Quintessenz
waren auch schon die Leben von achtzehn Personen für ein allmächtiges Wesen wie Q?
Das ist immer die Frage, nicht wahr? Er kommt immer wieder her. Natürlich hatten im Laufe der Jahre noch andere Sternenflottenoffiziere – auf Deep Space 9, auf der Voyager , auf der Excalibur , auf Luna – von Q-Sichtungen berichtet, aber schlussendlich kam er immer wieder auf die Enterprise zurück. Er war von Picard fasziniert, hatte ihm gezeigt, was für eine »Last« die Liebe war und ihm später eine nützliche Lektion über den Wert der Entscheidungen gegeben, die er in seiner vergeudeten Jugend getroffen hatte. Dann war da dieser ganze Anti-Zeit-Quatsch gewesen, durch den Picard in drei verschiedenen Zeitrahmen hin und her geworfen worden war, von denen keiner wirklich existierte, und während dessen Q sich erlaubt hatte, Picard über die Grenzen des Testes hinaus zu helfen.
Warum wir? Oder besser, warum ich?
Der Captain seufzte, während er den Bericht an Sternenbasis 815 fertigstellte. Auf Antworten würden sie warten müssen, bis Q bereit war, sie zu liefern, ein Tag, der, so sehr Picard es hasste, sich das einzugestehen, vielleicht niemals kommen würde.
Er verließ sein Quartier und schritt auf den Turbolift zu. Die eine Sache, die Picard etwas aufmunterte, war, dass er mehrere Besatzungsmitglieder hatte, die sich um Q kümmern konnten. Nach einer Weile waren Qs Besuche immer mehr zur Routine geworden, zum Teil, weil jeder wusste, was er zu erwarten hatte. Kadohatas, Leybenzons und T’Lanas Anwesenheit könnten die Dinge etwas wachrütteln. Nicht dass das bei Q unbedingt nötig war, aber Picard würde jeden Vorteil ergreifen, der sich ihm bot.
Als Picard auf der Brücke angekommen war, erhob sich Worf vom Kommandositz. Leybenzon und Kadohata arbeiteten beide an der taktischen Station, Lieutenant Faur bemannte die Conn und Ensign Mariko Shimura war an der Ops.
»Planetarische Scans laufen weiter«, berichtete Worf. »Geschätzte Fertigstellung um Null-vierhundert.«
Kadohata fügte hinzu: »Lieutenant Leybenzon und ich arbeiten an einer Möglichkeit, um die Sensoreffizienz zu erhöhen.«
»Das ist ein Trick, den ich mir von den Jem’Hadar abgeschaut habe«, sagte Leybenzon. »Das einzige Problem ist, dass wir mit einigen griesgrämigen Wissenschaftsoffizieren fertig werden müssen, aber das hat noch Zeit. Mit Q in der Nähe möchte ich, dass wir so effizient wie möglich sind.«
»Gute Arbeit, Sie beide.« Picard sah zu Worf. »In meinen Bereitschaftsraum, Nummer Eins. Commander Kadohata, Sie haben das Kommando.«
»Aye, Sir«, sagte Kadohata, obwohl sie mit Leybenzon an der Taktikstation blieb. »Würde es nicht mehr Sinn ergeben, die Bandbreite zu erhöhen?«
Während Picard und Worf in den Bereitschaftsraum gingen, schüttelte Leybenzon den Kopf. »Das würde die Bildübersetzer überlasten. Wir könnten nichts sehen.«
»Unsinn. Durch eine Umleitung der …«
Was immer Kadohata auch umleiten wollte, ging verloren, als sich die Türen hinter Worf schlossen. Normalerweise hätte Picard hinter seinem Schreibtisch gesessen, aber er fühlte sich ruhelos. Q hatte diese Wirkung auf ihn. Also stand er am Fenster und schaute auf dieses Rätsel von einem Planeten. Ab und an konnte er eine oder mehrere der Enterprise -Sonden im Orbit sehen.
Worf seinerseits stand schnurgerade, die Arme an den Seiten, und sah einem terrestrischen Mammutbaum nicht unähnlich.
»Die Frage, die sich uns stellt, Nummer Eins«, sagte Picard nach einem Schweigen von mehreren Sekunden, »lautet, was machen wir mit Q? Die Tatsache, dass er hier ist, bedeutet, dass an Gorsach IX mehr dran ist, als wir dachten – was wir zugegebenermaßen schon wussten. Dennoch weist seine Anwesenheit hier auf eine Sache von großer Bedeutung hin.«
»Zumindest für Q«, sagte Worf. »Nur, weil er etwas für wichtig hält, muss es das nicht unbedingt auch sein.«
»Das ist wahr«, sagte Picard mit einem Nicken.
»Ich empfehle, Sir, dass wir nichts tun.«
Picard zwinkerte, dann lächelte er. »Ich muss schon zugeben, Worf, das ist kein Vorschlag, den ich von Ihnen erwartet habe.«
»Vielleicht.« Worf gestattete sich ein schwaches Lächeln. »Ich glaube, dass es am besten wäre, Q zu ignorieren. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass man Q unmöglich besiegen kann, daher bleibt uns nur eine List.«
»Wir sollen ihn ignorieren und hoffen, dass er verschwindet, ist es das, was Sie vorschlagen?«
»Ich bezweifle, dass wir so viel Glück haben werden«,
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