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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Ein paar von den anderen Beamten steckten die Köpfe zusammen und sprachen tuschelnd darüber, wer hinter dem Namen stecken und was der Mann mit Claire Benzie und Quizmaster zu tun haben mochte. Als Gill sich umdrehte, stand Siobhan hinter ihr.
    »Wirklich gute Arbeit.«
    »Finden Sie?«, sagte Siobhan. »Ich bin mir da nicht ganz so sicher.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn ich mit dem Mädchen spreche, kommt es mir so
    vor, als ob ich genau die Fragen an sie richte, die sie hören will. Fast so, als ob sie die Vernehmung steuert.«
    »Ist mir gar nicht aufgefallen.« Gill berührte Siobhan an der Schulter. »Ruhen Sie sich erst mal etwas aus. Diesen Ranald Marr kann auch einer von den Kollegen verhören.« Sie sah im Raum umher. »Die Übrigen können mit der Arbeit fortfahren.« Dann begegnete sie John Rebus' Blick. »Was zum Teufel machen Sie denn hier?«
    Rebus öffnete eine zweite Schublade und kramte eine Packung Zigaretten daraus hervor.
    »Ach, ich wollte nur ein paar persönliche Dinge abholen.«
    Gill verzog missmutig den Mund und stolzierte aus dem Zimmer. Draußen im Gang warteten bereits McCoist und Claire. Die drei sprachen kurz miteinander. Dann kam Siobhan zu Rebus hinüber.
    »Was zum Teufel machen Sie denn hier?«
    »Sie sehen ganz schön mitgenommen aus.«
    »Immer noch der alte Charmeur.«
    »Hat die Chefin nicht gesagt, dass Sie eine Pause machen sollen? Das passt gut, weil ich Sie sowieso auf einen Kaffee oder so was einladen wollte. Während Sie arme kleine Mädchen in die Mangel genommen haben, habe ich mich nämlich um die wichtigen Dinge gekümmert...« Siobhan ließ es bei einem Orangensaft bewenden und spielte unentwegt mit ihrem Handy: Bain hatte strikteste Anweisung, sie sofort zu informieren, falls es etwas Neues gab.
    »Ich muss unbedingt wieder ins Büro«, sagte sie nicht zum ersten Mal. Dann inspizierte sie erneut das Display ihres Handys und prüfte, ob der Akku noch voll war, oder ob jemand eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen hatte.
    »Schon was gegessen?«, fragte Rebus. Als sie den Kopf schüttelte, besorgte er an der Bar eine Portion heiße Scampi, die Siobhan gerade in sich hineinschlang, als sie ihn sagen hörte:
    »Und da ist bei mir der Groschen gefallen.«
    »Welcher Groschen?«
    »Herrgott, Siobhan: aufwachen!«
    »John, ich habe das Gefühl, dass mein Kopf gleich platzt. Ganz im Ernst.«
    »Wenn ich Sie eben recht verstanden habe, halten Sie Claire Benzie für unschuldig. Und jetzt behauptet das Mädchen auch noch, dass Flip Balfour mit Ranald Marr im Bett war.«
    »Glauben Sie das?«
    Er zündete sich noch eine Zigarette an und wedelte den Rauch mit der Hand beiseite. »Mir steht eine Meinung nicht zu, ich bin vom Dienst suspendiert.«
    Sie sah ihn genervt an und hob das Glas.
    »Bei dem Gespräch wäre ich gerne dabei«, sagte Rebus.
    »Welchem Gespräch?«
    »Wenn John Balfour von seinem guten alten Freund wissen will, wieso die Polizei hinter ihm her ist.«
    »Glauben Sie, dass Marr ihm eine ehrliche Antwort gibt?«
    »Selbst wenn er ihn belügt, wird Balfour schon bald wissen, was los ist. Wird bestimmt sehr interessant, das Begräbnis morgen.« Er blies den Rauch Richtung Decke. »Gehen Sie hin?«
    »Weiß ich noch nicht. Templer und Carswell und noch ein paar Kollegen, die gehen sicher hin.«
    »Ist vielleicht auch besser so, falls es eine Schlägerei gibt.«
    Sie sah auf die Uhr. »Ich muss jetzt unbedingt gehen. Mal sehen, was Marr gesagt hat.«
    »Aber Sie sollten doch eine Pause machen.«
    »Hab ich schon.«
    »Rufen Sie doch auf dem Revier an, wenn Sie es nicht mehr aushallen.«
    »Ja, gute Idee.« Dann erst fiel ihr auf, dass an ihrem Handy immer noch das Verbindungskabel baumelte, das ihr den Zugang zum Internet ermöglicht hätte, falls sie den Laptop nicht
    auf dem Revier zurückgelassen hätte. Sie sah zuerst zerstreut das Kabel und dann Rebus an. »Was haben Sie da vorhin gesagt?«
    »Worüber denn?«
    »Über Stricture.«
    Auf Rebus' Gesicht erschien ein breites Grinsen. »Schön, dass Sie wieder bei uns sind. Ich habe gesagt, dass ich den ganzen Nachmittag in der Bibliothek war und dort den ersten Teil des Rätsels gelöst habe.«
    »So schnell?«
    »Sie haben es hier mit einem hoch qualifizierten Mann zu tun, Siobhan. Also, wollen Sie es jetzt hören?«
    »Klar.« Sie bemerkte, dass sein Glas fast leer war. »Soll ich Ihnen noch...?«
    »Jetzt hören Sie mir erst mal zu.« Er zog sie auf ihren Platz zurück. Das Lokal war vielleicht halb

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