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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hingegen kann sagen, was ich will.«
    »Sie meinen, so wie Sie Schauermärchen über Internetspiele erfunden haben?«
    »Das habe ich nicht erfunden. Das haben die Eltern mir erzählt.«
    »Dass der junge Mann sich für Rollenspiele interessiert hat, das vielleicht, aber auch, dass er auf Grund dessen nach Schottland gefahren ist?«
    »Diese Annahme wurde durch das Beweismaterial gestützt.«
    »Nur dass für einen Fantasy-Hintergrund kein einziger Beweis vorgelegen hat.«
    »Die Highlands und dieser ganze keltische Mythenquatsch... das ist doch genau der Ort, an dem jemand wie dieser Jürgen landen könnte. Jemand schickt ihn auf die Suche nach dem Heiligen Gral: nur dass am Ziel schon ein Revolver auf ihn wartet.«
    »Ja, ich hab Ihren Artikel gelesen.«
    »Und die Sache hängt mit der Flip-Balfour-Geschichte zusammen, aber Sie wollen mir nicht sagen wie?« Holly fuhr sich mit der Zunge genüsslich über die Lippen. Er amüsierte sich prächtig.
    »Stimmt«, sagte Wylie.
    »Muss ziemlich verletzend gewesen sein.« Seine Stimme klang beinahe besorgt.
    »Was?«
    »Als Ihre Chefin Ihnen den Pressejob einfach wieder weggenommen hat. War doch echt nicht Ihre Schuld. Wir Reporter benehmen uns manchmal wie die wilden Tiere. Man hätte Sie besser vorbereiten müssen. Mein Gott, Gill Templer hat doch seit Urzeiten mit der Presse zu tun... Wenn jemand sich damit auskennt, dann sie.«
    Wieder Schweigen in der Leitung. Dann fuhr Holly leise fort: »Und wem geben sie dann den Job? Ausgerechnet Detective Gram Hood, diesem aufgeblasenen kleinen Scheißer. Klar ist das verletzend. Und Sie dürfen sich mit einem Jahre zurückliegenden Fall aus der tiefsten schottischen Provinz beschäftigen. Und dann muss auch ein Reporter, also jemand von der Gegenseite, daherkommen und Ihnen erklären, was gespielt wird.«
    Er dachte schon, dass sie eingehängt hatte, doch dann hörte er ein Seufzen.
    Mensch, du bist super, Stevie Boy, jubelte er innerlich. Eines Tages wirst du in einem vornehmen Viertel wohnen, und die Leute werden mit offenem Mund die Kunstwerke anstarren, die bei dir an der Wand hängen...
    »Detective Wylie?«, sagte er.
    »Ja, bitte?«
    »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Aber wir könnten uns doch mal treffen. Möglich, dass ich Ihnen helfen kann.«
    »Und wie?«
    »Das kann ich Ihnen nur im persönlichen Gespräch sagen.«
    »Nein.« Ihre Stimme hatte plötzlich wieder diesen harten Klang. »Sagen Sie es jetzt.«
    »Nun ja...« Holly blinzelte in die Sonne. »Die Geschichte, an der Sie gerade arbeiten, die ist doch vertraulich, nicht wahr?« Er holte tief Luft. »Sie müssen nicht antworten. Wir wissen doch beide Bescheid. Aber sagen wir mal... dass ein Journalist von der Sache Wind bekommt. Auf wen würde dann sofort der Verdacht fallen, geplaudert zu haben?«
    »Auf wen denn?«
    »Auf den Pressesprecher natürlich: Detective Grant Hood. Schließlich ist der Mann für die Medienkontakte zuständig. Und wenn dieser Journalist nun auch noch verlauten ließe, dass die undichte Stelle ganz in der Nähe des Pressesprechers zu vermuten sein müsste... 'tschuldigung, klingt in Ihren Ohren vermutlich verdammt kleinkariert. Und Sie möchten sicher nicht, dass Detective Hoods frisch gestärktes Hemd Flecken abbekommt, oder dass Hauptkommissarin Templer unter Beschuss gerät. Ich habe nur die Angewohnheit, Gedanken, die mir zufällig durch den Kopf gehen, auch zu Ende zu denken. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja.«
    »Wie gesagt: Wir könnten uns doch einfach mal treffen. Ich bin zum Beispiel heute den ganzen Vormittag verfügbar. Über den Highland-Jungen kann ich Ihnen zwar auch nichts Neues mehr sagen, aber es gibt ja noch andere Themen.« Rebus stand schon eine geschlagene halbe Minute vor Ellen Wylies Schreibtisch, bevor sie auf ihn aufmerksam wurde. Sie starrte auf die Papiere vor sich, schien sie aber gar nicht zu sehen. Dann ging Shug Davidson an Rebus vorbei, klopfte ihm auf die Schulter und sagte »Morgen, John«, und Wylie blickte auf.
    »War das Wochenende so schlimm?«, fragte Rebus. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich habe Sie gesucht. Obwohl ich mich langsam frage, wieso ich mir das antue.« Sie rang um Fassung, strich sich mit der Hand über den
    Kopf und murmelte etwas, das sich als Entschuldigung den ten ließ.
    »Hab ich also doch Recht mit meiner Vermutung. Das Wochenende.«
    Dann kam Davidson mit einigen Papieren in der Hand wie der des Wegs. »Vor zehn Minuten war sie noch guter Dinge « Er hielt

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