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Qual (German Edition)

Qual (German Edition)

Titel: Qual (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King , Richard Bachman
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verlieren. »Ich bin auf deiner Seite. Die Preise, die sie hier verlangen … und außerdem weiß doch jeder, dass Tim und Janet Quarles, also, die sind die übelsten Rechtsradikalen seit Adolf …«
    »Gib die Brieftasche her, sonst blas ich dir die Rübe weg.«
    POT ROCKT begriff mit einem Mal, dass er hier möglicherweise in der Scheiße steckte; todsicher befand er sich nicht in einem Film. Das Grinsen machte bye-bye, und er hörte auf zu reden. Mehrere Pickel loderten auf seinen plötzlich bleichen Wangen. Er zog eine schwarze Lord Buxton aus seiner Jeanstasche.
    »Wenn man mal einen Bullen braucht, ist nie einer da«, sagte seine Freundin kühl. Sie trug eine lange braune Jacke und schwarze Lederstiefel. Ihre Haarfarbe passte zu den Stiefeln, zumindest in dieser Woche.
    »Schmeiß die Brieftasche hier rein«, sagte der Gangster. Er hielt die Tüte hin. Harry Nason dachte später immer, an dieser Stelle hätte er ein Held werden können, wenn er dem Ganoven einfach das Riesenglas mit den eingelegten Eiern über den Scheitel gezogen hätte. Nur, der Kerl sah aus, als könnte er möglicherweise einen harten Schädel haben. Ziemlich hart sogar.
    Die Brieftasche plumpste in die Tüte.
    Der Ganove ging um die kleine Gruppe herum und hielt auf die Tür zu. Er bewegte sich für einen Mann seiner Größe ziemlich geschmeidig.
    »Du Schwein«, sagte das Mädchen.
    Der Mann blieb wie angewurzelt stehen. Einen Moment lang war das Mädchen überzeugt (das erzählte sie später der Polizei), dass er sich umdrehen, das Feuer eröffnen und sie alle umlegen würde. Später, bei der Vernehmung, würden sie bei der Beschreibung des Ganoven unterschiedlicher Meinung sein bezüglich der Haarfarbe (braun, rötlich oder blond), des Teints (hell, gesund oder blass) und der Kleidung (Matrosenjacke, Windjacke, wollenes Holzfällerhemd), aber einer Meinung waren sie, was seinen Körperbau – groß und kräftig – und seine letzten Worte betraf, bevor er ging. Gerichtet waren sie offensichtlich zur leeren dunklen Türöffnung hin, kamen beinahe in einem Stöhnen heraus:
    »Mein Gott, George, ich hab den Strumpf vergessen!«
    Dann war er verschwunden. Im kalten weißen Licht der großen Neonreklame für Schlitz-Bier, die über dem Ladeneingang hing, war er noch einmal kurz im Laufen zu sehen, gleich danach heulte ein Motor auf der anderen Straßenseite auf. Einen Augenblick später raste er weg. Das Auto war
eine Limousine, aber keiner von ihnen konnte Fabrikat oder Modell identifizieren. Es fing an zu schneien.
    »So viel zum Bier«, sagte POT ROCKT.
    »Geh zum Kühlregal und nimm dir eins. Geht aufs Haus«, sagte Harry Nason.
    »Echt? Sind Sie sich da sicher?«
    »Klar bin ich mir da sicher. Dein Mädchen auch. Scheiß drauf, wir sind versichert.« Er begann zu lachen.
    Als die Polizei ihn befragte, sagte er, er habe den Ganoven noch nie zuvor gesehen. Später bekam er noch einmal die Gelegenheit, sich zu fragen, ob er den Ganoven nicht doch im vorangegangenen Herbst gesehen hatte, und zwar in Gesellschaft eines dünnen, kleinen, rattengesichtigen Mannes, der Wein kaufte und unangenehm laut herummeckerte.

6
    ALS BLAZE AM NÄCHSTEN MORGEN aufstand, reichten die Schneeverwehungen bis zu den Dachtraufen der Hütte, und das Feuer war aus. Seine Blase zog sich im selben Augenblick zusammen, in dem seine Füße den Boden berührten. Auf seinen Fußballen lief er schnell ins Bad, zuckte zusammen und stieß den Atem in kleinen, kondensierten weißen Wölkchen aus. Sein Urin schoss in hohem Bogen vielleicht dreißig Sekunden lang heraus, dann nahm der Druck langsam ab. Er seufzte, schlug die letzten Tropfen ab, ließ einen Wind streichen.
    Ein erheblich stärkerer Wind fegte kreischend und keuchend ums Haus. Die Kiefern vor dem Küchenfenster bogen sich und schwankten. Blaze kamen sie vor wie dünne alte Frauen bei einer Beerdigung.
    Er zog sich an, öffnete die Hintertür und kämpfte sich zu dem Holzstoß unter der Traufe auf der Südseite vor. Die Zufahrt war völlig unter dem Schnee begraben. Die Sichtweite betrug gerade mal anderthalb Meter, vielleicht auch weniger. Es versetzte ihn in Hochstimmung. Der körnige, in sein Gesicht peitschende Schnee belebte ihn.
    Die Holzscheite waren solide Eiche. Er packte sich einen großen Armvoll, blieb nur kurz stehen und stampfte auf, um den Schnee von den Schuhen zu klopfen, bevor er ins Haus zurückkehrte. Ohne die Jacke auszuziehen, machte er ein
Feuer. Dann füllte er die Kaffeekanne. Er brachte

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