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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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ist?«
    Die Vorstellung, dass Beth Denison in einen Mörder verliebt sein könnte, von dem sie nicht einmal wusste, wie er aussah, versetzte Neil Dolchstiche in den Magen. Er erinnerte sich nur zu gut, wozu eine Frau fähig war, die den Mann verteidigte, den sie liebte.
    Zu allem.
    »Wir müssen herausbekommen, wie der Typ sie gefügig macht. Zapf ihr Telefon an.«
    Rick kniff die Augen kurz zusammen. »Das hast du jetzt gerade nicht gesagt«, bemerkte er nur und machte sich auf den Weg in sein Büro. Neil folgte ihm.
    »Warum nicht?«
    »Warum nicht?« Rick beschleunigte sein Tempo. »Vom Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus einmal abgesehen, ist es für die Polizei eine heikle Angelegenheit, private Telefone anzuzapfen.
    »Für Sentry nicht.«
    Rick steckte sich die Zeigefinger in die Ohren und bog um die Ecke. Er begann zu summen.
    »Sentry zapft jeden an, den sie im Auge behalten. Alle eingehenden und ausgehenden Gespräche.«
    »Ich kann dich nicht hören.«
    »Ich habe da noch ein paar Beziehungen.«
    »Sie hat eine Anwältin«, unterbrach Rick sein Summen kurz.
    »Ich halte die Polizei da raus.«
    Rick war vor seinem Büro angekommen und blickte um die Ecke, um zu sehen, ob ihnen jemand zuhörte. Er nahm die Finger aus den Ohren. »Aus was raushalten? Hast du etwas gesagt?«
    »Abgemacht.« Das wäre also geklärt. Neil warf einen Blick auf die Uhr. »Und was hast du mit Abby vor?«
    Rick hatte bereits seine Adresskartei herangezogen und wählte eine Telefonnummer. Er stellte das Telefon laut. Eine verrauchte Frauenstimme antwortete: »Shirley Barnes. Jugendamt.«
    »Shirley! Wie geht es meiner Lieblingssachbearbeiterin?«
    »Hallo, Sacowicz. Ich habe meine Knöllchen mit den Ramez-Kids abgearbeitet, schon vergessen? Sieben Bengel, und Sie verdonnern mich dazu, diesen Flohzirkus zusammenzuhalten. War übrigens gar nicht so ohne.«
    »Dafür sind Sie doch die Heilige unserer Stadt.«
    »Und Sie sind wohl der Oberschaumschläger des Landkreises. Was wollen Sie?«
    »Ich habe hier eine Mutter in Gewahrsam genommen, allerdings nicht für lange. Ich möchte, dass Sie sich für kurze Zeit um ihre Tochter kümmern.«
    »Füllen Sie die entsprechenden Formulare aus, und wir schicken jemanden hin. Sie kennen das Prozedere.«
    »Bitte, das ist völlig unnötig. Es ist doch nur für ein paar Stunden. Vielleicht sogar kürzer.«
    »Das soll heißen …«
    »Maggie wird auf sie aufpassen, wir können also den offiziellen Papierkram sein lassen. Sie begleiten mich, um das Mädchen abzuholen. Wir warten ein Weilchen bei mir zu Hause, und bevor Sie auf die Uhr gesehen haben, steht die Mutter auch schon vor der Tür.«
    »Sie wollen also vermeiden, dass das Kind offiziell im System erscheint, Sie wollen aber auch nicht wegen Kindesentführung verknackt werden.«
    »Ich bin da altmodisch.«
    Sie schwieg. »Wir treffen uns unten. Und, Sacowicz, Sie schulden mir was. Schon wieder.«
    »Wenn Sie das nächste Mal im Knast hocken, besorge ich Ihnen die
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-Verpflegung.«

[home]
    9
    A dele Lochner setzte sich an den Tisch, während Beth über verbrannten Schmorbraten nachdachte. Ein merkwürdiger Gedanke, wenn man gerade verhaftet worden war. Trotzdem sah Beth vor ihrem inneren Auge einen verkohlten, trockenen Klumpen aus Fleisch und Gemüse in einer Kasserolle liegen. Der scharfe Geruch von Bratensoße, die auf dem Boden ihres Backofens schwarze Blasen warf, lag ihr in der Nase, und sie hörte die Sirene des Rauchmelders in der Luft sirren. Da war Adam, der Witze darüber machte, dass er eine Frau geheiratet hatte, die in Haushaltsdingen hoffnungslos überfordert war.
    Er wäre erstaunt, wenn er wüsste, was aus ihr geworden war. Die Frau, die Adam geheiratet hatte, hatte zwei Universitätsabschlüsse besessen und eine aussichtsreiche Karriere vor sich. Sie war nie mit Gewalt konfrontiert worden, hatte nie Gewichte gestemmt oder ihre Fäuste gegen andere erhoben. Sie war weit gereist, hatte mit unfassbar teuren Antiquitäten gehandelt, Museumsausstellungen und Dinnerpartys von Anwaltskanzleien besucht und sich selten an Gerichte gewagt, die nicht in der Mikrowelle erwärmt werden konnten oder idiotensicher zuzubereiten waren.
    Mittlerweile machte sie einen phänomenalen Schmorbraten, Geburtstagstorten in Form von Prinzessinnenschlössern und die besten Schokoladenkekse im ganzen Viertel. Sie wohnte nicht in dem schicken Stadt-Apartment, das sie sich immer vorgestellt hatte, sondern lebte in einer idyllischen kleinen Oase

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