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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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gut.“
    Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Seine Augen funkelten, und er zeichnete immer noch diese Kreise ins Wasser. Es fiel Genevieve schwer, unter seinem Blick ruhig zu atmen. Ihr gesunder Menschenverstand regte sich und legte ihr nahe, ihn fortzuschicken. Sofort. Aber wie es schien, vermochte sie die Worte plötzlich nicht herauszubringen, so trocken war ihr Mund. Tatsächlich konnte sie nichts anderes tun, als zurückzustarren. Und sich fragen, ob er dieselbe heftige Anziehung empfand, die sie zu ersticken drohte.
    Er betrachtete seine Hand, die im Wasser kreiste. „Das Wasser fühlt sich gut an. Warm.“
    Sie nickte und zwang sich, das einzige Wort zu sagen, das sie herausbrachte. „Ja.“
    Er sah ihr in die Augen. „Wollen Sie mich nicht fragen, warum ich nicht schlafen konnte?“
    Sie musste zweimal schlucken, ehe sie ihre Stimme wiederfand, und selbst dann vermochte sie nur zu flüstern. „Warum konnten Sie nicht schlafen?“
    „Ihretwegen.“ Er setzte sich auf den Rand und zog einen seiner Stiefel aus. „Ich musste immerzu an Sie denken.“ Er warf den Stiefel zur Seite, streifte den Strumpf ab und griff dann nach dem anderen Stiefel.
    Sie starrte seinen nackten Fuß an. Dann öffnete sie den Mund, um zu sprechen. Nur um festzustellen, dass ihr Mund bereits offen stand. „Was – was tun Sie da?“
    „Ich erzähle Ihnen, warum ich nicht schlafen konnte. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, sah ich nur Ihr Gesicht vor mir. Ihr Lächeln. Ihre Augen. Wissen Sie eigentlich, wie außergewöhnlich Ihre Augen sind?“
    „Nein …“
    „Sie sind von dem schönsten Blau, das ich je gesehen habe. Wie ein wolkenloser Himmel an einem Sommertag. Und die goldenen Flecken darin – erstaunlich. Und so ausdrucksvoll.“ Er warf auch den zweiten Stiefel und den Strumpf zur Seite. „Aber nicht immer. Manchmal sind sie leider sehr schwer zu lesen …“
    „Nein, ich meinte – was tun Sie da mit Ihren Stiefeln?“
    „Oh. Ich ziehe sie aus.“
    „Ja, das sehe ich. Aber warum?“
    „Es sind meine Lieblingsstiefel und ich möchte sie nicht verderben.“ Er stand auf und zog sich den Überrock aus. Dann begann er, sein Halstuch zu lösen.
    „Und was tun Sie jetzt?“
    „Mein Halstuch ablegen.“
    „Wieder muss ich fragen, warum.“
    „Weil ich mir sonst das Hemd nicht ausziehen kann. Sie sagten, das Wasser fühlt sich gut an.“
    „Ja, aber …“
    Sie verstummte, als er sein Hemd aus der engen Hose zerrte und es sich über den Kopf zog.
    O weh. Simon Cooper mochte sich nicht gern um Mitternacht bewegen, aber sein Körper bewies, dass er das zu anderen Zeiten durchaus tat. Sie ließ den Blick fasziniert über seine breite Brust gleiten, die starken Muskeln, das schwarze Haar, das in einem dünnen Band bis zu seinem Bauch führte und dann in dem Bund seiner Hose verschwand. Die beeindruckende Wölbung darunter verriet ihr, dass nicht nur sie allein es war, die dieses Verlangen verspürte.
    Ehe sie tief genug Atem holen konnte, trat er an den Rand der Quelle.
    „Was – was tun Sie jetzt?“
    Er ließ sich ins Wasser gleiten. „Ich leiste Ihnen Gesellschaft.“

9. KAPITEL
    Seine Worte raubten Genevieve den Atem. Wie gebannt starrte sie Mr. Cooper an, der den Blick nicht von ihr wandte, während er die Arme durch das Wasser gleiten ließ. Die Muskeln in seinen starken Schultern spielten bei jeder Bewegung, versetzten sie in eine Art Trance, sodass sie nichts anderes tun konnte außer ihn anzustarren. Zweifellos sollte sie irgendetwas sagen, das ihn veranlasste stehen zu bleiben, doch die einzigen Worte, die ihr einfielen waren: Oh, wie herrlich Sie sind! Tatsächlich musste sie die Lippen zusammenpressen, um das nicht laut auszusprechen.
    „Sie haben recht“, sagte er, und seine heisere Stimme ließ sie erschauern. „Es fühlt sich angenehm an.“
    Ach. Du. Liebe. Güte . Sie presste den Rücken gegen den Stein, um aufrecht sitzen zu bleiben und nicht wegen dieser Mischung aus Überraschung, Vorahnungen und einem Verlangen, das so heftig war, dass es sie zu ersticken drohte, unter die Wasseroberfläche zu rutschen. Gewaltsam riss sie sich aus der Erstarrung, in die sie verfallen war, und reckte den Kopf. „Das war nur die Feststellung einer Tatsache, Mr. Cooper. Keine Einladung.“
    „Nein?“ Langsam bewegte er sich auf sie zu, und sie zog sich weiter in die Schatten zurück. „Ich glaube doch. Denn zwischen uns ist etwas. Etwas, das ich gespürt habe, seit ich Sie zum ersten Mal sah. Ein

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