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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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»Und teile uns mit, was gerade interessanter war als das, was ich hier erzähle.« Sehr langsam erhob sich Alex. »So gut wie alles«, sagte sie. Die Verteilung änderte sich. Diesmal lachte der Großteil der Klasse und nur wenige schnappten nach Luft. Leider jedoch gehörte Mr Shnorer zur letzteren Kategorie. »Vielleicht würdest du gerne mit ...« Er warf einen Blick auf den Sitzplan. »Dylan. Dylan Barnes ... vielleicht würdet ihr eure Unterhaltung gerne draußen fortführen?«
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Alex. »Sie können mich mal!» »Allerdings!« Auch Dylan erhob sich.
    »Na schön.« Rasch zog der Lehrer ein Blatt Papier aus der Schreibtischschublade und kritzelte etwas darauf. »Das bringt ihr bitte zur Schulleiterin. Sicherlich wird euch Mrs Hammond die für euer Gespräch nötige Abgeschiedenheit zur Verfügung stellen. Möglicherweise für mehrere Stunden.«
    »Das war's dann wohl«, flüsterte Dylan. »Nachsitzen.«
    »Und das gleich am ersten Tag«, bemerkte Alex. »Mann, ist das eine fortschrittliche Schule. Normalerweise brauche ich mindestens zwei Tage, bis man mich zum Direktor schickt.« Sie schnappte sich das Stück Papier aus Mr Shnorers Hand und wünschte, sie hätte Cams Fähigkeiten. Sie hätte jeden einzelnen Stift in der Tasche dieses Volltrottels mit Bauch zum Schmelzen gebracht und sein speckiges, durchsichtiges Hemd geröstet. Natürlich gab es das eine oder andere, was sie auch selbst auf die Reihe gekriegt hätte. Aber sie war nicht allein in dieser Situation, sie musste auch an Dylan denken - und der machte keinen hochgradig begeisterten Eindruck.
     
    Olivia Hammond war das krasse Gegenteil von Mr Shnorer. Sie war gut in Form, wie aus dem Ei gepellt, mit großen, hellbraunen Augen, die Alex an ihre Mutter erinnerten, und einer modisch geschnittenen Frisur. Die Schulleiterin nahm den Zettel entgegen, den Alex ihr gab, und bedeutete Dylan und Alex sich hinzusetzen. Die Sessel, auf die sie zeigte, waren bequem und mit leicht abgewetztem braunen Leder bespannt. Während Alex vorn auf der Kante ihres Sitzes balancierte und die im Raum auf-und abgehende Schulleiterin mit den Augen verfolgte, lehnte Dylan sich zurück, als habe er sich schon vollkommen mit seinem Schicksal abgefunden. Anmaßend?, fragte sich Mrs Hammond während des Lesens. Anmaßend, unaufmerksam, aufsässig... » ... und in der Klemme«, ergänzte Alex unwillkürlich. »Wie bitte?« Überrascht blickte die Schulleiterin auf. »Ah, ich fragte nur, ob wir jetzt in der Klemme sitzen«, improvisierte Alex.
    »Also, kriegen wir Nachsitzen oder nicht?«, erkundigte sich Dylan.
    »Nun ...« Mrs Hammonds Gesichtsausdruck wandelte sich von Überraschung zu Belustigung. »So früh im Halbjahr wäre das wohl etwas übertrieben, Dylan, wahrscheinlich ist noch gar nicht geklärt, wer da Aufsicht führen könnte. Alexandra, ich weiß, dass du neu bist in Marble Bay, und ich bin sicher, dass du eine Menge in den Unterricht deiner Stufe einbringen kannst.« Sie lehnte sich gegen ihren Schreibtisch und legte den Zettel aus der Hand. »Erzählt mir doch mal, was sich eigentlich abgespielt hat.«
    Größtenteils berichtete Dylan. Obschon die Schulleiterin die ganze Zeit über verständnisvoll lächelte, konnte Alex ihren inneren Aufschrei hören, als er schilderte, wie Mr Shnorer den Stift geworfen hatte: Oh nein. Was soll das?Doch laut sagte sie: »Ich verstehe. Nun, auch Mr Shnorer ist neu an unserer Schule. Vielleicht sollten wir die Ereignisse des heutigen Tages einfach als allgemeines Lampenfieber verbuchen.« Dylans Erleichterung war nur von kurzer Dauer. »Ich muss euch aber einen Brief an eure Eltern mitgeben, den sie unterschreiben ...«
    »Das sind nicht meine Eltern«, sagte Alex unwillkürlich. »Ja, das hat Mrs Barnes mir erklärt«, erwiderte Olivia Hammond freundlich. »Aber soweit ich informiert bin, hat Mr Barnes die offizielle Vormundschaft schon beantragt...« Da klopfte es schroff an der Tür und einen Augenblick später steckte die Sekretärin der Schule ihren Kopf ins Zimmer von Mrs Hammond und berichtete aufgeregt: »Mrs Hammond, die Polizei ist hier. Sie haben einige Fragen zu einem unserer Schüler.«

Kapitel 8 - STIMMEN DER VERGANGENHEIT
    »Hast du sie gesehen?«, fragte Cam nach der Schule. »Wen, die Bullen? Klar«, erwiderte Dylan düster. Er begleitete Cam und Alex zu den Fahrradständern, sein Skateboard hatte er unter den Arm geklemmt. »Wir hatten Logenplätze.« Alex kniff ihn in den Arm.
    »Aua«,

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