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Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen weiten Weg vor
sich. »Bis demnächst, Mister Quade«, rief er Devon über das Sturmgetöse zu.
    »Nochmals vielen Dank«, erwiderte
Devon und schaute sehnsüchtig zu den Fenstern im ersten Stock des Warenhauses
auf.
    Er hatte fast die ganze Fahrt damit
verbracht, sich zurechtzulegen, was er Polly sagen würde, aber all diese so
sorgfältig einstudierten Worte verflogen jetzt im Wind. Sich schwer auf die
Krücke stützend, weil seine Knochen von der langen Wagenfahrt steif waren,
stieg Devon die Treppe hinauf. Auf dem oberen Absatz holte er tief Atem und
hielt ihn einen Moment an, bevor er klopfte.
    Er sah Polly aus dem Fenster
schauen, dann flog die Tür auf, und Polly stand vor ihm. Ihr Haar wehte im
Wind, der Sturm preßte das dünne Nachthemd an ihren wohlgeformten Körper.
    »Devon«, flüsterte sie, als wagte
sie nicht zu glauben, daß er es wirklich war.
    Er stellte seine Tasche ab. »Willst
du mich nicht hereinbitten, Frau?« erkundigte er sich schroff. »Oder muß ich
die ganze Nacht hier draußen in der Kälte stehen?«
    Mit einem entzückten Aufschrei
stürzte sie auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Nacken. Er spürte die
leichte Wölbung ihres Bauchs, als er sie umarmte, und seine Kehle wurde eng.
Er trug Polly über die Schwelle und schloß die Tür. Seine Tasche, seine
Bedenken und seine Ängste blieben draußen zurück.
    »Es wird nicht leicht sein, wieder
zueinanderzufinden«, warnte er, als er Polly aus seinen Armen entließ. »Aber
ich hätte keinen ruhigen Moment mehr, wenn wir es nicht wenigstens versuchen
würden.«
    Sie hob die Hand und nahm ihm den
Hut ab. In ihren schönen Augen glitzerten Tränen. »Mehr verlange ich gar nicht
von dir, Devon.« Sie nahm seine Hände und legte sie auf ihren Bauch, in dem das
Kind heranwuchs. »Und es ist auch alles, worum dein Sohn dich bittet. Wir
wollen nur, daß du uns eine Chance gibst, Devon.«
    Dann begann sie ihm die durchnäßten
Kleider auszuziehen. Devon blieb stehen und ließ es geschehen, sonnte sich in
ihrer Wärme und in ihrer Liebe und war zum ersten Mal in seinem Leben bereit,
sich einem fremden Willen zu unterwerfen.

Vierundzwanzig
    Die Messerklinge drückte leicht gegen
Devons Halsschlagader, als er in der beginnenden Morgendämmerung neben Polly
auf dem Bett lag. Eine eisige Gelassenheit breitete sich in Devon aus; ohne
sich zu bewegen oder seine Atemzüge zu verändern, blinzelte er durch die
halbgeschlossenen Augenlider.
    Der Schatten eines Mannes ragte über
ihm auf, und Polly bewegte sich zufrieden seufzend an seiner Seite. Devons
Instinkt, sie - und das ungeborene Kind zu schützen, war so unbändig,
daß er die nötige Energie zum Kampf in seine Adern pumpte.
    »Wenn das nicht der glückliche
Bräutigam ist!« meinte der Eindringling spöttisch, und seine weißen Zähne
schimmerten im Halbdunkel, als er lächelte.
    Devon verspürte keine Angst, einen
solchen Luxus konnte er sich jetzt nicht leisten. Mit einer blitzschnellen,
geschmeidigen Bewegung umklammerte er das Handgelenk des Fremden und zwang ihn,
das Messer zu heben.
    Polly erwachte mit einem Schrei.
»Nat!«
    Obwohl Devon keine Zeit blieb,
darüber nachzudenken, drang der Name irgendwie zu ihm durch, und er wußte, daß
es sich um den Mann handelte, den Polly in San Francisco gekannt hatte. Die
Erkenntnis vermittelte Devon eine noch größere, noch wildere Kraft, die den
Fremden polternd gegen die gegenüberliegende Wand fliegen ließ.
    Doch der Kampf war damit noch lange
nicht beendet.
    Nat brüllte wie ein gereizter Stier
und warf sich auf Devon; im ersten Grau des Morgens blitzte die Messerklinge in
seiner Hand.
    Devon war nackt und noch benommen
vom Schlaf; seine Muskeln hatten sich noch nicht vollkommen von seiner langen
Krankheit erholt, und sein Angreifer war stark. Doch trotz all dieser Nachteile
wäre es Devon nie in den Sinn gekommen, daß er den Kampf verlieren könnte.
    Er spürte, wie die Messerspitze die
Unterseite seines Kinns aufritzte, bevor er den Fremden mit einem harten Schlag
auf den Unterarm entwaffnete. Unmittelbar danach traf Devon ein Hieb in die
Magengrube, der die Luft aus seinen Lungen preßte.
    Doch der Schmerz steigerte höchstens
noch seine Entschlossenheit.
    Ein Tisch krachte auf den Boden, und
etwas zerbrach. Devon hörte Schritte, die die Außentreppe hinuntereilten, und
war erleichtert. Egal, was ihm auch geschehen mochte, Polly würde entkommen;
sie und ihr Kind waren in Sicherheit.
    Die Hände des Fremden schlossen sich
um

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