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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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stöhnte sie auf. Grant, der direkt hinter ihr stand, befürchtete schon das Schlimmste. Dann sagte sie »Bingo«, und im selben Moment sah auch er die Büste: Königin Victoria, etwa achtzig Zentimeter hoch, aus schwarzem Marmor.
    »Oh, verdammt«, sagte er grinsend. »Die NUSS hätten wir geknackt.«
    Er sah aus, als ob er sie umarmen wollte, doch Siobhan wich ihm aus und ging zu der Büste hinüber. Sie stand auf einem niedrigen Sockel und war seitlich von zwei Säulen eingefasst. Siobhan blickte sich um, konnte aber nichts entdecken.
    »Mal sehen, ob was unter der Büste versteckt ist«, sagte Grant. Er fasste Victoria an ihrem Kopfschmuck und kippte sie vorsichtig nach hinten.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte eine Stimme hinter ihnen. »Gibt es irgendwelche Probleme?«
    Siobhan schob die Hand unter die Büste und brachte einen gefalteten Zettel zum Vorschein. Sie strahlte Grant an, der sich nach der Bedienung umblickte.
    »Zwei Tee, bitte«, sagte er zu der Frau.
    »Und für den Herrn bitte zwei Stück Zucker«, fügte Siobhan noch hinzu.
    Dann setzten die beiden sich an den nächstbesten Tisch. Siobhan hielt den Zettel an einer Ecke fest. »Möglich, dass sich noch Fingerabdrücke an dem Papier befinden.«
    »Einen Versuch war's jedenfalls wert.«
    Siobhan stand auf, ging zu dem Besteckwagen in der Ecke und organisierte dort ein Messer und eine Gabel. Der Kellnerin fiel fast das Tablett aus der Hand, als sie sah, dass die beiden merkwürdigen Gäste offenbar ein Blatt Papier zu essen gedachten.
    Grant nahm die Tassen entgegen und bedankte sich bei der Frau. Dann sah er wieder Siobhan an. »Was steht drauf?«
    Doch Siobhan blickte die Bedienung an. »Wir haben dieses Papier dort drüben unter der Büste gefunden«, sagte sie und wies mit dem Kopf in die fragliche Richtung. »Haben Sie eine Ahnung, wie das dort hingekommen sein könnte?« Die Bedienung schüttelte bloß den Kopf. Sie erinnerte irgendwie an ein verschrecktes kleines Tier. Grant versuchte sie zu beruhigen.
    »Wir sind nämlich von der Polizei«, sagte er.
    »Wenn es möglich ist, würden wir gerne den Geschäftsführer sprechen«, sagte Siobhan.
    Als die Kellnerin sich entfernt hatte, wiederholte Grant seine Frage.
    »Schauen Sie selbst«, sagte Siobhan und schob ihm den Zettel mit dem Besteck zu.
    B4 Scots Law sounds dear.
    »Ist das alles?«
    »Ihre Augen sind auch nicht schlechter als meine.«
    Er kratzte sich am Kopf. »Ziemlich dürftig, was?« »Beim letzten Mal hatten wir am Anfang auch nicht viel mehr.«
    »Doch - das war schon deutlich mehr.« Sie beobachtete, wie er seinen Tee umrührte. »Wenn Quizmaster tatsächlich den Zettel hier deponiert hat...«
    »Dann wohnt er in Edinburgh«, sagte er aufs Geratewohl. »Entweder das, oder aber er hat hier jemand, der ihm hilft.« »Er muss den Laden hier ziemlich gut kennen«, sagte Grant und blickte um sich. »Nicht jeder, der sich zufällig hierher verirrt, würde gleich in den ersten Stock hinaufgehen.« »Wollen Sie damit sagen, dass er hier Stammgast ist?« Grant hob unschlüssig die Schultern. »Was gibt es denn in dieser Gegend für Arbeitsmöglichkeiten - sagen wir im Bereich der George IV. Bridge? Zum Beispiel die Zentral- und die Nationalbibliothek. Und Wissenschaftler und Büchernarren sind doch bekanntlich große Rätselfans.«
    »Gute Idee. Und das Museum ist auch ganz in der Nähe.« »Und die Gerichte... und das Parlament...« Er lächelte. »Ich hatte einen Moment lang gedacht, dass wir dabei wären, die Sache etwas einzugrenzen.«
    »Wer weiß«, sagte sie, »vielleicht tun wir's ja.« Sie prostete ihm mit der Tasse zu: »Auf uns - weil wir das erste Rätsel gelöst haben.«
    »Wie viele Schwierigkeitsgrade noch bis Hellbank?« Siobhan saß nachdenklich da. »Das liegt ganz bei Quizmaster, nehm ich an. Nach seiner Auskunft ist Hellbank die vierte Stufe. Wenn wir wieder auf dem Revier sind, schick ich ihm sofort eine E-Mail und informiere ihn über den Stand der Dinge.« Sie schob den Zettel in ein frisches Plastiksäckchen. Grant überflog nochmals den merkwürdigen Text. »Und -schon irgendwelche Vorschläge?«, fragte sie.
    »Ich dachte gerade an die Schmierereien, die ich aus meiner Grundschule kenne. Aus der Schultoilette.« Er schrieb sie auf eine Serviette.
    LOLO
    AQIC
    I82Q
    B4IP
    Siobhan las es sich laut vor: »Hello, Hello, a queue I see; I hate to queue before I pee. Meinen Sie, das ist gemeint? B4 soll ›before‹ heißen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Könnte

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