Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
Vom Netzwerk:
völlig panisch. Ich dachte: ogottogott, das kann doch nicht wahr sein. Direkt an meinem ersten Tag in dieser Schule passiert gleich so was. Am ersten Tag? Gleich in der ersten Stunde! Ich hab mich so was von kaputt gefühlt. Und dann habe ich euch beide gesehen. Also habe ich mir gesagt: diese Zwei. Die werden nicht zulassen ...« Während Madison an ihrer Seite pausenlos zwitscherte, blickte Alex über ihre Schulter auf Cade. Er schenkte ihr ein breites Lächeln, von Ohr zu Ohr.
    »Madison«, sagte sie. »Halt mir 'nen Platz frei, okay? Ich komm gleich nach.«
    Alex drehte sich um und ging auf Cade zu - und Madison, statt Alex' Bitte nachzukommen, folgte ihr auf dem Fuße, die Gummisohlen ihrer Schuhe quietschten auf dem Holzfußboden. »Ich meine, ich hab euch einfach nur angesehen und ich wusste, dass ihr nicht zulassen würdet, dass auch mir was passiert. Und da hatte ich ja auch sooo was von Recht, stimmt's?«
    »Hi«, sagte Cade und erhob sich langsam. »Ich dachte, wenn ich mich ganz hinten hinsetze, kriege ich bestimmt mit, wenn du kommst.«
    Alex öffnete den Mund, doch es war Madisons schrille Stimme, die kreischte: »Oh, hi! Du bist derjenige, der mir meine Brieftasche wiedergegeben hat. Ich bin Madison Knudnick. Das K spricht man nicht.« Sie streckte ihm die Hand entgegen - ihre kleine Pfote, musste Alex unwillkürlich denken - und Cade, der gutmütig grinste, schüttelte sie.
    Madison holte nur kurz Luft, dann redete sie auf Cade ein. »Wow, ich hatte so darauf gehofft, dass ich dir noch mal begegnen würde. Ich meine, ich wollte mich einfach bei dir bedanken, du weißt schon. Aber als ich mich wieder halbwegs aufgerappelt hatte, warst du schon weg ...«
    »Guten Morgen. Guten Morgen, Leute, und herzlich willkommen!«, rief eine knarzende Stimme. Sie gehörte einem untersetzten Mann in einem zerknitterten, kakifarbenen Anzug, der gerade die Bühne betreten hatte. Er versuchte gegen den allgemeinen Lärm anzugehen. »Du da drüben mit den langen Haaren, ich weiß nicht, ob du ein Junge oder ein Mädchen bist, wenn du deine Aufmerksamkeit bitte hierher richten würdest.« Das Nylonhemd des Mannes war zu eng, es spannte sich über seinem Bierbauch. Sein Schlips war kurz und breit wie ein Papierdrachen. Seine Jacke klapperte förmlich vor Stiften, was auch einen Tintenfleck auf der Brusttasche seines Jacketts erklärte. »Na gut, dann wollen wir alle langsam mal zur Ruhe kommen.«
    Cade setzte sich wieder und Alex platzierte sich neben ihn. Madison zögerte keine Sekunde und ließ sich neben Alex auf den Stuhl am Gang plumpsen.
    Langsam ebbte der Lärm ab. »Guten Morgen, Leute«, erhob der Mann oben auf der Bühne wieder seine Stimme. »Genau wie ihr bin auch ich neu an der Marble Bay Highschool. Ich heiße Mr Shnorer und einige Glückliche werden mich im Englischunterricht besser kennen lernen ...«
    »Rate mal, wer auch ein Glücklicher ist?«, flüsterte Alex Cade zu und zeigte ihm ihren Stundenplan.
    »Ich habe Englisch bei irgendjemandem namens Woolsey«, erwiderte er leise.
    »Cam auch, glaube ich ...«, sagte sie und verspürte einen Anflug von Eifersucht.
    »Ich auch«, erklang Madisons gellendes Quietschen. »Ich auch. Ms Woolsey. Oh wie schade, Alex. Ich hatte total gehofft, dass wir in die gleichen Kurse kommen. Ich weiß doch, wie viel dir das bedeuten würde. Mich kennen zu lernen und so. Oh wow, das muss ja total doof sein für dich!«
    »Oh wow, ja. Völlig.« Alex warf einen kurzen Blick zu Cade hinüber und versuchte, nicht in Lachen auszubrechen. Sie mussten sich schnell voneinander abwenden, um nicht die Beherrschung zu verlieren.
    »Was gibt es denn da so Interessantes zu erzählen?«, rief Mr Shnorer und lächelte sie kalt an. Er hatte einen seiner Stifte hervorgeholt und trommelte damit ungeduldig gegen seine Handfläche.
    Alex versank in ihrem Sitz. Madison sprang auf. »Wir haben nur festgestellt, wie Klasse es ist, dass meine Freundin Alex in ihren Kurs kommt.«
    »Alex? Wie heißt diese Alex denn weiter?«
    »Fielding«, murmelte Alex.
    »Wie bitte?«, fragte Mr Shnorer und hielt mit einer übertriebenen Geste eine Hand an sein Ohr. »Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich alles verstehen konnte, was man mir sagen will. Nur keine falsche Bescheidenheit.«
    Die meisten der Kids vorn in der Aula hatten sich umgedreht und starrten sie an. Einige kicherten nervös. »Fielding«, meldete sich Madison.
    »Fielding.« Der Englischlehrer verengte seine Augen zu Schlitzen und

Weitere Kostenlose Bücher