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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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außerhalb des Ortes die
    Tankstelle. Und natürlich Bev Dodds' Häuschen und rund ein Dutzend weitere Häuser. Aber nicht mal eine Kirche oder ein Postamt.«
    »Und einen Boxring auch nicht?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Und keine Bouquets und keinen Stacheldraht und auch kein Frank-Finlay-Haus.«
    Siobhan stocherte lustlos in ihrem Essen herum. Doch das bekümmerte Rebus nicht: Schließlich hatte sie bereits einen gemischten Tandoori-Vorspeisenteller und den Großteil ihres Biryani-Gerichts verdrückt. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und versuchte auf dem Revier anzurufen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen meldete sich endlich jemand.
    »Eric? Hier spricht Siobhan. Wie ist die Lage? Marr schon da? Und was sagt er?« Sie hörte aufmerksam zu und sah dann Rebus an. »Wirklich?« Ihre Stimme klang fast ein wenig schrill. »Das war ziemlich dumm, oder?«
    Zuerst dachte Rebus: Selbstmord. Er machte mit der Hand eine Bewegung, als ob er sich die Gurgel durchschneiden wollte, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Okay, Eric. Vielen Dank. Dann bis später.« Sie b eendete den Anruf und verstaute das Handy nachdenklich wieder in ihrer Handtasche.
    »Los, sagen Sie schon«, drängte Rebus.
    Sie führte eine Gabel Biryani zum Mund. »Hat Carswell Sie nicht vom Dienst suspendiert? Schon vergessen?«
    »Wenn Sie jetzt nicht sofort sagen, was los ist, kann ich für nichts mehr garantieren.«
    Sie legte die Gabel mit dem unberührten Essen lächelnd wieder auf dem Teller ab. Der Kellner machte Anstalten, an den Tisch zu treten und das Geschirr abzuräumen, doch Rebus hielt ihn durch ein Handzeichen davon ab.
    »Na gut. Als die beiden Kollegen Mr. Marr in seinem Haus in The Grange abholen wollten, war er nicht mehr da«, sagte Siobhan.
    »Und?«
    »Offenbar ist er abgehauen, weil er gewusst hat, dass die Polizei im Anmarsch ist. Gill Templer hat nämlich bei Carswell angerufen und ihn darüber informiert, dass sie zwei Beamte losgeschickt hat, die Marr zum Verhör abholen sollen. Und der hat natürlich nichts Eiligeres zu tun, als Mr. Marr ›aus reiner Höflichkeit‹ von dieser Entscheidung in Kenntnis zu setzen.«
    Sie nahm den Wasserkrug und goss die letzten Tropfen in ihr Glas. Derselbe Kellner unternahm einen weiteren Versuch und wollte die Karaffe gegen eine neue austauschen, doch Rebus gebot ihm abermals Einhalt.
    »Dann ist Marr also weg?«
    Siobhan nickte. »Sieht so aus. Seine Frau hat ausgesagt, dass er den Anruf entgegengenommen hat und mitsamt dem Maserati verschwunden war, als sie zwei Minuten später nach ihm sehen wollte.«
    »Wieso nehmen Sie nicht eine von den Servietten mit?«, sagte Rebus. »Carswell wäre Ihnen sicher dankbar, wenn Sie ihm das Eigelb aus dem Gesicht wischen.«
    »Wenn er das dem Boss verklickert, dürfte er allerdings einiges zu hören bekommen«, pflichtete Siobhan ihm bei. Dann sah sie, wie Rebus' Gesicht sich zu einem Grinsen verzog. »Das k ommt Ihnen sehr gelegen, was?«, riet sie.
    »Seine Prioritäten werden sich jetzt ein wenig verschieben.«
    »Weil er zunächst mal seinen eigenen Arsch aus der Schusslinie bringen muss und ihm wenig Zeit bleibt, Ihnen in den Hintern zu treten?«
    »Außerordentlich treffend formuliert.«
    »Wozu war ich auf dem College?«
    »Und was passiert jetzt wegen Marr?« Rebus nickte dem Kellner zu, der zögernd näher kam, weil er nicht wusste, ob man ihn abermals verscheuchen wollte. »Zwei Kaffee«, sagte Rebus. Der Mann machte eine knappe Verbeugung und entfernte sich wieder.
    »Keine Ahnung«, gestand Siobhan.
    »Am Abend vor dem Begräbnis, das könnte heikel werden.«
    »Verfolgungsjagd... Straßenblockade... und dann die Festnahme...« Siobhan versuchte sich die Situation auszumalen. »Trauernde Eltern, die sich fragen, weshalb ihr bester Freund plötzlich verhaftet wird...«
    »Wenn Carswell klug ist, unternimmt er nichts mehr vor der Beerdigung. Wer weiß? Vielleicht kreuzt Marr dort sogar auf.«
    »Um seiner heimlichen Geliebten ein zärtliches Lebewohl zu sagen?«
    »Richtig. Falls Claire Benzie die Wahrheit gesagt hat.«
    »Weshalb sollte er sonst abgehauen sein?«
    Rebus sah sie an. »Das wissen Sie doch ganz genau.«
    »Sie meinen, weil er sie umgebracht hat?«
    »Ich war bislang der Meinung, dass Sie ihn verdächtigen.«
    Sie saß nachdenklich da. »Nur dass sich inzwischen die Voraussetzungen völlig verändert haben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Quizmaster einfach so verschwinden würde.«
    »Und wenn Quizmaster

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