Quellen Der Lust
Verlangen, so heftig, dass ich kaum klar denken kann.“
Bei seinen Worten, die so sehr dem ähnelten, was sie gerade noch gedacht hatte, stockte ihr der Atem. Sie konnte nichts anderes mehr denken als: Zum Glück geht es nicht nur mir allein so.
Unmittelbar vor ihr blieb er stehen, dann stützte er die Arme auf den Stein, zu beiden Seiten von ihr, sodass sie wie eingesperrt war. Nur wenige Zentimeter waren ihre Körper jetzt noch voneinander getrennt, eine Entfernung, die zu gleichen Teilen viel zu nahe und nicht nahe genug war. Insgeheim sandte Genevieve ein stilles Dankgebet zum Himmel, weil es dunkel war. Obwohl sie versuchte, eine gleichgültige Miene an den Tag zu legen, bezweifelte sie, dass es ihr gelang, ihr Verlangen vor ihm zu verbergen.
„Können Sie mir in die Augen sehen und mir dabei sagen, dass Sie das nicht auch empfinden?“ Unentwegt schaute er sie an. Sie sah in seine wunderschönen Augen und fühlte sich, als stürzte sie in einen Abgrund.
Himmel, wie sollte sie das leugnen? Ein so heftiges Verlangen hatte sie nicht mehr gespürt seit – nun, sie wusste nicht, seit wann. Doch das zuzugeben würde sie auf einen Weg bringen, den sie nicht einschlagen wollte.
Oder doch? Es war dunkel, dunkel genug, um ihre Hände zu verstecken, und das Wasser würde dem ebenfalls dienlich sein. Er würde sie nicht sehen können, würde nicht wissen – und hätte daher keinen Grund, sie zurückzuweisen.
Sollte sie es wagen?
Ehe sie sich entscheiden konnte, beugte er sich so weit vor, dass seine Lippen sie beinahe berührten. Sein Duft umgab sie, eine köstliche Mischung aus Seife, warmer Haut und einer Spur Sandelholz.
„Fühlen Sie es?“, flüsterte er. Die Worte klangen wie ein Schnurren, und sie spürte seinen warmen Atem auf ihren Lippen. „Verdammt, sagen Sie etwas. Sagen Sie mir, dass es nicht nur mir so geht.“
Ein Schauer des Verlangens überkam sie, kurz und heftig, schüttelte sie mit seiner Intensität, und sie vergaß alle Gründe, aus denen sie ihn zurückweisen sollte. „Es geht nicht nur Ihnen so“, flüsterte sie zurück.
„Welch ein Glück.“ Die Worte klangen wie ein Stoßgebet, und gleich darauf zog er sie in seine Arme, hob sie hoch, drückte sie an sich. Er küsste sie, und seufzend öffnete Genevieve den Mund, um seine köstliche Zunge willkommen zu heißen. Es dauerte nur einen Augenblick, und sie war verloren in dem Wirbel von Gefühlen, die sie so lange nicht mehr empfunden hatte. Er fühlte sich so unglaublich gut an. Groß und stark, fest und muskulös. Und er schmeckte so köstlich – nach Pfefferminz mit einer Spur Brandy. Sie stöhnte tief auf, so verführerisch war seine Zunge in ihrem Mund, und so deutlich spürte sie seine Erregung an ihrem Bauch. Sie schlang die Arme um seinen Hals und grub die Finger in sein dichtes, seidiges Haar, um seinen Kopf näher zu ziehen.
Ihn berühren – sie wollte, sie musste ihn berühren. Hungrig strich sie über seine breiten Schultern, über seinen glatten Rücken, genoss es, seine Haut zu fühlen und das Spiel seiner Muskeln unter ihren Fingern.
Er löste sich von ihren Lippen und küsste ihren Hals. „So gut“, murmelte er und ließ die Hände über ihren Rücken gleiten. „Es fühlt sich so verdammt gut an.“ Er berührte mit der Zunge die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr und stöhnte. „Schmeckt so verdammt gut.“
Gern hätte sie das Kompliment zurückgegeben, doch er umfasste ihre Brüste, und das nahm ihr die Möglichkeit zu sprechen. Während er mit den Daumen über die Spitzen strich, küsste er ihre Kehle und ihre Brust, ließ die Finger unter die Träger ihres Chemisiers gleiten und streifte ihr das Kleidungsstück bis zur Taille hinunter, wo es sich auf der Wasseroberfläche bauschte. Beinahe flehend bog sie den Kopf zurück und stöhnte, als er ihre Brustspitze mit dem Mund umfasste. Sie schloss die Augen, ließ den Kopf zurücksinken und grub die Finger in sein Haar, drängte ihn, näherzukommen, genoss das Gefühl, berührt zu werden, selbst zu berühren. Seine Hände, seine Lippen zu spüren, ihn unter ihren Händen zu fühlen.
„Wunderschön“, murmelte er an ihrer Brust. Seine Stimme klang heiser in der Dunkelheit. Er leckte über die eine Brustspitze, während er mit den Fingern die andere liebkoste. Dann ließ er eine Hand ins Wasser gleiten, schob das Hemd hoch und umfasste ihren nackten Schenkel. „So verdammt wunderschön.“
Während er sie immer noch küsste und mit einer Hand ihre
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