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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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mit Augenzeugenberichten und DNA-Beweisen. In allen drei Fällen war der Beweis des Todes dieser Person so klar wie bei Data auf der Scimitar – tatsächlich könnte man sagen, noch klarer.«
    La Forge stand plötzlich auf, wandte T’Lana seinen Rücken zu und starrte aus dem Fenster. »Sie sagen also, dass ich … erwarte, dass Data noch am Leben ist? Das ist verrückt.«
    »Ist es das? Auch wenn man die drei Fälle, die ich erwähnt habe, beiseite lässt, wie oft haben Mitglieder dieser Besatzung dem Tod ins Auge geblickt und überlebt?«
    La Forge seufzte und begann, im Büro auf und ab zu gehen. »Sehen Sie, ich bestreite ja gar nicht, dass wir das eine oder andere Mal Glück hatten. Aber nicht jeder hatte das. Tasha Yar ist gestorben und blieb tot. Erst vor ein paar Wochen wurden Sara Nave und Lio Battaglia von den Borg getötet. Ich habe immer noch Albträume von Helga Van Mayter. Sie fiel durch ein Schott, das sich für eine halbe Sekunde dematerialisierte und sich dann wieder um sie herum zusammenfügte – das war einer der schrecklichsten Tode, die ich jemals gesehen habe. Counselor, ich bin mir vollkommen darüber im Klaren, wie endgültig der Tod ist und …«
    T’Lana wartete, während sich das Schweigen ausdehnte. Schließlich fragte sie: »Und?«
    »Nichts.« La Forge setzte sich wieder hin. »Sehen Sie, ich verstehe, dass Sie da eine Verbindung sehen könnten, aber sie ist nicht da. Ich erwarte nicht, dass Data wiederkommt. Also gut, ja, manchmal betrete ich die Brücke und erwarte, ihn an der Ops zu sehen, oder ich warte darauf, dass er in den Maschinenraum kommt, aber schließlich haben wir auch fünfzehn Jahre lang zusammen gearbeitet! Er ist mein bester Freund.«
    »Und Sie wollen ihm nicht Lebewohl sagen – als Beweis dafür haben Sie erneut die Gegenwartsform verwendet.«
    »Er ist immer noch mein Freund. Die Tatsache, dass er tot ist, ändert nichts daran.« La Forge schüttelte den Kopf. »Counselor, er … er war Data . Er war stärker als jeder von uns, klüger als jeder von uns, sanftmütiger als jeder von uns. Er hätte lange genug leben sollen, um das Ende des Universums zu sehen.« Er ließ seine Hände sinken und wandte seinen elektronischen Blick auf T’Lana. »Ich weiß nicht, vielleicht will ich ihr nicht Lebewohl sagen, weil das bedeutet, zugeben zu müssen …«
    » Ihr ?«
    »Was?« La Forge schüttelte seinen Kopf. »Ich habe doch nicht ,ihr‘ gesagt … oder?«
    T’Lana nickte. »Doch, das haben Sie.« Sie zögerte. »Ich habe gehört, dass eines der Vorurteile, das man gegen unseren Berufsstand hat, lautet, dass wir zu viele Neurosen auf die Eltern des Patienten zurückführen. Allerdings glaube ich, dass es eine menschliche Redewendung gibt, die da lautet: ,Wem der Schuh passt …‘.«
    Das brachte La Forge zum Schmunzeln. »Ja. Verdammt. All diese Jahre und doch ist Mami an allem schuld, nicht wahr?«
    »Das ist recht häufig der Fall«, sagte T’Lana.
    »Bei Ihnen auch?«
    »Nein. Ich bin Vulkanierin.«
    Lächelnd fragte La Forge: »Vulkanier haben keine Neurosen?«
    »Vulkanier haben weitaus größere und komplexere Neurosen als die meisten Humanoiden. Wir sind keine emotionslosen Wesen. Ganz im Gegenteil – unsere Emotionen sind viel stürmischer als die der wildesten Klingonen. Wir haben gelernt, sie zu unserem Nutzen zu unterdrücken, aber das bedeutet nicht, dass wir kein emotionales Trauma haben können.« T’Lana lehnte sich zurück. »Aber meine Eltern haben meine Entscheidungen immer rückhaltlos unterstützt, einschließlich dem Beitritt in die Sternenflotte.«
    »Genau wie meine – aber sie sind ja beide ebenfalls in der Sternenflotte.«
    T’Lana sagte nichts über diesen erneuten Gebrauch der Gegenwartsform. La Forges Mutter, Captain Silva La Forge wurde offiziell als vermisst und wahrscheinlich tot geführt. Das war seit neun Jahren so, seit dem Verschwinden der U.S.S. Hera . La Forges Vater war noch am Leben. Es schien, als könne der Commander nicht gut mit dem Tod umgehen, oder eher, mit einem Tod, den er nicht selbst mitangesehen hatte und bei dem es keine Leiche gab. Troi hatte das bereits in ihren Sitzungsnotizen bemerkt. Die Betazoidin hatte versucht, La Forge herauszuziehen, doch mit wenig Erfolg. Sie hatte in ihren Aufzeichnungen sogar zugegeben, dass ihre Freundschaft mit La Forge die Sitzungen vielleicht behindert hatten. T’Lana setzte das ein, was sie als ihren größten Vorteil ansah. Ihr als Vulkanierin erzählten die Menschen ihre

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