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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Anzahl und Größe ihrer Finger, stark von den Menschen.« Sie machte einen Schritt nach hinten. »Seien Sie vorsichtig ...«
    Drei der Einheimischen kamen auf die Besucher zu. Einer von ihnen trug eine mit einem Stein beladene Schleuder, während die anderen steinbesetzte Keulen in den Händen hielten. Sie öffneten ihre Münder und enthüllten harte, zahnlose Gaumen, um dann eine Reihe lauter, hochtönender Schreie auszustoßen. Valnadireb und Haviti wussten beim besten Willen nicht, ob dies eine Art Herausforderung, eine Beleidigung, eine Begrüßung oder eine Frage darstellen sollte. Ohne die erforderlichen Kenntnisse hatten sie keine andere Wahl, als äußerst behutsam vorzugehen. Daher zogen sowohl der Mensch als auch der Thranx gezwungenermaßen seine Waffe.
    Ihr Instinkt riet Haviti zur Flucht, doch Ausbildung und Erfahrung widersetzten sich dem und rieten ihr, stehen zu bleiben. Sie entschied sich für Letzteres. Außerdem befand sich der Fluss dicht in ihrem Rücken und konnte zumindest ihr einen gewissen Schutz bieten, wenn sie sich weiter zurückziehen mussten, wobei Valnadireb diese Option natürlich nicht hatte. Sie rückte ein wenig näher an ihren Gefährten heran, einerseits aus strategischen Gründen, andererseits aber auch, um den Einheimischen zu zeigen, dass die beiden Besucher trotz ihres unterschiedlichen Aussehens zusammengehörten.
    Weitere Schreie ertönten und wurden vom Herumwirbeln primitiver Waffen begleitet. Aber weder Mensch noch Thranx ließen sich einschüchtern, sie hielten die Position. Einer der Einheimischen, der sich bis jetzt zurückgehalten hatte, erkannte das und bewegte sich auf seinen viel zu kurzen Beinen vorwärts, wobei er etwas aus seinem Mund ausstieß und dem vorgerückten Trio in tiefem Tonfall außerdem etwas mitzuteilen schien. Obwohl sie größer und zahlenmäßig überlegen waren, watschelten die drei wieder zurück.
    Unter Menschen war der absichtliche Ausstoß von Spucke in Richtung einer anderen Person normalerweise als Beleidigung oder Herausforderung gedacht. Als gut ausgebildete Xenologin wusste Haviti, dass dies auf dieser Welt und unter diesen Einheimischen etwas völlig anderes bedeuten konnte. So umklammerte sie weiterhin ihre Pistole, reagierte aber nicht. Zu ihrer Rechten erhob Valnadireb beide Fußhände und Echthände, um eine Thranx-Geste der Freundschaft auszuführen. In formellem Hoch-Thranx richtete er Pfiffe, Worte und Klicks an die Eingeborenen.
    Möglicherweise war es irgendetwas in der komplexen viergliedrigen Geste. Oder die Einheimischen wurden von der Flut an seltsamen Tönen und Silben, die aus dem Mund des Thranx drangen, angesprochen. Was es auch gewesen war, es bewirkte, dass sich ihre blassen ovalen Pupillen stark erweiterten. Sie kreischten wie eine Herde in Panik geratener Schweinchen, wirbelten gleichzeitig herum und verschwanden so schnell in den Wald, wie ihre stumpfartigen Beine sie nur zu tragen vermochten. Zurück ließen sie nichts als zwei verwirrte, wenngleich auch irgendwie amüsierte Xenologen.
    »Nicht übel für einen Erstkontakt.« Die erleichterte Haviti steckte ihre Waffe wieder ins Holster.
    Neben ihr drehte sich Valnadireb um und wandte sich erneut dem schnell fließenden Fluss zu. »Sie haben nicht angegriffen, und wir haben nicht reagiert. Worte - wir sollten vorerst davon ausgehen, dass es sich dabei um Worte gehandelt hat - wurden ausgetauscht.« Er neigte den Kopf, griff mit einer Echthand nach oben und strich sich über seinen linken Fühler. »Ich frage mich nur, warum mein Gruß bewirkt hat, dass sie derart plötzlich die Flucht ergriffen haben.«
    Haviti grinste. »Vielleicht waren sie einfach nur überrascht, dass sie von einem Riesenkäfer angesprochen wurden. Wenn Sie zurückdenken, dann werden Sie sich gewiss daran erinnern, dass mein Volk eine ähnliche Reaktion gezeigt hat, als wir Ihrer Spezies zum ersten Mal begegnet sind.«
    »Der Schock war vergleichbar mit dem meiner Spezies, als sie endlich anerkennen musste, dass stinkende Kreaturen mit weichen Körpern und inneren Skeletten tatsächlich Intelligenz entwickelt hatten.« Bei diesen Worten drehte er sich auf seinen vier Echtbeinen um und sah zum Wald zurück. »Ein durchaus ereignisreicher Nachmittag.« Dann legte er den Kopf in den Nacken und betrachtete den Alien-Himmel. »Wir sollten uns auf den Rückweg machen.«
    Doch Haviti holte ein feinmaschiges Netz aus ihrem Rucksack hervor und ging weiter auf das Wasser zu. »Nicht, bevor ich nicht

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