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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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überstanden.
    »Komm, ich bin hier!«, rief Daphne dem Vampir zu, um ihn von Dominique und Jules fortzulocken. »Traust du dich etwa nicht, es mit einer alten Frau aufzunehmen?«
    Wütend drehte sich Varney zu ihr um. Er spürte einen wachsenden Schmerz von der Wunde, die ihm der Wächter der Pforte zugefügt hatte, und das brachte ihn auf. Er war in dieses Haus mit seiner ganzen Überlegenheit und dem Wissen um seine Macht gekommen und hatte nicht damit gerechnet, auf ernsthaften Widerstand zu stoßen.
    So ging er auf Daphnes Provokation nicht ein, noch nicht.
    Der Vampir machte einen Satz und warf sich Jules entgegen. Unter Jules’ erschrockenen Schreien und dem hungrigen Fauchen Varneys stürzten sie zu Boden und rissen Möbel und Kisten mit sich. Die Panik verlieh Jules einen gewaltigen Energiestoß, doch nicht genug, um die Bestie, die ihn bald an Händen und Füßen umklammert hielt, außer Gefecht zu setzen. Varney öffnete den Mund und zeigte seine Fangzähne, während er den Kopf zu Jules’ Halsschlagader senkte.
    »Varney!«, schrie Daphne in dem Versuch, den Vampir abzulenken. Flüchtig wandte er sich zu ihr um. Daphne, die näher gekommen war, warf mit aller Kraft ein Glasfläschchen in seine Richtung – doch er ließ Jules für einen Moment los und fing es geschickt auf. Er lächelte boshaft.
    »Ist das alles, was du kannst, Hexe?«, fragte er amüsiert.
    Indessen war Dominique mit dem Dolch in der Hand näher herangerobbt. Der Vampir sah sich auch nach ihm um und schenkte ihm einen verächtlichen Blick, als wäre er ein Wurm.
    Die zwei, drei Sekunden der Unaufmerksamkeit dieser Bestie nutzte Jules. Das helle Klingen von Glas war zu hören. Zwar wandte Varney blitzschnell seinen Kopf zurück, zu dem Jungen vor ihm auf dem Boden, doch nicht schnell genug. Er hatte sein Weihwasser geöffnet und spritzte nun die volle Ladung auf den Vampir.
    Varney heulte vor Schmerz auf, als sein totes Fleisch verbrannte. Er beugte sich über sein Opfer, um sich durch einen Biss in dessen Hals zu rächen. Die beiden rollten über den Boden, und Jules konnte sich wehren, dank der Schwäche des Vampirs, der vom Schmerz geschüttelt wurde.
    Varney schnappte nach Jules und zerkratzte ihn am ganzen Körper. Doch schließlich musste er von seinem Opfer ablassen, weil das Weihwasser sich weiter wie Säure in seinen Körper fraß.
    Der Vampir verschwand in einer Ecke des Dachbodens, um abzuwarten, dass die Schmerzen nachlassen würden. Dominique stellte besorgt fest, dass Jules sich nicht bewegte. Er lag ganz ruhig am Boden. Zu ruhig.
    »Jules!«, rief er. »Jules! Was ist los?!«
    Er bekam keine Antwort.

49
    DIE LETZTEN MINUTEN in dieser Epoche waren chaotisch verlaufen, doch die gierigen Zombies hatten sie nicht erwischt. Die Tür war aufgegangen und hatte sie vor einem grausamen Ende gerettet.
    Damit war eine weitere Etappe überwunden und sie konnten ihren Weg zu Michelle fortsetzen. Jetzt mussten sie nur noch herausfinden, ob die nächste Zeitreise sie aus dem Kronosfelsen befreien würde oder ob ein weiteres Abenteuer auf sie wartete.
    Pascal nutzte die Gelegenheit und öffnete seinen Rucksack, um sich zu stärken. Er musste dringend etwas essen und trinken.
    Während sie auf die neue Kammer zuschwebten, trat eine dritte Gestalt in Pascals Wahrnehmung: Der Gefangene, der sich auf dem Pferd erfolgreich zur Wehr gesetzt hatte, war genau in dem Moment zu ihnen herabgesprungen, als sich die Tür geöffnet hatte, und war so mit ihnen in den Zeitstrom geraten.
    Pascal stellte sich eine beunruhigende Frage, die auch Beatrice beschäftigte: Gehörte der Unbekannte zu den Verdammten? Eigentlich hatte Pascal nichts gegen seine Anwesenheit einzuwenden. Er war ihm sogar sympathisch, weil er sich so heftig gewehrt hatte, und er freute sich, weil er ihn – wenn auch nur indirekt – gerettet hatte.
    Letzteres beschäftigte ihn sehr. Dass ihm so viele Leute begegneten, hier auf seiner Reise von Epoche zu Epoche, denen er nicht helfen konnte, die er ihrem Schicksal überlassen musste. Er war der Wanderer und konnte ihnen dennoch nicht helfen. Wie ein Tourist kam er sich vor, der leidvolle Szenen aus der Ferne betrachtete … Nun gut, wenigstens dieses Mal hatten nicht nur sie, Pascal und Beatrice, es vermocht, sich zu retten, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Auch der blinde Passagier hatte es mit ihnen geschafft. Der arme Kerl wusste vielleicht noch gar nicht, welches Glück er gehabt hatte.
    Pascal schlief ein. Die

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