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Quälend süsse Glut

Quälend süsse Glut

Titel: Quälend süsse Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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gezwungen hatte. Doch es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Also gab er widerwillig seine Zustimmung, auf die Gefahr hin, sich einen Deal durch die Lappen gehen zu lassen, den er eigentlich schon so gut wie in der Tasche hatte.
    Jetzt lag der Ausgang der Verhandlungen allein in Seras Händen …

7. KAPITEL
    „Ich kann es noch gar nicht fassen!“, murmelte Rafiq kopfschüttelnd und starrte wie betäubt auf das Papier in seiner Hand.
    Sera fuhr nervös zusammen. Das konnte sie ihm nicht verdenken. Sie selbst hatte ja noch Schwierigkeiten, die aufregenden Ereignisse dieses Tages zu verdauen, durch die ihr Verhältnis zueinander einem stetigen Wechsel unterworfen war.
    Nachdem sie sich anfangs fast an die Kehle gegangen wären, hatte sie Rafiq mit ihrem Autodiebstahl und der spontanen Flucht in die Wüste schockiert und jetzt mit ihrem Geschäftssinn überrascht, den er ihr offensichtlich nicht zugetraut hätte.
    Sie saß so weit wie möglich entfernt von ihm auf dem Rücksitz des Jeeps, der im Schein der letzten Sonnenstrahlen die gewundene Bergstraße hinunterrollte, über die sie Stunden zuvor nach Marrash gelangt waren. Einer der Fahrer steuerte den Geländewagen, während der andere, wahrscheinlich aus Frust über seine erzwungene Passivität, ungebetene Ratschläge erteilte, worüber sie in eine hitzige Diskussion gerieten.
    „Wie hast du das bloß fertiggebracht?“
    Wenn er das unübersichtliche Schriftstück richtig interpretierte, dann sicherte es ihm das Exklusivrecht auf die gesamte Marrash-Kollektion, wie die Frauen ihre fantastischen Stoffe betitelten.
    Natürlich würden sich noch seine Anwälte mit der äußeren Form des Vertrages beschäftigen müssen, um es in ein rechtskräftiges Dokument zu verwandeln, angesichts der vielen durchgestrichenen und wieder angefügten Passagen, aber das war nicht mehr als eine Formalität. Trotzdem stand fest, dass der Deal eindeutig zu seinen Gunsten ausgefallen war! Wie, und vor allem, wie schnell, nach Sulemans eindringlicher Warnung, das konnte er sich allerdings nicht erklären.
    Über drei Stunden war es her, dass sie vom Stofflager in ein stark parfümiertes Gebäude gewechselt hatten, in dem es summte wie in einem Bienenstock. Daran waren neben etlichen emsig schnurrenden Nähmaschinen auch das launige Geplauder, Lachen und Singen mindestens ebenso vieler Frauen Schuld.
    Voller Stolz und Begeisterung über das aufrichtige Interesse des attraktiven Prinzen von Qusay führten sie die kleine Gruppe bereitwillig überall herum. Doch nach der Besichtigungstour gaben sie den beiden Herren ebenso freundlich aber unmissverständlich zu verstehen, dass sie sich jetzt zurückziehen mögen, damit der geschäftliche Teil erledigt werden könne.
    Suleman tat sein Bestes, den hohen Gast mit einer weiteren Sightseeing-Tour durch Marrash abzulenken, die er mit geschichtlichen Daten und pikanten Anekdoten aus vergangenen Jahrhunderten garnierte, doch Rafiq war viel zu nervös und unkonzentriert, um ihm auch nur ansatzweise folgen zu können.
    Der Gedanke, dass sein Schicksal momentan allein in Seras Händen lag, machte ihn fast verrückt. „Wie lange kann das denn dauern?“
    Suleman lächelte entschuldigend. „Wir reden hier von Frauen!“
    Und dann war Sera plötzlich wieder da und drückte ihm stumm das Stück Papier in die Hand, von dem er seither kaum den Blick gewandt hatte.
    „Wie hast du das nur fertiggebracht?“, wiederholte er seine Frage von vorhin.
    Sera wandte sich ihm zu und zuckte die Schultern. „Es hat mir Freude gemacht, mich mit den Frauen zu unterhalten. Es sind sehr starke Frauen, die entschlossen sind, etwas in ihrem Leben zu verändern. Und sie arbeiten wirklich hart, um ihr Ziel zu erreichen.“
    Das mochte ja sein, aber es beantwortete nicht seine Frage. „Suleman hat mir gesagt, dass sie sich für gewöhnlich sehr viel Zeit für eine Entscheidung nehmen“, versuchte er es noch einmal. „Wie hast du sie überreden können, schon heute zu unterzeichnen?“
    Sera erlaubte sich ein schwaches Lächeln, das sein Herz schneller schlagen ließ. Unglaublich, wie sich ihr apartes Gesicht verwandelte, wenn sie lächelte!
    „Du hast es ihnen sehr viel leichter gemacht mit deiner mehr als großzügigen Offerte. Das erste Angebot erschien ihnen bereits wie ein wahr gewordener Traum, doch deines sehen sie als Geschenk der Götter an. Und sie fühlen sich doppelt gesegnet durch Abizahs klugen Rat, nicht gleich zuzugreifen, sondern ruhig abzuwarten. Bis

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