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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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und zerrte, immer näher geriet er an das Schlammloch, wild griff er um sich nach einem Halt und plötzlich hielt er einen kantigen Stein in der Hand. Er packte ihn und schlug auf den Tentakel ein, das Tier, das versuchte, ihn ins Wasser zu ziehen. Doch es half nichts. Schon waren seine Füße am Rand des Schlamms, das Wasser wurde noch mehr aufgepeitscht, und angsterfüllt sah Pascal, wie ein ekelhaftes Wesen auftauchte, eine Art Riesentintenfisch mit einem wulstigen Körper, von dem der Schlamm tropfte. Das Monster brüllte auf, es bewegte seinen Kopf hin und her und zeigte einen riesigen Schlund voller spitzer Zähne. Zahlreiche weitere Tentakel erhoben sich und fuhren aus in Richtung Pascal.
    »Das Schwert!«, schrie Beatrice. »Benutze das Schwert!«
    Pascal reagierte sofort. Wieso hatte er nur nicht gleich daran gedacht!?
    Mit einem schnellen Griff zog er es aus der Scheide, spürte dankbar die Wärme der Waffe, als seine Finger sich um den Griff schlossen, die Energie, die ihn innerhalb von Sekunden durchströmte. Er ließ sich lenken und durchtrennte mit dem ersten Hieb den Tentakel des Monsters.
    Das Wesen brüllte auf, so laut, dass der Boden erbebte. Aus der Wunde sickerte eine klumpige Substanz, während die anderen Tentakel auf das sumpfige Wasser schlugen, das in alle Richtungen spritzte. Ein paar der Greifarme trafen Pascal, als er sich erhob, doch wehrte er sie mit dem Schwert ab. Virtuos schnitt es durch die Luft, bildete einen schützenden Schirm um ihn, und Schritt für Schritt näherte Pascal sich Beatrice und war schließlich außerhalb der Reichweite der Bestie. Ein letztes Mal aufbrühend, versank das Tier im Sumpf …
    Eilig ließen sie das Morastgebiet hinter sich und sanken erst dann erschöpft zu Boden. Doch machten sie keine längere Rast, aus Angst vor weiteren unliebsamen Begegnungen.
    »Bisher stimmt alles mit den Voraussagen des Grafen überein«, stellte Beatrice fest. Sie zog den Notizzettel aus ihrer Hosentasche und warf einen Blick darauf. »Aber wir müssen weiter, Pascal. Es sind noch ungefähr zwei Stunden, bevor wir uns ausruhen können. Hier ist es einfach zu gefährlich.«
    Pascal erhob sich mühsam und seufzte.
    »Okay, gehen wir weiter«, sagte er. »Ich laufe lieber bis zur völligen Erschöpfung, als noch einmal einem solchen Monster in die Quere zu kommen.«

36
    SÄULEN, DIE GLÄSERNE Trennwand des Portiers, eine großzügige Eingangshalle, von der mehrere um diese Zeit leere Flure abgingen. Im Marie-Curie-Gymnasium war Unterrichtszeit. Daphne ließ sich schlecht gelaunt auf eine Bank sinken. Da Dominique in Begleitung eines Erwachsenen war, würden die Lehrer sich zumindest nicht darüber wundern, dass er nicht im Unterricht war. Und sollte es trotzdem eine Bemerkung geben, so würde er sagen, getreu der Meldung seiner Mutter, bereits beim Arzt gewesen zu sein … Die Tatsache, dass er im Rollstuhl saß, würde ihn vor weiteren Fragen bewahren. Sie hatten so getan, als wollten sie mit der Vertretung von Henri Delaveau sprechen, doch niemand schien etwas über ihn zu wissen, außer dass er Abendkurse gab. In seiner kurzen Vertretungszeit hatte er weder die Gelegenheit gehabt, sich mit seinen Kollegen bekannt zu machen, noch sich irgendwie darum bemüht.
    »Nach dem Unterricht geht er gleich wieder«, hatte ihnen der Hausmeister mitgeteilt. »Allerdings ist er sehr höflich. Er grüßt jedes Mal.«
    »Wir wissen noch immer nichts über diesen Varney«, stellte Daphne fest. »Vor allem wissen wir nicht, wo er sich aufhält, also, wo er wohnt.«
    »Der Direktor hat bestimmt ein Vorstellungsgespräch mit ihm geführt«, erwiderte Dominique. »Von ihm könnte man einiges erfahren.«
    »Natürlich, aber an ihn können wir uns nicht wenden.«
    »Irgendwo bewahrt er die Akten der Mitarbeiter auf.«
    Daphne nickte.
    »Darum kümmert sich normalerweise die Sekretärin. Aber sie würden uns da nicht ranlassen.«
    »Kannst du deine hellseherischen Fähigkeiten nicht einsetzen?«, fragte er.
    »Dafür bräuchte ich etwas von ihm«, gestand Daphne. »Der Ort, an dem Delaveau ermordet wurde, ist bereits gereinigt worden, und es gibt so viele Leute hier, Schüler, Lehrer, Eltern. Ich kann meine Fähigkeiten nicht zum Einsatz bringen.«
    »Wie schade.«
    »Gib mir dein Handy«, sagte Daphne auf einmal entschlossen. »Anders geht es anscheinend nicht.«
    Dominique blickte sie fragend an, während er ihr das Telefon reichte.
    »Was hast du vor? Ich hab nicht mehr viel Guthaben.«
    »Komm,

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