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Quarantaene

Quarantaene

Titel: Quarantaene Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verbindung zu einem der öffentlichen Himmelsvermesser. Alte Dobson-Teleskope wie dieses erzielten hohe Preise auf den Antiquitätenmärkten.
    Und dieses hier war wirklich alt, wie Marguerite bei näherer Betrachtung feststellte: in ausgezeichnetem Zustand zwar, aber definitiv vor der Jahrtausendwende hergestellt. Kein Zusatzgerät für digitale Schwenkfunktionen, nur Manuellschalter und Schneckengetriebe, liebevoll geölt.
    »Das Getriebe ist erneuert worden«, sagte ihr Vater. »Neu geschliffene Gläser auf die alte Brille. Ansonsten ist es vollkommen im Originalzustand.«
    »Es muss ein Vermögen gekostet haben!«
    »Kein Vermögen.« Er lächelte reuevoll. »Nicht ganz.«
    »Seit wann interessierst du dich für Astronomie?«
    »Sei nicht so begriffsstutzig, Marguerite. Ich habe es nicht für mich gekauft. Es ist ein Geschenk. Gefällt es dir?«
    Und ob es ihr gefiel. Sie umarmte ihren Vater. Undenkbar, dass er sich so etwas hatte leisten können. Er musste eine zweite Hypothek aufgenommen haben, dachte Marguerite.
    »In deiner Jugend«, sagte Chuck Hauser, »war dieses ganze Zeug für mich ein Rätsel.«
    »Welches ganze Zeug?«
    »Na, du weißt schon: Sterne und Planeten, alles, wofür du dich so sehr interessiert hast. Heute habe ich das Gefühl, ich hätte vielleicht mal ein bisschen näher hinschauen sollen. Das ist meine Art zu sagen, dass ich bewundere, was du erreicht hast. Vielleicht fange ich sogar an, es ein bisschen zu begreifen. Also – meinst du, du kriegst dieses Ding gut genug verpackt, dass es in dein kleines Auto passt?«
    »Das bekommen wir schon irgendwie hin.«
    »Hab gesehen, dass du dein Gepäck ins selbe Zimmer gestellt hast wie Chris.«
    Sie wurde rot. »Tatsächlich? Hab ich gar nicht drüber nachgedacht – war wohl einfach aus Gewohnheit …«
    Was die Peinlichkeit nur erhöhte.
    Er lächelte. »Ach, komm, Marguerite. Ich bin doch kein verknöcherter Baptist. Nach allem, was ich von dir höre und was ich selber sehe, ist Chris ein anständiger Mensch. Ihr seid offensichtlich verliebt. Habt ihr schon mal übers Heiraten gesprochen?«
    Sie errötete noch mehr und hoffte, er würde es im trüben Licht nicht bemerken. »Noch keine konkreten Pläne. Aber sei im Zweifelsfall nicht überrascht.«
    »Er ist gut zu Tess?«
    »Sehr gut.«
    »Sie mag ihn?«
    »Besser noch. Sie fühlt sich sicher bei ihm.«
    »Dann freue ich mich für euch. Aber sag mal, gibt mir das Geschenk, das ich dir gemacht habe, die Berechtigung, dir noch einen kleinen Rat mitzugeben?«
    »Jederzeit.«
    »Ich will gar nicht erst fragen, was ihr drei in Blind Lake alles durchgemacht habt, aber ich weiß, dass es für Tess besonders hart gewesen ist. Sie ist, soweit ich mich erinnere, immer ein bisschen verschlossen gewesen. Es sieht nicht so aus, als hätte sich daran viel geändert.«
    »Hat es nicht.«
    »Weißt du, Marguerite. Du warst früher genauso. Immer ziemlich schwer von Begriff, wenn es nicht um Dinge ging, die dich interessiert haben. Es war schwer, überhaupt mit dir zu reden.«
    »Tut mir leid.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich will nur sagen, es ist leicht, diese Dinge an sich vorbeigleiten zu lassen. Menschen können fast unsichtbar füreinander werden. Ich liebe dich und ich weiß, dass deine Mutter dich geliebt hat, aber ich glaube, dass wir dich nicht immer sehr deutlich gesehen haben, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Lass es Tess nicht auch so ergehen.«
    Marguerite nickte.
    »So«, sagte ihr Vater. »Bevor wir dieses Ding zusammenpacken, kannst du mir vielleicht mal zeigen, wie es funktioniert?«
    Sie spürte für ihn Ursa Majoris 47 im Teleskop auf. Ein Stern, der nichts Besonderes war, nicht mehr als ein Lichtpunkt unter vielen, weniger hell als die Leuchtkäfer, die unter den Büschen am Ende des Gartens blinkten.
    »Das ist er, hm?«
    »Das ist er.«
    »Ich nehme an, du kennst ihn inzwischen so gut, dass es sich manchmal anfühlt, als wärst du dagewesen.«
    »Genau so fühlt es sich an.« Sie fügte hinzu: »Ich liebe dich auch, Daddy.«
    »Danke, Marguerite. Solltest du nicht aber langsam mal dein kleines Mädchen zu Bett bringen?«
    »Das kann Chris machen. Es wäre doch vielleicht nett, noch ein bisschen hier draußen zu sitzen und zu reden.«
    »Für August ist es ziemlich kalt.«
    »Das macht nichts.«
     
    Als sie schließlich ins Haus zurückkehrte, traf sie Chris in der Küche an, wie er in seinen Pocketserver murmelte – gesprochene Notizen für sein

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