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Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)

Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)

Titel: Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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zusammen.
    Seine Lippe war aufgesprungen und der Geschmack seines eigenen Blutes war in seinem Mund.
    „Verdammt noch mal …!“
    Wenn er tot war, warum war er dann verletzt und konnte den Schmerz spüren? Sein Kopf schnellte hoch, und er begutachtete blitzschnell seine Umgebung.
    „Mist, ich lebe noch!“
    Sein Blick schoss zu seiner Rechten. Die Stahlplatte, die das Auto treffen und ihn enthaupten sollte, war von einem Stahlpfeiler abgehalten worden, der zwischen dem Wagen und der Platte verkeilt war. Quinn wusste nicht, woher der Pfeiler kam. Vielleicht war er von dem nahegelegenen Stapel Baubedarf katapultiert worden, als der Kran kippte.
    Erleichtert richtete Quinn sich auf, stützte sich am Lenkrad ab und lehnte sich wieder in seinen Sitz. Seine Hände überprüften schnell seinen Körper: keine dramatischen Verletzungen. Sein Herzschlag verlangsamte sich etwas. Er war beinahe unversehrt. Seine Sicht war noch immer verschwommen, alles hatte einen roten Schleier. Vorsichtig rieb er seine Augen mit dem Ärmel seiner Jacke, dann zwinkerte er einige Male. Der Schleier verschwand, nur eine blassrote Färbung verblieb an den Rändern seines Sichtfeldes.
    Er blickte an dem zusammengefallenen Airbag vorbei, durch die herausgerissene Windschutzscheibe. Sein Herz blieb stehen, und sein Magen drehte sich um. Wenn Vampire einen Mageninhalt hätten, hätte er diesen in dem Moment verloren.
    Oliver.
    Was er sah, ging ihm durch Mark und Bein: Oliver war auf der Baggerschaufel aufgespießt. Eine der Schaufelzacken bohrte sich durch Olivers Bauch. Blut strömte aus ihm. Sein Körper hing dort wie eine leblose Puppe.
    Quinn kletterte vorwärts, stürzte durch die Überbleibsel der Windschutzscheibe, ignorierte die herumliegenden Glassplitter.
    Es war alles seine Schuld. Er hatte Oliver abgelenkt, während dieser am Steuer war. Er sollte derjenige sein, der jetzt von der Schaufel aufgespießt war, nicht Oliver. Nicht der unschuldige Junge, der noch sein ganzes Leben vor sich hatte.
    Innerhalb von Sekunden erreichte er seinen Freund.
    „Oh, Gott, Oliver.“
    Warum hatte er so qualvoll sterben müssen? So jung? Er hatte noch nicht einmal begonnen zu leben. Unwillkürlich berührte Quinn die Wange des Jungen, wo Schmutz und Blut sich vermischt hatten. Er war noch warm.
    „Es tut mir so leid. Ich würde alles tun, um dies ungeschehen zu machen.“
    Er hätte sein eigenes Leben für Olivers geopfert. Er hatte bereits dreimal solange gelebt wie ein normaler Mensch, und er hatte genug davon. Sich an Rose zu erinnern, als der Stahlträger drohte, ihn zu enthaupten, hatte ihm eins klargemacht: Er konnte so nicht weitermachen, musste aufhören zu hoffen, dass er sie eines Tages vergessen konnte. Er wusste, dass dies niemals passieren würde. Er wusste, dass sein Herz ihr gehörte, dass sie es mit in ihr Grab genommen hatte. Sie würde ihn niemals freigeben, ebenso wie er sie nie freigeben konnte.
    Er hätte heute Nacht sterben sollen. Vielleicht hätte er dann endlich Frieden gefunden. Er würde sie wieder sehen – wenn so etwas wie ein Himmel existierte. Vielleicht würde ihm nochmals ein Blick auf sie gewährt. Sie nochmals zu sehen, berühren, lieben, nur noch ein einziges Mal.
    „Warum, Gott? Warum bist du so grausam?“, rief er, während er seinen Kopf gen Nachthimmel hob. Sterne glitzerten im Dunkel, nichtsahnend von seiner inneren Unruhe, und verspotteten ihn in seiner Verzweiflung. Aus dieser Richtung würde keine Hilfe kommen.
    Schicksalsergeben schlang er seine Arme um Oliver und hielt ihn, berührte seine Wangen, wollte ihm Trost spenden, obwohl das Leben bereits seinen Körper verlassen hatte. Urplötzlich spürte er das Hämmern zweier verschiedener Rhythmen sich duellieren. Verwundert wich er zurück, seine Hand glitt instinktiv zu Olivers Hals und drückte dagegen.
    Da! Eine Bewegung gegen seine Finger. Träumte er? Bildete er es sich nur ein? Ein Pochen. Dann noch eines. Schwach und immer unregelmäßiger war er kaum erkennbar, doch er war noch da: ein Puls.
    Oliver lebte noch.
    Er durfte keine Zeit verlieren.
    So vorsichtig und gleichzeitig so schnell wie möglich, zog Quinn Oliver von der Baggerschaufel und legte ihn auf den Boden, wo er ihn auf seinen Schoß bettete.
    „Wenn es einen anderen Weg gäbe, würde ich dies nicht tun“, sagte er zu seinem bewusstlosen Freund. „Aber ich habe keine Wahl.“
    Der Junge hatte nur noch Sekunden zu leben. Sein Schmerz wäre bald verschwunden. Er würde dieses Leben

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