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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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Vertiefungen so groß wie Handflächen, und einer Eingebung folgend, legte er seine Hände darauf. Ein leises Klicken war zu hören, und die Tür begann sich aufzulösen. Sanftes Licht strömte ihm entgegen, und verwundert blickte er in eine weite Landschaft.
    Was er sah, war so anders als alles, was er bisher gesehen hatte, dass er sich kaum überwinden konnte, den Tunnel zu verlassen. Er fühlte sich ängstlich wie ein junges Tier, das sich plötzlich in einer unbekannten Umgebung befindet und sich weigert, den schützenden Bau zu verlassen.
    Vor Pascal lag im silbrigen Licht eines Mondes ein Pfad, der sich in der Ferne verlor, voller Windungen, als führte er um unsichtbare Objekte herum. Nichts anderes war sichtbar, Himmel oder Erde, alles war in eine undurchdringliche Dunkelheit getaucht, und der leuchtende Pfad schien darin zu schweben. Es war unmöglich, Entfernungen abzuschätzen oder die Dimensionen des weiten Raums auszumachen. Auch an anderen Stellen, sah Pascal jetzt, schimmerten Wege, die, wie ein gläsernes Spinnennetz, zusammen eine blasse Lichtstruktur bildeten.
    Doch es war nicht der Mond, von dem dies leuchtende Geflecht sein Licht erhielt, es strömte wie aus sich selbst heraus. Aber das Unglaublichste war, dass die gesamte Szenerie völlig unbewegt war. Ohne es sich erklären zu können, hatte Pascal den Eindruck, auf eine Fotografie zu blicken. So streckte er vorsichtig den Arm aus, um sicherzugehen, dass er kein Bild auf Papier vor sich hatte. Nichts rührte sich, und noch immer war kein Geräusch zu hören. Er beugte sich weiter nach vorn und fand seinen Eindruck bestätigt: In der statischen Atmosphäre wehte nicht das kleinste Lüftchen. Kein Lebewesen weit und breit, weder Tier noch Pflanze, nur die unberührte Oberfläche des Pfads. Die Stille vermittelte einen Eindruck von Ewigkeit und schien, je länger er lauschte, wie ein fernes, unendliches Echo.
    Wo war er nur gelandet? Plötzlich durchfuhr es Pascal wie ein Blitz: Er war nicht etwa nur weit weg von Paris, von seinem Zuhause. Er war gar nicht mehr in seiner Welt! Er bekam einen trockenen Mund. Wie konnte das sein? Das da vor ihm existierte nicht, konnte nicht existieren. Er kniff sich noch einmal, und wieder spürte er Schmerz, was nur eins bedeuten konnte: Es war kein Traum.
    Er beschloss, hinauszutreten, wo er sich ganz aufrichten und tief durchatmen konnte.
    Er blickte sich um und suchte in seinem wirren Kopf nach einer Beschreibung für das, was vor seinen Augen lag. Alles, was ihm dazu einfiel, rief ihm sofort die unheimliche Prophezeiung der alten Daphne ins Gedächtnis: Was er sah, war eine … tote Landschaft.
    Oder vielleicht doch nicht? Wieder hatte er etwas gehört, das aus der Dunkelheit gekommen war. Schritte.
    ***
    »Hier ist er auch nicht.« Dominique war ratlos. »Bleibt nur noch eine Möglichkeit.«
    »Ja.« Michelle hatte den gleichen Gedanken wie ihr Freund. »Er muss gegangen sein. Aber warum? Ist ihm das so peinlich, wenn ihn meine Goth-Freunde verkleidet sehen?«
    »Glaub ich nicht. Es muss einen anderen Grund geben; mich wundert allerdings, dass er von hier weg ist, ohne uns Bescheid zu sagen. Das passt nicht zu ihm.«
    Michelle öffnete ihre Tasche und nahm das Handy heraus.
    »Ich rufe ihn an«, sagte sie, »mal sehen, ob ich Glück habe.«
    Währenddessen verkündete Jules mit lauter Stimme, dass im großen Wohnzimmer das Defilee der Kostüme begann, der Aufmarsch aller verkleideten Gäste.
    »Nichts, ich krieg ihn nicht.« Michelles Stimme klang besorgt. »Das ist wirklich seltsam.«
    »Zufall oder Absicht?«, fragte sich Dominique laut.
    »Warum sollte er sein Handy ausschalten?«, erwiderte Michelle. »Bestimmt ist er irgendwo, wo es keine gute Verbindung gibt, oder …«
    »Michelle, er ist wahrscheinlich verschwunden, weil ihm danach war, und er hat uns einfach nichts gesagt! Ich finde es nur logisch, dass er sein Handy ausgeschaltet hat, um nicht erreichbar zu sein. Deshalb glaube ich auch nicht, dass ihm etwas Schlimmes passiert ist.«
    »Es wird doch nicht …«, Michelle fühlte sich langsam schuldig, »daran liegen, dass ich ihm … noch keine Antwort gegeben habe, oder?«
    Dominique schloss die Möglichkeit aus.
    »Ach was, nein. Denk daran, dass wir uns bereits auf eine Strategie geeinigt hatten, um dir heute Abend ein bisschen Druck zu machen.«
    Das Mädchen sah auf die Uhr.
    »Ich gebe ihm noch zehn Minuten. Wenn er bis dahin …«
    »Ich würde gerne aus meinem Rollstuhl aufstehen und mit dir

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