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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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gehört zu keiner Gruppe. Ich weiß gar nicht, was er dort zu suchen hatte, und ich gehe mal davon aus, dass er mit einem der Gäste befreundet ist.«
    Diese Neuigkeit interessierte Marguerite, doch sie ließ sich nichts anmerken.
    »Befreundet mit wem?«
    »Mit einer gewissen Michelle Tauzin, sie ist ein Jahr älter als er. Das Mädchen lebt in einem Internat, gute Noten, sie geht auf das Marie-Curie-Gymnasium. Klassenkameradin von Jules Marceaux.«
    »Natürlich. Sehr gut. Vielen Dank, René.«
    Ein neuer Name auf der Liste der möglichen Beteiligten, auch wenn sie noch nicht wusste, was er zu bedeuten hatte. Doch zumindest hatte der Serienmörder sein Tempo etwas verlangsamt. Das gab ihr eine Atempause, um mit den Untersuchungen fortzufahren. Solange nicht an die Presse durchsickerte, dass die Morde an Raoul und Melanie mit dem von Delaveau zu tun hatten, würde es in Paris ruhig bleiben, was für die Arbeit ganz entscheidend war.
    Marguerite beschloss, sich der Wahrsagerin an die Fersen zu heften. Sie würde sie die nächsten Stunden nicht mehr aus den Augen lassen. Mal sehen, was sie entdecken konnte.

31
    DIE TELEPATHISCHE Verständigung war beendet. Mit tief gesenktem Kopf und leicht schwankend in einem halb bewussten Zustand, ließ Daphne sich zu ihrem Sessel führen. Nur langsam, nach und nach, erwachte sie. Sie wirkte völlig erschöpft und die beiden Jungen warteten schweigend ab, bis sie wieder ansprechbar war. »Solch eine Trance kostet eine Menge Energie«, erklärte sie mit mühsamer Stimme. Sie atmete tief. »Doch das ist nicht wichtig. Allein wichtig ist, dass es Pascal gelungen ist, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Ich bin tief beeindruckt. Der Junge verschwendet wirklich keine Zeit.«
    »Es war unglaublich«, bemerkte Jules bewundernd. »Wir haben tatsächlich mit ihm gesprochen. Wie ist das möglich?«
    »Echt nicht zu fassen«, stimmte Dominique ihm zu und schüttelte entgeistert den Kopf.
    »Erzählt«, bat Daphne unruhig. »Geht es Pascal gut? Setzt er seine Mission fort? Was hat er gesagt? Als Medium bekomme ich nicht mit, was ich übermittle, ich bin nur das Mittel zum Zweck.«
    Dominique versuchte sie zu beruhigen: »Es geht ihm gut, alles läuft bestens.«
    »Gott sei Dank. Was hat er gesagt?«
    »Mach dich auf etwas gefasst. Nach allem, was wir bereits im Leichenschauhaus erlebt haben … müssen wir uns noch einmal auf die Socken machen. Und zwar sofort.«
    Das gefiel Daphne überhaupt nicht.
    »Aber es ist bereits dunkel.«
    Dominique zuckte mit den Schultern. »Nichts zu machen. Pascal behauptet, es wäre äußerst wichtig. Ohne die magischen Gegenstände, drei Artefakte, die wir für ihn besorgen und in die Truhe legen müssen, kann er sich nicht auf die Suche nach Michelle machen. Wenn wir im Besitz dieser Gegenstände sind, musst du ein paar Worte auf Lateinisch sprechen; du hast sie vorhin auf diesem Blatt Papier notiert. Das alles muss sofort geschehen.«
    »Das Problem ist, dass die Artefakte in einem Koffer sind, der von einem Geist bewacht wird«, fügte Jules hinzu. »In einem Haus, ziemlich entfernt von hier, in einem Vorort von Paris. Also ist es nicht so einfach.«
    Die Wahrsagerin nickte wissend.
    »Ich habe mir schon gedacht«, murmelte sie, »dass der Wanderer Talismane braucht, um sich in der Dunkelheit bewegen zu können.« Nachdenklich sah sie die beiden Jungen an. »Dominique, diesmal wirst du hierbleiben und auf die Truhe aufpassen, so kannst du dich auch ein bisschen ausruhen. Ich glaube nicht, dass der Vampir den Dachboden bereits entdeckt hat. Falls irgendetwas passieren sollte, falls du irgendetwas Verdächtiges bemerkst, während wir unterwegs sind …«
    Eine beunruhigende Vorstellung, die alle einen Augenblick lang schweigen ließ. Es gab keine Gewissheit. Was, wenn der Vampir trotz Daphnes Vermutung auf einmal hier auf dem Dachboden auftauchte?
    »… dann ruf Jules sofort auf dem Handy an«, fuhr Daphne fort und gab ihm weitere Instruktionen. Wie er die Zugänge zum Dachboden mit Weihwasser zu besprühen hatte; wie er sich mit Waffen aus Silber verteidigen konnte und weitere Schutzmaßnahmen, um das Monster abzuwehren. Dominique nickte und schluckte zugleich schwer. Er mochte Herausforderungen, doch das hier war selbst ihm eine Spur zu heftig.
    »Und wir«, wandte sich Daphne an Jules, »wir fahren zuerst zu mir, denn ich brauche ein paar spezielle Dinge, die uns bei dem Geist helfen werden, der den Koffer hütet. Hat Pascal euch die Adresse

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