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Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln

Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln

Titel: Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Cramer
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lag. Am liebsten wäre sie auf der Stelle davongerannt.
    » Wenigstens kennst du dann deine geheime Grotte. Also, in Märchen«, begann die Schwarze, » und übrigens auch in den Geschichten von alf leila wa’ leila heißt es oft: › Und er lag die Nacht bei ihr.‹« Sie schaute Mirijam an. » Mann und Frau liegen dabei natürlich nicht etwa nur nebeneinander. Im Grunde gibt es unzählige Stellungen, die sie bei der Liebe einnehmen können. Einige bereiten dem Manne große Lust, andere gefallen den Frauen besser«, erklärte Aisha, während sie ihre Zeichnung vollendete. » Aber wie dem auch sei: Du kennst die Öffnung, aus der das Monatsblut fließt. Nun, diese geheime Pforte ist das Ziel, dorthinein steckt der Mann sein Glied, wann und wie oft er will. Nur nicht an den unreinen Tagen.« Und sie deutete auf die Zeichnung.
    Anmutig wie ein Blütenkelch wirkte die geheime Grotte auf der Zeichnung, wie Aisha den bewussten Körperteil genannt hatte. » Aber …«, mühsam überwand Mirijam ihre Scheu. Sie war fest entschlossen, alles Wissenswerte zu erfragen, wie erschreckend es auch sein mochte. » Aber das muss doch wehtun! Schon das Schwämmchen …«
    » Nicht, wenn du unbeschnitten bist. Allah in seiner unendlichen Weisheit hat den Leib der Frauen gerade an dieser Stelle sehr dehnbar erschaffen. Schließlich müssen ja auch die Kinder einmal dort heraus. Außerdem wird dich dein Mann vermutlich zuerst küssen und streicheln, bevor er in dich eindringt, jedenfalls tun das erfahrene Liebhaber. Und das wird dein Inneres weich und feucht und aufnahmebereit machen. Sollte dies nicht der Fall sein und ist dein Mann ein Grobian, oder solltest du so voller Angst sein, dass du dich verkrampfst, machst du es einfach wie die beschnittenen Frauen.« Damit griff die Schwarze in ihr weites Gewand und holte einige schwarze Pillen hervor. » Bilsenkraut, du verstehst? Bilsenkraut, Weihrauch und ein wenig Mohnsamen. Eingenommen eine Stunde, bevor dein Mann zu dir kommt, macht es dich weich und weit, und du kannst deinen Mann ohne Angst umarmen. Außerdem wird er von deiner Leidenschaft entzückt sein.« Damit drückte sie ihr einige der kleinen Kügelchen in die Hand.
    » Bilsenkraut? Ist das nicht giftig? Und woher weiß eine Frau, wann … Ich meine, muss es genau eine Stunde vorher eingenommen werden?« Unvermutet hatte die Frage des richtigen Zeitpunkts Mirijams wissenschaftliches Interesse geweckt, so dass sich ihre Scham verflüchtigte.
    » Richtig dosiert ist es für Frauen ein Segen. Du gedenkst also, es einzunehmen? Immer nur eine Pille auf einmal, denk daran. Es wird dich auf eine wunderbare Reise schicken. Die Wirkung hält mehrere Stunden an, es kommt also nicht darauf an, wann genau du es einnimmst.«
    Aisha glättete erneut den Sand und zeichnete ein weiteres Bild. Jetzt lag die Frau mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken, und der Mann mit einem Glied wie ein Stecken kniete über ihr.
    » Dies ist die häufigste Art, sich zu lieben. Wenn die Frau ihre Beine aber in die Höhe reckt, ungefähr so«, Aisha veränderte das Bild, » dann ist diese Stellung besonders günstig, um ein Kind zu empfangen.«
    In Mirijam kämpften widerstreitende Gefühle. Ihr Mund fühlte sich trocken an, und ihr Herz hämmerte, wenn sie auf die Zeichnungen blickte. Zugleich aber kam die Angst vor dem Unbekannten, die ihr das Denken nahezu unmöglich machte. Eines aber hatte sie bereits jetzt deutlich verstanden: Was Aisha ihr hier erläuterte, hatte nichts mit der Sache zu tun, die sie damals im bagno erlebt hatte. Doch selbst diese Erkenntnis half ihr letzten Endes nur wenig, denn im Grunde wollte sie ihr Inneres nicht preisgeben! Noch während sie das dachte, spürte sie, wie es angesichts von Aishas Zeichnungen zwischen ihren Beinen zog und pochte.
    » Was geschieht, wenn der Mann dort …? Ich meine, ist das alles, was er tut? Es hineinstecken?«
    » Nun ja, er bewegt sich und pflanzt dabei seinen Samen tief in die Frau hinein. Das ist dann allerdings schon alles, und dennoch geht alles ausschließlich darum. Er will es wieder und immer wieder tun, denn es ist für ihn das Wichtigste auf der Welt. Es ist ihm wichtiger als Freundschaft und Ehre, wichtiger als Ruhm und Macht, als Geld, Ansehen oder Vertrauen.«
    Verblüfft hob Mirijam den Kopf. » Warum?«
    Aisha zuckte die Schultern und sah Mirijam zum ersten Mal offen an. Ihrem breiten, flächigen Gesicht war eine Regung von Mitgefühl vor derartiger Unwissenheit zu entnehmen. » Er

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