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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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zermarterte sich das Gehirn beim Versuch, sich zu erinnern.
    „Weißt du denn gar nichts mehr?“, fragte Reece.
    Thor versuchte, nachzudenken.
    „Ich weiß noch, dass ich in den Wald gelaufen bin. Mit der Bestie gekämpft habe. Und dann...“ Da war gar nichts.
    „Du hast Elden das Leben gerettet“, sagte Reece. „Du bist furchtlos in den Wald gelaufen, ganz alleine. Ich weiß nicht, warum du deine Kraft darauf verschwendet hast, diesem Pinkel das Leben zu retten. Aber das hast du. Der König ist sehr, sehr zufrieden mit dir. Nicht, weil er sich um Elden schert. Aber deine Tapferkeit bedeutet ihm sehr viel. Er liebt Feierlichkeiten. Es ist ihm wichtig, Geschichten wie diese zu feiern, um andere zu inspirieren. Und es lässt den König gut dastehen, und die Legion auch. Er möchte es feiern. Du bist hier, weil er dir eine Belohnung überreichen möchte.“
    „Mir, eine Belohnung?“, fragte Thor verblüfft. „Aber ich habe doch nichts getan!“
    „Du hast Elden das Leben gerettet.“
    „Ich habe nur reagiert. Ich habe nur getan, was sich natürlich angefühlt hat.“
    „Und genau dafür möchte der König dich belohnen.“
    Thor war dies peinlich. Er dachte nicht, dass seine Handlungen eine Belohnung verdienten. Immerhin wäre Thor jetzt tot, wenn Erec nicht gewesen wäre. Thor dachte darüber nach, und wieder einmal füllte sich sein Herz mit Dankbarkeit für Erec. Er hoffte, dass er es ihm eines Tages vergelten könnte.
    „Aber was ist mit unserem Patrouillendienst?“, fragte Thor. „Wir haben ihn nicht zu Ende gebracht.“
    Reece legte eine beruhigende Hand auf seine Schulter.
    „Freund, du hast einem Jungen das Leben gerettet. Einem Legionär. Das ist wichtiger als unsere Patrouille.“ Reece lachte. „Soviel also zu einer ereignislosen ersten Patrouille!“, setzte er hinzu.
    Sie kamen ans Ende eines weiteren Korridors, zwei Wachen öffneten ihnen eine Tür, und Thor blinzelte, als er sich in einem königlichen Saal wiederfand. Es mussten gut hundert Ritter sein, die im Raum verteilt standen, mit seinem hoch aufragenden Dom-Gewölbe, Buntglas-Fenstern, und Waffen und Rüstungen, die rundum wie Trophäen an den Wänden hingen. Der Waffensaal. Es war der Versammlungsraum für alle großen Krieger, alle Männer der Silbernen. Thors Herz raste, als er die Mauern betrachtete, all die berühmten Waffen, die Rüstungen von heldenhaften und legendären Rittern. Thor hatte sein ganzes Leben lang schon Gerüchte über diesen Ort gehört. Es war sein Traum gewesen, ihn eines Tages mit eigenen Augen zu sehen. Üblicherweise war es Knappen nicht erlaubt, hier zu sein—niemandem außer den Silbernen.
    Was noch überraschender war: als er eintrat, drehten sich von allen Seiten echte Ritter um, um ihn— ihn —anzusehen. Und sie trugen einen Ausdruck von Bewunderung auf dem Gesicht. Thor hatte noch nie so viele Ritter in einem Raum gesehen, und hatte sich noch nie so akzeptiert gefühlt. Es war, als hätte er einen Traum betreten. Besonders, da er Augenblicke zuvor noch fest geschlafen hatte.
    Reece war Thors entgeisterter Gesichtsausdruck scheinbar aufgefallen.
    „Die Feinsten unter den Silbernen haben sich hier versammelt, um dich zu ehren.“
    Thor fühlte, wie Stolz und Unglaube in ihm aufstieg. „Mich ehren? Aber ich habe doch nichts getan.“
    „Falsch“, kam eine Stimme.
    Thor drehte sich um und spürte, wie eine schwere Hand sich auf seine Schulter legte. Es war Erec, der auf ihn hinuntergrinste.
    „Du hast Tapferkeit und Ehre und Mut bewiesen, die über das hinausgingen, was von dir verlangt wurde. Du hast fast dein Leben dafür gegeben, um einen deiner Brüder zu retten. Das ist es, was wir von der Legion wollen, und das ist es, was wir von den Silbernen verlangen.“
    „Ihr habt mein Leben gerettet“, sagte Thor zu Erec. „Wenn Ihr nicht gewesen wärt, hätte mich diese Bestie getötet. Ich weiß nicht, wie ich Euch danken kann.“
    Erec grinste zu ihm hinunter.
    „Das hast du doch schon“, antwortete er. „Hast du das Turnier vergessen? Ich würde sagen, wir sind quitt.“
    Thor marschierte den Gang zu König MacGils Thron hinunter, der am anderen Ende des Saales stand, mit Reece an einer Seite und Erec auf der anderen. Er spürte hunderte Augen auf ihm, und es fühlte sich alles wie ein Traum an.
    Um den König herum standen seine dutzenden Ratgeber, zusammen mit seinem ältesten Sohn, Kendrick. Als Thor sich näherte, schwoll sein Herz voll Stolz an. Er konnte kaum glauben, dass der

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