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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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herrschte Schweigen, das sich in die Länge zog, während Gareth all die Dinge durch den Kopf gingen, die schief laufen konnten.
    Bitte lass ihn nicht hier herüber kommen , betete Gareth innerlich. Bitte. Ich tue alles dafür. Ich gebe meinen Plan auf.
    Er spürte, wie ihm eine grobe Hand auf den Rücken klopfte. Er wirbelte herum.
    Die großen, schwarzen, seelenlosen Augen des Unholdes starrten in seine.
    „Du hast gar nicht erwähnt, dass du einen Kumpanen hast“, knurrte der Mann. „Oder bist du ein Spion?“
    Bevor Gareth es verhindern konnte, streckte der Mann die Hand aus und riss ihm die Kapuze vom Kopf. Er bekam einen guten Blick auf Gareths Gesicht, und seine Augen weiteten sich vor Schreck.
    „Der königliche Prinz“, stammelte der Mann. „Was tut Ihr hier?“
    Eine Sekunde später verengten sich die Augen des Mannes mit der Einsicht, und er gab sich die Antwort selbst, mit einem kleinen, zufriedenen Lächeln darüber, dass er den gesamten Plan augenblicklich durchschaut hatte. Er war wesentlich schlauer, als Gareth gehofft hatte.
    „Ich verstehe“, sagte der Mann. „Diese Phiole—sie war für Euch, nicht wahr? Ihr plant, jemanden zu vergiften, nicht wahr? Aber wen? Ja, das ist die Frage...“
    Gareths Gesicht lief vor Beunruhigung rot an. Dieser Mann—er war zu schlau. Es war zu spät. Seine ganze Welt löste sich vor seinen Augen auf. Firth hatte es vermasselt. Wenn dieser Mann Gareth verriet, würde er zum Tode verurteilt werden.
    „Euren Vater vielleicht?“, fragte der Mann, und seine Augen leuchteten bei der Erkenntnis auf. „Ja, das muss es wohl sein, nicht wahr? Ihr wurdet übergangen. Euer Vater. Ihr wollt Euren Vater töten.“
    Gareth hatte genug. Ohne zu zögern machte er einen Schritt nach vorne, zog einen kleinen Dolch aus seinem Umhang hervor und versenkte ihn in der Brust des Mannes. Der Mann keuchte überrascht auf.
    Gareth wollte nicht, dass irgendwelche Umstehenden dies beobachten konnten, also schnappte er den Mann an seiner Tunika und zog ihn näher an sich heran, immer näher, bis ihre Gesichter einander fast berührten und er seinen faulen Atem riechen konnte. Mit seiner freien Hand langte er hoch und hielt dem Mann den Mund zu, bevor der noch schreien konnte. Gareth spürte, wie das heiße Blut des Mannes auf seine Hand tropfte, durch seine Finger lief.
    Firth kam neben ihn und stieß einen entsetzten Schrei aus.
    Gareth hielt den Mann für gute sechzig Sekunden so fest, bis er endlich fühlen konnte, wie er in seinen Armen erschlaffte. Er ließ ihn in sich zusammensacken, ein Häufchen am Boden.
    Gareth blickte sich nach allen Seiten um und fragte sich, ob er gesehen worden war; glücklicherweise drehten sich auf diesem geschäftigen Marktplatz, in dieser dunklen Gasse keine Köpfe nach ihm um. Er nahm seinen Umhang ab und warf ihn über den leblosen Haufen.
    „Es tut mir so leid, so leid, so leid“, wiederholte Firth unaufhörlich, hysterisch weinend und zitternd wie ein kleines Mädchen, während er auf Gareth zuging. „Alles in Ordnung mit dir? Alles in Ordnung?“
    Gareth holte aus und schlug ihm den Handrücken ins Gesicht.
    „Halt deinen Mund und verzieh dich von hier“, zischte er.
    Firth drehte sich um und eilte davon.
    Gareth machte sich bereit zu gehen, doch dann blieb er stehen und drehte sich zurück. Eines hatte er noch zu erledigen: er streckte die Hand nach unten, schnappte sich den Münzbeutel aus der Hand des toten Mannes und steckte ihn sich zurück an den Gürtel.
    Der Mann würde keine Verwendung mehr dafür haben.
     

KAPITEL DREIZEHN
     
     
    Gareth wanderte eilig mit Firth an seiner Seite den Waldpfad entlang, trotz der Hitze seine Kapuze über den Kopf gezogen. Er konnte kaum fassen, dass er nun in exakt der Situation war, die er vermeiden wollte. Nun gab es einen Toten, eine Spur. Wer weiß, mit wem dieser Mann aller geredet hatte. Firth hätte im Umgang mit diesem Mann umsichtiger sein müssen. Nun konnte die Spur am Ende zu Gareth führen.
    „Es tut mir leid“, sagte Firth, der sich beeilte, mit ihm Schritt zu halten.
    Gareth ignorierte ihn, verdoppelte seine Schritte und brodelte.
    „Was du getan hast, war närrisch und schwach“, sagte Gareth. „Du hättest niemals zu mir herüberblicken sollen.“
    „Ich wollte es nicht. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, als er mehr Geld verlangte.“
    Firth hatte recht: es war eine knifflige Situation gewesen. Der Mann war ein selbstsüchtiges, gieriges Schwein gewesen, der die Spielregeln

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