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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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König ihm eine weitere Audienz gewährte—und dass so viele wichtige Männer anwesend waren, um dem beizuwohnen.
    Sie erreichten den Thron des Königs, MacGil erhob sich, und ein gedämpftes Flüstern legte sich über den Raum. MacGils nachdenklicher Gesichtsausdruck wandelte sich in ein breites Lächeln, als er drei Schritte nach vorne machte und ihn, sehr zu Thors Überraschung, umarmte.
    Tosender Jubel erfüllte den Raum.
    Er lehnte sich zurück, hielt Thor fest an den Schultern und grinste ihn an.
    „Du hast der Legion wohl gedient“, sagte er.
    Ein Diener reichte dem König einen Kelch, den er erhob. Mit lauter Stimme rief er aus:
    „AUF DIE TAPFERKEIT!“
    „AUF DIE TAPFERKEIT!“, riefen die hunderten Männer im Saal als Antwort zurück. Ein aufgeregtes Raunen folgte, dann wurde der Saal wieder ruhig.
    „Zu Ehren deiner heutigen Heldentaten“, dröhnte der König, „gewähre ich dir ein großes Geschenk.“
    Der König machte eine Geste und ein Bediensteter trat vor, mit einem langen schwarzen Lederhandschuh, auf dem ein prächtiger Falke saß. Der Vogel drehte sich um und blickte Thor geradewegs an—als würde er ihn kennen.
    Es verschlug Thor den Atem. Es war genau der gleiche Falke wie in seinem Traum, mit seinem silbernen Körper und der einzelnen schwarzen Linie, die seine Stirn hinunter lief.
    „Der Falke ist das Symbol unseres Königreichs und unserer königlichen Familie“, dröhnte MacGil. „Er ist ein Raubvogel voll Stolz und Ehre. Und doch ist er auch ein Vogel von Geschicklichkeit und Raffinesse. Er ist loyal und entschlossen, und er erhebt sich über alle anderen Tiere. Er ist auch eine geheiligte Kreatur. Es heißt, dass der, der einen Falken sein Eigen nennt, auch dessen Eigen ist. Er wird dich auf allen deinen Wegen leiten. Er wird dich verlassen, doch er wird stets zurückkommen. Und nun gehört er dir.“
    Der Falkner trat vor, stülpte einen schweren Kettenhandschuh über Thors Hand und Unterarm, und setzte dann den Vogel darauf. Thor fühlte sich wie geladen, als er auf seinem Arm saß. Er konnte sich kaum bewegen. Er war verblüfft von seinem Gewicht; es war anstrengend, stillzuhalten, während er sich auf seinem Arm bewegte. Er fühlte, wie seine Krallen sich eingruben, doch zum Glück fühlte er nur Druck, da er vom Handschuh geschützt war. Der Vogel drehte sich um, starrte ihn direkt an, und kreischte. Thor fühlte, wie er in seine Augen blickte, und er spürte eine geheimnisvolle Verbindung zu dem Tier. Er wusste einfach, dass er für alle Tage bei ihm bleiben würde.
    „Und welchen Namen wirst du ihr geben?“, fragte der König in die schwere Stille im Raum.
    Thor zermarterte sich das Gehirn, das zu erstarrt war, um richtig zu arbeiten.
    Er versuchte, rasch zu denken. Er rief sich alle Namen von allen ruhmreichen Kriegern des Königreichs ins Gedächtnis. Er blickte sich um und suchte die Wände ab, und erblickte eine Reihe an Plaketten mit den Namen aller Schlachten, aller Orte im Königreich. Seine Augen blieben an einem bestimmten Ort hängen. Es war ein Ort innerhalb des Rings, den er nie besucht hatte, von dem er aber immer gehört hatte, dass es ein geheimnisvoller, kraftvoller Ort war. Es klang richtig in seinen Ohren.
    „Sie soll Estopheles heißen“, rief Thor aus.
    „Estopheles!“, wiederholte die Menge und klang erfreut.
    Der Falke kreischte, wie zur Antwort.
    Auf einmal flatterte Estopheles mit den Flügeln und flog hoch hinauf, bis an die Spitze der Gewölbe-Decke, und durch ein offenes Fenster hinaus. Thor sah ihr nach.
    „Keine Sorge“, sagte der Falkner, „sie wird stets zu dir zurückkehren.“
    Thor drehte sich zum König um. Er hatte noch nie in seinem Leben ein Geschenk erhalten, geschweige denn eines von solcher Größe. Er wusste kaum, was er sagen sollte, wie er ihm danken konnte. Er war überwältigt.
    „Mein Herr“, sagte er und senkte seinen Kopf. „Ich weiß nicht, wie ich Euch danken soll.“
    „Das hast du bereits“, sagte MacGil.
    Die Menge jubelte, und die Spannung im Raum war gebrochen. Eine herzhafte Unterhaltung entstand unter den Männern, und so viele Ritter kamen auf Thor zu, dass er kaum wusste, wohin er sich wenden sollte.
    „Das ist Algod aus der Ostprovinz“, sagte Reece, der ihn einem von ihnen vorstellte.
    „Und das ist Kamera, aus dem Niedermoor.... Und das Basikold von der Nordfeste....“
    Schon bald verschwammen die Namen in seinem Kopf. Thor war überwältigt. Er konnte kaum glauben, dass ihn alle diese

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