Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
Vom Netzwerk:
so verhält wie ein ganz normales Wesen. Und ich trat schon vor dem Restaurant an sie heran, feiste Lady, doch da waren sie bereits in Begleitung einer Freundin. Die beiden sind allseits beliebt...«
    »Feiste Lady?« Rhianna erhob sich. »Sagte ich >feistfein<. Rhianna warf einen kurzen, abschätzenden Blick auf Karsh und begann dann, auf und ab zu laufen, ihr goldener Umhang loderte und ihre kleinen roten Schule klapperten auf dem Marmorfußboden. »Ihr zieht es doch wohl nicht ernsthaft in Erwägung, dieses Kind die Kunst der Verwandlung zu lehren, alter Freund?«
    Karsh antwortete ihr nicht sofort. Er konnte nicht auf Anhieb aussprechen, was er in seinem Inneren fühlte. Dass er langsam vom Alter gezeichnet wurde, seine Sinne abstumpften und seine Kräfte schneller nachließen, als er erwartet hatte. Er verspürte den Wunsch, sein Wissen weiterzugeben. Nein, nicht den Wunsch ... die dringende Notwendigkeit. Wenn Ileana die volle Verantwortung für ihre Zöglinge übernehmen sollte, dann würde sie mehr von der Kunst der Mächtigen lernen müssen. Viel mehr - und bald.
    »So ist das also.« Rhianna hatte seine Überlegungen natürlich mit angehört. Ihr Blick wurde weich. Ihre Augen schimmerten wie von Tränen, als sie Karshs geschwächte und vertraute Gestalt betrachtete. Dann erinnerte sie sich an ihre Stellung, räusperte sich und fuhr fort: »Ich kann einfach nicht glauben, dass Ihr auch nur einen Augenblick lang in Erwägung gezogen habt, diese vorschnelle und leichtsinnige junge Hexe die Geheimnisse der Mächtigen zu lehren. Wie soll ich mich verhalten, jetzt, wo ich darum weiß ?«
    »So wie Ihr es für richtig haltet«, schlug Karsh vor. »Wie Ihr müsst.«
    »Guter Karsh.« Lady Rhiannas laute, dröhnende Stimme brach, wurde zu einem Flüstern. »Ich kann ... ich will Euch nicht dafür bestrafen, dass Ihr die Ausbildung Eures eitlen und ungeduldigen Zöglings vorantreiben wolltet. Aber einen Autounfall zu riskieren ...? Nein, nein, nein. Wir haben es hier mit menschlichen Lebewesen zu tun - das verlangt Umsicht, Ehre, Verstand ...«
    »Alles Tugenden von Lord Thantos«, sagte Ileana träge. »Kind«, sprach Griweniss freundlich. »Obschon viele von uns deine Auffassung teilen, dass Lord Thantos Schuld am Tod von Aron, dem Vater der Zwillinge trug ...«
    »Der«, erinnerte Rhianna sie, »Thantos' eigener Bruder war.«
    »Sein Bruder ... als würde dadurch dieser Akt des Bösen weniger wahrscheinlich! Er war auch sein Geschäftspartner«, fügte Ileana hitzig hinzu, »Gründer eines Firmenimperiums, das sich mit der Herstellung dieser neuartigen Computer-Rechenwerkzeuge beschäftigt, ein riesiges Unternehmen, das in der Welt außerhalb dieses Inselchens Milliarden wert ist. Es ist nicht entschuldbar, aber leider ist es so, dass solche Reichtümer allein schon Motiv genug für einen Mord sind! Falls es denn so gewesen ist...«
    »In der Tat«, pflichtete Griweniss ihr bei. »Und Lord Thantos hatte ein Alibi. Ein Alibi, auf das Miranda - Arons Frau, die Mutter der Zwillinge - einen bekräftigenden Eid schwor, bevor der Kummer sie zerstörte.«
    »Halt!« Karsh wusste, was Ileana als Nächstes sagen würde und hielt sie davon ab. »Natürlich ist es sehr gut möglich, dass Thantos Miranda dazu gezwungen hat, ihm dieses Alibi zu geben, sie durch einen Trick zu ihrer Aussage gebracht hat - doch sie kann uns ihre Geschichte nicht mehr erzählen.«
    »Und wenn es nach Thantos geht, wird er Mirandas Kindern dasselbe antun!«, behauptete Ileana. »Sie sind Arons wahre Erben. Camryn und Alexandra! Mit dem Tod ihres Vaters fiel ihnen sein ungeheures Vermögen zu. Und Ihr alle wisst so gut wie ich«, behauptete sie selbstsicher, »dass Thantos vorhat, die Mädchen auf seine Seite zu ziehen oder sie zu vernichten.«

Kapitel 7 - EIN SCHLECHTER EINFLUSS
     
    Etwa ein Dutzend Kids waren zur Einführungsveranstaltung erschienen und saßen in den vorderen Reihen, als Alex und Madison die Aula betraten. Cade Richman war allein ganz hinten geblieben.
    Alex bemerkte ihn nicht gleich. Sie hatte den Raum schon halb durchquert, genervt von Madisons endlosem Geplapper. Plötzlich wehte ein Hauch von Seife und Leder zu ihr herüber und ihr wurde vor Freude beinahe schwindelig. Sie versuchte Cades Gedanken aufzuschnappen, aber das Einzige, was sie hörte, war Madison, die neben ihr immer weiterredete, vor allem von dem Vorfall, den dieser Eddie Robins vorhin im Gang provoziert hatte.
    »Ich war irgendwie

Weitere Kostenlose Bücher