Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
genug rankommen, um einen Pflock benutzen zu können. Nur über meine Leiche“, grummelte er. „Du wirst dich dem Kampf fernhalten. Du nimmst die Pistole. Sie ist nur zur Selbstverteidigung gedacht.“
Sie schielte zu besagter Waffe. „Die ist aber nicht besonders groß.“
„Es ist eine .22 Kaliber Waffe mit Silberkugeln. Wenn du eine größere nimmst, riskierst du, dass die Kugel dein Ziel durchdringt. Bei kleinen Waffen wie dieser bleiben die Kugeln im Opfer stecken und richten so den größten Schaden an – sie verbrennen deinen Gegner von innen. Aber wie ich schon sagte, die ist nur für den Notfall.“
Rose machte die Beine breit. „Das ist mein Kampf. Du glaubst doch nicht, dass ich mich verkrieche, nur weil du es so willst, oder?“
Mit den Fäusten in ihre Taille gestemmt verdeutlichte sie ihren Standpunkt.
Quinn beugte sich zu ihr. „Ich bin ein erfahrener Kämpfer, du nicht. Diskussion zu Ende.“
„Was denkst du, wie ich die letzten zweihundert Jahre überlebt habe? Ich bin kein blutiger Anfänger mehr. Ich bin stärker als du denkst. Und damit hast du scheinbar ein Problem.“
„Willst du damit sagen, dass du annimmst, ich unterschätze dich?“
Sie atmete tief ein. „Ich nehme an, dass Sie, mein Herr“, spottete sie, „mich noch immer als die hilflose Frau sehen, die beim kleinsten Problem ohnmächtig wird. Diese Person bin ich nicht mehr. Lass dich von meinem Äußeren nicht täuschen.“
„Rose“, sagte er, ein warmes Grummeln in seiner Stimme. „Ich kann dich in zwei Sekunden zu Boden bringen, und Nahkampf ist nicht mal meine Paradedisziplin. Vertrau mir –“
Weiter kam er nicht. Rose drückte ihre Lippen auf seine. Als sie merkte, wie er auf sie reagierte, ergriff sie ihre Lieblingswaffe, die noch immer auf dem Bett lag. Sie fühlte das glatte Holz in ihrer Hand, drehte sich aus seiner Umarmung, wirbelte um ihn herum und innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde hatte sie ihn in einem festen Griff, den Pflock auf sein Herz gerichtet.
„Nahkampf ist meine Paradedisziplin“, flüsterte sie in sein Ohr. „Je näher, desto besser.“
Seine Brust hob und senkte sich gegen die Spitze des Holzpflocks.
„Du hast mich reingelegt. Hast du vor, es bei Keegan genauso zu machen? Rose?“ Er drehte seinen Kopf und blickte sie an. „Dann stell dich auf ein Massaker ein, denn wenn der Kerl dich noch einmal anfasst, reiße ich ihm bei lebendigem Leibe das Herz heraus.“
Quinns Eifersucht war greifbar. Sie hatte noch nie seine Augen so wild gesehen oder seinen Gesichtsausdruck so angespannt, nicht einmal als er herausgefunden hatte, dass sie ihn angelogen hatte.
Ihr Griff lockerte sich.
Im nächsten Augenblick fand sie sich auf dem Bett liegend wieder, Quinn auf ihr, sie in die Matratze drückend. Nun hielt er den Pflock gegen ihre Brust. Ihr Atem stockte, ihre Gedanken flogen zurück zu der Nacht, in der sie seinen Erschaffer getötet hatte. Wenn er es herausfinden würde, würde er sie dann so hinrichten? Sie umbringen, wenn sie unter ihm lag? Würde sein sündhafter Körper das letzte sein, was sie spüren würde?
„Vielleicht habe ich dich getäuscht, als ich sagte, dass Nahkampf nicht mein Spezialgebiet ist.“ Ein verschwörerisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Mein Fehler.“
Quinn warf den Pflock aufs Bett und ließ sie damit erleichtert aufatmen. Er bemerkte es mit überraschtem Gesichtsausdruck. Erst blickte er zu dem Pflock, dann wieder zu ihr. „Ich wollte nur mein Argument unterstreichen. Du weißt, dass ich dir nie etwas antun würde.“
Sie zögerte, bevor sie ihm antwortete. „Das weiß ich.“
Doch sie wusste auch, dass sobald er die Wahrheit erfuhr, er seine Meinung ändern und sein Versprechen, sie nicht zu verletzen, vergessen würde.
Er neigte seinen Kopf zu ihr. „Warum schaust du dann so besorgt?“
Sie drückte gegen ihn, wollte sich befreien und seinem Blick ausweichen. „Warum sollte ich nicht besorgt wirken? Keegan wird uns jeden Moment angreifen.“
Quinn suchte ihren Blick, doch aus welchem Grund auch immer hatte sie ihn ausgeblendet. Etwas machte ihr Sorgen, und er war sich ziemlich sicher, dass es nicht die Tatsache war, dass Keegan in ihr Versteck platzen wollte. Er hatte gehofft, dass sich Rose ihm endlich öffnen würde, nachdem sie ihn ihr Blut hatte trinken lassen. Doch jetzt erkannte er, dass sie sich noch immer vor ihm verschloss. Als hätte sie vor etwas Angst.
Enttäuscht, dass sie ihm noch immer nicht traute,
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