Quaelend suesse Glut
würden …“
Als sie etwas einwenden wollte, legte er ihr rasch einen Finger über die Lippen.
„Ich will dich in meinem Haus und meinem Bett in Australien haben, Sera.“
Sein freimütiges Geständnis bedeutete für sie Himmel und Hölle zugleich. In Seras Kopf ging alles drunter und drüber. Natürlich sehnte sie sich auch danach, Tag und Nacht mit ihm zusammen zu sein – mit dem Mann, den sie liebte …
Ihr Herzschlag stockte. Denn genau da lag das Problem. Sie liebte Rafiq!
„Aber eigentlich ist es auch egal, oder nicht?“, fragte er leichthin und streichelte mit den Daumen über ihre Handflächen. „Leb mit mir oder heirate mich – was ist da für ein Unterschied? Hauptsache, wir sind zusammen.“
Während Sera Mühe hatte, ihren Herzschlag zu kontrollieren und nicht ohnmächtig zu werden, schien Rafiq sich immer mehr für den Gedanken zu erwärmen.
„Vielleicht sollten wir wirklich heiraten, sogar möglichst schnell“, überlegte er laut. „Dann können wir endlich damit anfangen, die mindestens sechs Kinder zu produzieren, die du immer haben wolltest, Sera.“
„Wovon redest du überhaupt?“, fragte sie erstickt. „Du hast gesagt, du würdest mich nie heiraten. Niemals !“
Mit einer lässigen Geste wedelte er ihren Einwand zur Seite. „Das war doch, bevor ich die Wahrheit kannte. Mein Vater hat dich schmählich behandelt, eigentlich hat dich jeder schlecht behandelt, und auch ich habe mich in dir geirrt. Warum soll ich dich nicht heiraten, um dich für die Fehler der Vergangenheit zu entschädigen?“
Zu viel stürzte auf Sera ein. Mehr, als sie sich je erträumt hatte oder überhaupt fassen konnte. Hochzeit mit Rafiq … gemeinsame Kinder …
Ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen die Rippen. Ob er überhaupt verstand, was er ihr gerade eben angeboten hatte? Gab es vielleicht auch noch die Chance, dass er seine Liebe für sie wiederentdecken würde, nach all den Jahren voller Hass?
Es war zu verrückt und abwegig, um es sich überhaupt vorstellen zu können. Verrückt und vermessen anzunehmen, man könne den Schmutz der Vergangenheit so einfach spurlos wegwischen und im Paradies leben.
Aber wenn er mich wirklich liebt?
Doch davon hatte Rafiq nicht gesprochen. Nicht eine Andeutung ließ vermuten, dass Liebe Teil seines verlockenden Plans sein könnte.
„Es würde nicht funktionieren, Rafiq“, sagte Sera müde. „Man heiratet nicht irgendjemand und zeugt Kinder mit ihm, nur weil der Sex stimmt. Was, wenn du deine Meinung nach einem Monat wieder änderst? Was, wenn du plötzlich genug von mir hast? Dann wären wir aneinander gebunden und würden beide unglücklich.“
Rafiq wurde immer ungeduldiger. Das mochte ja alles so sein, wie Sera sagte, und eine Antwort auf ihre vielen Wenns und Abers hatte er auch nicht parat. Er wusste nur, dass er sie unbedingt bei sich haben wollte, und da war der beste und sicherste Weg doch wohl eine Heirat. Warum sträubte sie sich nur so vehement dagegen?
Plötzlich kam ihm die Idee, wie er Sera doch noch überzeugen konnte.
„Verstehst du denn nicht?“, fragte er eifrig. „Das macht in jeder Hinsicht Sinn! Denk doch nur an den Vertrag mit den Frauen aus Marrash!“
Seras wacher, aufmerksamer Blick zeigte ihm, dass er mit diesem Argument endlich punkten konnte.
„Auf diesem Weg kommen sie schneller zu ihrer großen Chance, als sie es je zu hoffen gewagt hätten, und meine Anwälte müssen sich nicht den Kopf über irgendwelche Alternativen zerbrechen.“
Der Vertrag …
Sera spürte, wie ihr Herz sank, und das letzte Fünkchen Hoffnung starb. Rafiq war eben doch nicht der romantische Prinz, als der er sich gerade erst zu entdecken glaubte, sondern durch und durch der kühl rechnende und erfolgreiche Geschäftsmann, als den man ihn in der ganzen Welt bewunderte.
Natürlich musste ihm eine Heirat mit ihr als die Patentlösung erscheinen, zumal er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Auf der einen Seite hatte er sie damit sicher in seinem Bett, auf der anderen Seite brauchte er seinen Anwalt nicht zu bemühen, den Vertrag umzuschreiben, auf die Gefahr hin, dass ihm das Geschäft deswegen womöglich doch noch durch die Lappen ging.
Er liebte sie nicht, er begehrte sie – wie er es ihr auch immer wieder bereitwillig versicherte. Wie hatte sie nur so naiv und verblendet sein können?
„Na, Sera, was denkst du?“, fragte Rafiq, mit sich und der Welt zufrieden. „Ist das nicht absolut perfekt?“
„Nimmst du nicht ein
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