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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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erwartet, was Bankes?«
    »Sie sind t-tot«, wisperte er.
    Neil lächelte. »R-reingelegt.« Er sprach das Wort in einer Art kindlichem Singsang aus, und eine Welle perverser Schadenfreude schlug über ihm zusammen. »Wir haben eine kleine Show für Sie im Park abgezogen. Haben Sie sie im Fernsehen verfolgt? Der größte Quotenschlager.«
    »Rebecca Alexander hat Sie umgebracht!«
    »Rebecca Alexander hat mit Platzpatronen auf mich geschossen. Sie hat Sie reingelegt, Chevy. Wir alle haben Sie reingelegt. Wie fühlt sich das an? Es scheint keine einzige Frau auf der Welt zu geben, die Ihnen nichts vorgemacht hat.«
    »Schnauze!«
    »Neil.« Ein Krächzen von Beths Lippen.
    »Ich bin hier, Schatz. Mir geht’s gut. Alles wird jetzt wieder gut.«
    »Abby …«
    »Sie lebt. Sie ist unverletzt, Süße. Abby geht es
gut.
«
    Beth schloss die Augen. Ihr Gesicht war durch den Pistolenlauf noch immer himmelwärts gerichtet. Chevy presste ihn ihr so tief in die Haut, dass Neil befürchtete, ihre Haut könne aufplatzen.
    Er trat einen Schritt vor. Bankes drehte sich nicht mehr länger um seine Achse, vermutlich weil er begriffen hatte, dass sich aus der Richtung des Teils des Hochstands, dem er den Rücken zukehrte, kein besonders gut gezielter Treffer abfeuern ließ. Er hatte recht, außerdem würde ihm sowieso niemand in den Rücken schießen. Das Team war nicht mit . 22 ern ausgerüstet, stattdessen bestand die Gefahr, dass eine Kugel aus diesen Gewehren Bankes’ Rücken durchdringen und Beth treffen könnte. Er war sicher, solange er Beth dicht an sich gepresst hielt.
    Wie lange würde er so bleiben können? Wie lange würde Beth noch durchhalten?
    Neil entdeckte etwas Bleiches, Rundes auf einer der Bänke. Vermutlich der vermisste Schädel, ein Geschenk aus dem Nachlass seiner Mutter. Jenny.
    Nein, nicht Jenny, sondern ein Junge.
    Neil spielte mit einem Gedanken, der immer stärker Form annahm. Ohne den Abschlussbericht des Labors konnte er nicht sicher davon ausgehen. Aber vielleicht wusste er genug, um Chevys Verstand durcheinanderzubringen.
    »Wie ich sehe, haben Sie Ihren großen Bruder zum Zuschauen mitgebracht«, meinte Neil vorsichtig.
    Bankes’ Blick glitt zu dem Schädel, dann zurück zu Neil. »Das ist meine kleine Schwester, Jenny. Sie haben sie getreten und verletzt. Das werden Sie mir büßen.«
    Bankes zerrte Beth noch höher, und Neil zuckte erschrocken zusammen. Beth gab kein Geräusch von sich, woraufhin Neils Herz wild zu hämmern anfing bei dem Gedanken, dass sie es vielleicht nicht schaffen könnte. Bis ihm plötzlich klarwurde, dass ihre Schweigsamkeit einen ganz anderen Grund haben könnte. Kraft. Beherrschung. Für diese Art von Beherrschung brauchte man Konzentration und Stärke.
    Sie war also noch bei ihm und versuchte, es Bankes so schwierig wie möglich zu machen.
    Tapfere Frau. Weiter so.
    Eine Sekunde. Mehr brauchten sie nicht, nachdem es Beth geschafft hätte, sich von ihm zu lösen.
Eine Sekunde,
und er wäre von Kugeln durchlöchert. Sechs Sturmgewehre waren vom Boden aus auf ihn gerichtet. Zwei Scharfschützen saßen in Bäumen, und ein ganzes Bataillon bewaffneter Agenten durchstreifte das Gelände. Nur eine Sekunde.
    »Jenny?«, fragte Neil mit gespieltem Erstaunen. »Das soll Jenny sein?« Er lachte. »Gütiger Himmel, was hat deine Mutter denn in ihr Testament geschrieben?«
    Bankes runzelte die Stirn. »Wovon sprichst du?«
    Neil tat, als amüsiere er sich köstlich. »Du hast gesagt, deine Mutter habe allen etwas vorgemacht. Das hat sie wohl tatsächlich.«
    »Halt’s M…«
    »Das ist nicht Jenny, du dämlicher Idiot.«
    Bankes erstarrte. »Du lügst.«
    »Nein«, erwiderte Neil achselzuckend. »Aber mach nur weiter so und glaub, was du willst. Mensch, du hast dein ganzes Erwachsenenleben lang einen Schädel mit dir herumgeschleppt, von dem du dachtest, es sei Jenny? Du armer, hirnloser Dreckskerl. Fast tust du mir leid. Deine Mutter ist
wirklich
sehr gut darin gewesen, alle zu täuschen.«
    »Du widerlicher Scheißk…«
    »Hat Peggy dir nie von deinem älteren Bruder erzählt, Chevy? Der bei der Geburt starb? Es hat eine Weile gedauert, bis wir jemanden fanden, der uns die ganze Geschichte erzählen konnte. Und selbst dann konnten wir sie zunächst nicht glauben. Aber jetzt wissen wir, dass es stimmt. Erinnerst du dich an Ray Goodwin? Er war Sheriff während deiner Jugend.«
    Wieder runzelte Bankes die Stirn. Ja, er erinnerte sich. Neil konnte es in seinen Augen sehen.
    »Ihm

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