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Quaelend suesse Glut

Quaelend suesse Glut

Titel: Quaelend suesse Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Frühstück verabredet“, eröffnete er ihr eine halbe Stunde später, sobald er wieder zu Atem gekommen war. „Und von dort aus werden wir gemeinsam zu der alten byzantinischen Ruine gehen, wo die Krönungsfeiern traditionell abgehalten werden. Ich habe Akmal angewiesen, dir einen Platz neben mir freizuhalten und werde dich am Haupteingang erwarten.“
    Mit jedem seiner Worte war sie unruhiger geworden, und als er fertig war, saß Sera mit entsetztem Gesicht kerzengerade im Bett, die Decke bis zum Kinn hochgezogen wie einen Schutzschild.
    „Aber ich wollte überhaupt nicht zur Krönung kommen!“
    Rafiq, der bereits aufgestanden war, wandte sich erstaunt um und sah erst jetzt, dass Sera sich förmlich im Bett verschanzt hatte und ihn ängstlich anblickte. Normalerweise hätte ihn ihre kleine Vorführung amüsiert, wäre nicht der panische Blick gewesen.
    „Aber natürlich bist du dabei“, sagte er deshalb betont nüchtern und sachlich.
    Doch sie schüttelte nur vehement den Kopf und zog die Decke noch höher. „Dazu besteht absolut keine Notwendigkeit. Ich … mir macht es nichts aus, hier im Palast zu bleiben und auf dich zu warten. Dein Platz ist selbstverständlich bei deiner Familie, aber ich …“
    Rafiq setzte sich zu ihr auf die Bettkante, löste ihre verkrampften Hände von der Decke und streichelte sie sanft. „Sera, was ist los?“
    „Ich … ich werde mit dir nach Australien gehen, das habe ich versprochen, oder?“ Jetzt lag in ihren Augen ein fast flehender Ausdruck. „Meinetwegen gleich heute, nach der Krönung …“ Ihre Stimme bebte verdächtig, und in einer spontanen Aufwallung entriss sie ihm ihre Hände, warf sie um Rafiqs Hals und drückte sich ganz fest an ihn. „Oh, bitte! Können wir nicht gleich heute abreisen? Dein Flieger steht doch bereit. Es wäre so einfach!“
    Was war plötzlich mit ihr los? Letzte Nacht hatte Sera noch so getan, als wäre eine Heirat mit ihm fast eine Zumutung, und jetzt konnte es ihr nicht schnell genug gehen. Und warum wollte sie aus Qusay weg, kaum dass Kareef die Krone auf dem Kopf trug? Irgendetwas stimmte hier nicht, und Rafiq merkte überrascht, dass sein Geduldsfaden langsam zu reißen drohte. Immerhin war er extra zur Krönung seines Bruders hergeflogen, also würde er sich auch nicht einfach so davonschleichen wie ein Dieb in der Nacht. Zumal es dafür nicht den geringsten Anlass gab.
    „Sei nicht albern“, forderte er ziemlich brüsk und löste Seras Arme von seinem Hals, um ihr in die Augen schauen zu können. „Es ist ja nicht so, als wenn du nichts Passendes anzuziehen hättest, oder?“, versuchte er es noch einmal von der heiteren Seite zu nehmen, da sie ihn immer noch anstarrte wie das Kaninchen die sprichwörtliche Schlange. „Heute findet die Krönung meines Bruders statt, und du wirst in Kürze meine Frau sein. Also gehörst du auch zur Familie. Und deshalb erwarte ich, dich während der Feier an meiner Seite zu sehen, verstanden?“, fügte er vorsichtshalber in strengem Ton hinzu, als er sah, dass sie schon wieder argumentieren wollte.
    Die Auseinandersetzung mit Sera beschäftigte Rafiq noch während des Frühstücks mit seinem Bruder. Doch als er sich Kareef bewusst zuwandte, fiel ihm auf, dass dieser mindestens ebenso geistesabwesend war wie er selbst und an seinem Bericht über die Reise nach Marrash nur mäßig interessiert schien, wenn überhaupt.
    Ob er Kareefs Aufmerksamkeit mit der Nachricht über seine bevorstehende Heirat mit Sera wecken konnte? Bestimmt! Aber heute war sein großer Tag, und davon sollte ihn nichts und niemand ablenken, beschloss Rafiq für sich. Deshalb nahm er sich vor, ab sofort ganz Ohr für die Bedürfnisse seines großen Bruders zu sein und ihm alle Unterstützung zukommen zu lassen, die er brauchte.
    Nicht, dass Kareef irgendeinen Wunsch äußerte oder eine wie auch immer geartete Forderung an ihn stellte. Eigentlich sah er so aus, als könne ihn nichts aus seiner seltsamen Stimmung reißen, außer vielleicht, wenn sein jüngster Bruder sich doch noch entschließen sollte, endlich zu der Familie zu stoßen. Doch Tahir zeigte sich nicht zum ersten Mal als unzuverlässig, sodass Rafiq geneigt war, ihn langsam als hoffnungslosen Fall abzuschreiben.
    Als sie den Palasthof überquerten, ließ eine frische Brise die wallenden Festtagsroben der Brüder im Wüstenwind flattern. Das Gekreische der aufgeregten Menge, die sich vor den Palasttoren drängelte, riss Rafiq unsanft aus seinen konfusen

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