeräusch zu hören.
    »Sie entwischen uns!«, rief Marguerite und rannte in die Halle zum Ausgang. Von dort sah sie gerade noch ein Paar Rücklichter, die in der Dunkelheit verschwanden. Es war der Wagen der Wahrsagerin.
    »Na toll«, bemerkte sie, machte jedoch keine Anstalten, ihnen zu folgen.
    »Und wennschon«, bemerkte Marcel. »Du weißt, dass sie nicht die Antworten haben, die du suchst. Sie können dir auch nicht weiterhelfen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, erwiderte Marguerite. »Meine Spürnase sagte mir, dass ich diese Hexe nicht aus den Augen lassen darf. Zumindest bis ich irgendetwas in der Hand habe.«
    »Ich hoffe, dass es sich dabei nicht um ein neues Opfer des Vampirs handeln wird.«
    Sofort bereute Marcel seine Worte. Wie erwartet, setzte Marguerite eine genervte Miene auf.
    »Fängst du schon wieder damit an?«, beschwerte sie sich. »Lass diesen Blödsinn, es handelt sich um einen Mörder aus Fleisch und Blut. Hoffentlich hat er in der Zwischenzeit genug von seinem Treiben.«
    Marcel erwiderte nichts, obwohl er wusste, dass sie sich mit den Ermittlungen beeilen mussten. Das Wesen würde bald wieder frische Nahrung brauchen. Und

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