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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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Finsternis.« Er blickte Pascal an. »Deine Mission ist riskant, Wanderer. Bist du dir sicher, dass du es tun willst? Wirklich sicher?«
    Also das wollte der liebenswürdige alte Herr herausfinden. Pascal zögerte nicht.
    »Das bin ich.«
    »Gut. Denn das ist äußerst wichtig. Die größte Gefahr bei dieser Mission ist dein eigener Zweifel; die meisten Schlachten der Geschichte wurden aus Mangel an Überzeugung verloren, nicht an Mitteln.«
    Der Graf schwieg einen Augenblick, ehe er wieder das Wort ergriff.
    »Im Reich der Finsternis, hinter dem Zwischenreich, wirst du auf eine Welt treffen, die aus verschiedenen Dunkelzonen besteht«, begann er. »Je tiefer du hinabsteigst, desto weniger Licht gibt es. Niemand weiß, was im Zentrum der Finsternis existiert, vielleicht das Böse in reinster Form, das, was wir die Hölle nennen. Dorthin soll Michelle verbracht werden. Und von dort gibt es keine Rückkehr. Weder für sie noch für dich, wenn du ihr so weit folgst.« Polignac hielt einen Moment inne. »Es heißt, dass das Böse eine eigene Anziehungskraft besitzt, und je näher du dem Kern kommst, desto stärker ist das Feld, das dich anzieht. Deshalb musst du dich beeilen, solange die Diener des Bösen das Mädchen noch durch die oberen Ebenen führen. Dort hat ein Wanderer gewisse Aussichten auf Erfolg.«
    Das alles klang in Pascals Ohren nicht gerade aussichtsreich, doch er hörte weiter zu.
    »Viel mehr kann ich dir nicht sagen; bisher ist niemand von dort zurückgekehrt, um darüber zu berichten. Doch bevor ich dir noch mehr Informationen über die ersten Ebenen gebe, möchte ich dir etwas anbieten, das dir bei deinem gefährlichen Unternehmen nützlich sein wird: das Wissen um den magischen Koffer.«
    Pascal und Beatrice warteten gespannt ab. Was meinte der Graf?
    »Du solltest drei Gegenstände, drei Artefakte, mit magischen Eigenschaften bei dir haben, die du dir in der Welt der Lebenden beschaffen musst: einen Stein, der dir wie ein Kompass die Richtung anzeigt, in der sich das Zentrum des Bösen befindet; einen Dolch, dessen Legierung in einer Schmiede des Guten hergestellt wurde, und einen Talisman, durch den man seinen Herzschlag tarnt und der es dir erlaubt, als Toter zu gelten … Nicht überall wird ein Lebender freundlich empfangen! Diese drei Elemente werden in einem Versteck aufbewahrt, und zwar in deiner Welt.«
    De Polignac verstummte. Es war nicht zu übersehen, dass er auf eine Reaktion wartete.
    »Vielen … vielen Dank, mein Herr«, stammelte Pascal und schloss an: »Und darf ich Euch fragen, Herr Graf, wo sich dieser Schatz befindet?«
    De Polignac nickte freundlich und setzte seine Ausführungen fort. Als er geendet hatte, war klar, was Pascal nun als Erstes tun musste: Er bat Beatrice, ihm zu sagen, wie er sich mit seinen Freunden in Verbindung setzen konnte.
    ***
    Marcel Laville befand sich im Obduktionssaal und hielt den Hörer ans Ohr.
    »Bestattungsinstitut Théophile Lussac«, sagte eine vertraute Stimme.
    »Olivier?«
    »Ja, am Apparat.«
    »Hallo, hier ist Marcel Laville. Wie ich höre, hast du in deinem Job auch nie Feierabend.«
    »Als ob du das nicht wüsstest«, antwortete der andere, »sonst würdest du um diese Zeit ja nicht anrufen. Wie geht’s, Marcel? Ich nehme an, du meldest dich wegen der jungen Leute aus dem Park. Wir kommen morgen zu dir, um sie abzuholen.«
    Der Gerichtsmediziner legte sich seine Worte zurecht.
    »Ja, genau darum geht’s. Nun … weißt du noch, dass du mir einen Gefallen schuldest?«
    »Natürlich. Und jetzt willst du ihn einlösen, was? Sag mir, wie ich dir helfen kann. Aber schnell, ich hab’s ein bisschen eilig; morgen sind mehrere Beerdigungen.«
    »Also … wir mussten noch ein paar Untersuchungen an den Toten vornehmen. Ihre Verletzungen waren so entsetzlich, dass es unmöglich war, die Körper wieder so herzurichten, dass ihre Angehörigen gebührend Abschied nehmen könnten. Also haben wir sie bereits eingeäschert.«
    Am anderen Ende der Leitung war es einen Moment still.
    »Marcel, habt ihr das etwa ohne Erlaubnis der Familie getan?«
    »Ich fürchte, ja, Olivier.«
    »Du weißt genau, dass Angehörige ihre Verstorbenen meistens noch einmal sehen wollen; das wird ihnen überhaupt nicht gefallen.«
    »Deshalb rufe ich dich an. Du holst die Asche ab, gibst sie in zwei eurer Urnen und … nun ja, so können sie dann auch der Toten gedenken. Sag ihnen, dass wir die Kosten für die Einäscherung übernehmen.«
    »Aber …«
    »Lass mich jetzt

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