Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
gestanden.“
„Du hast ihr versprochen, zurückzukommen?“
„Ja“, presste er heraus. Gleichzeitig wunderte er sich über diese eigenartige Unterhaltung, die er mit einem Mann führte, den er überhaupt nicht kannte.
„Dann solltest du sie nicht enttäuschen.“
Quinn versuchte, höhnisch zu lachen, doch alles, was seiner Kehle entkam, war ein hilfloses Gurgeln.
„Sprich jetzt nicht. Hör mir nur zu. Ich kann dein Leben retten. Doch es wird anders sein als dein bisheriges Leben. Du wirst nur im Schatten leben, und zu Beginn wird der Durst nach Blut unstillbar sein. Doch du wirst leben, du wirst stark sein, nahezu unbesiegbar. Und unsterblich.“
Die Worte waren unerhört, unglaublich. Doch Wallace blickte ihn ernst an.
„Und wenn ich ja sage…wenn ich einwillige, was willst du dafür von mir?“
Im Leben war nichts umsonst. Das hatte er schon vor Langem gelernt.
„Einen Ort, den ich mein Zuhause nennen kann.“
„Ich habe ein kleines Anwesen …“
Wallace nickte. „Das wäre erst mal in Ordnung.“ Er kniete sich hin. „Wenn dein Herzschlag so schwach wird, dass er kaum mehr da ist, werde ich dir mein Blut zu trinken geben.“
Es war alles, woran Quinn sich erinnern konnte, bis er in der nächsten Nacht aufwachte. Er hatte keine Schmerzen, hatte nur das Verlangen nach Blut. Das Schlachtfeld bot die Nahrung, die er benötigte.
Er war jetzt anders, nicht länger ein Mensch. Doch was sich nicht geändert hatte, war seine Liebe zu Rose.
Mit Wallaces Kenntnissen in Gedankenkontrolle, einer Gabe, die Quinn noch in sich entdecken musste, sicherte er sich eine ehrenhafte Entlassung aus der Armee, was ihm erlaubte, nach England zurückzukehren. Ihre Reise war gespickt mit Schwierigkeiten, da sie nur nachts reisen konnten und sich tagsüber verstecken mussten. Doch das Verlangen, Rose zu sehen, machte alles erträglich.
Doch Rose … sie hatte ihn nicht genug geliebt, um darüber hinwegzusehen, was er getan hatte, um zu überleben, was aus ihm geworden war. Er hatte es getan, um zu ihr zurückzukehren. Alles umsonst. Hätte er ihre Reaktion erahnt, dann hätte er es vorgezogen zu sterben.
Quinn drückte Oliver fester, pumpte mit seiner Faust, sodass mehr Blut aus seinem Handgelenk floss. Einen Moment später hörte Oliver auf zu schlucken, und sein Kopf fiel zur Seite.
Quinns Herz blieb stehen. Hatte Oliver bereits genug Blut getrunken? Sollte er ihn zwingen, noch mehr zu trinken?
Er leckte sein eigenes Handgelenk, um die Wunde, die seine Fänge verursacht hatten, zu versiegeln. Dann griff er in seine Tasche, zog sein Handy heraus und wählte.
„Du kannst wohl nicht genug von uns bekommen, was?“, kam Zanes Stimme vom anderen Ende der Leitung.
„Ich brauche dich. Sofort. Ich –“
„Also, ich weiß nicht, ob Portia das gefallen –“
„Wir hatten einen Unfall“, unterbrach Quinn ihn. „Oliver stirbt. Ich verwandle ihn. Ich brauche deine Hilfe.“
Sofort veränderte sich Zanes Stimme und wurde ganz sachlich. „Wo seid ihr?“
„Auf dem Highway 1, etwa fünf Minuten südlich von dir. Nimm den GPS Peilsender.“
„Bin gleich da.“
Die Verbindung brach ab, und Quinn warf das Telefon auf den Boden. Die nächsten paar Minuten fühlten sich an wie Stunden. Stunden, in denen sich sein ganzes Leben noch einmal vor seinen Augen abspielte. War es das, was er sich für Oliver wünschte? Dasselbe verkommene Leben, das er lebte, nur weil die Frau, die er von ganzem Herzen geliebt hatte, nicht dasselbe empfunden hatte? Wie würde Olivers Leben ablaufen? Würde auch er zurückgewiesen werden?
Oliver lag noch immer in seinen Armen. Weder rührte er sich, noch stöhnte er. Quinn legte seine Finger an seinen Hals. Kein Puls. Es konnte zwei Gründe haben: Entweder hatte die Verwandlung bereits angefangen, oder er war tot. Er konnte es nicht sagen.
Mit dem Daumen hob er eines seiner Lider an, um seine Iris zu überprüfen. Alles sah aus wie bei einem Menschen. Während der Verwandlung in einen Vampir würden die Augen ganz schwarz werden, kein Fleck bliebe weiß bis zum Abschluss des Prozesses. Doch bisher war nichts von dem verräterischen Schwarz zu sehen.
Quinns Hand zitterte. Was, wenn es nicht klappte? Oder sollte es das nicht? Was, wenn Oliver nicht überleben sollte? Vielleicht war es so besser, damit er kein Leben in der Dunkelheit leben musste. Doch durfte er darüber urteilen? Er wünschte, er hätte gewusst, was Oliver wollte. Doch er hatte sich nie darum bemüht, ihn wirklich
Weitere Kostenlose Bücher