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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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deswegen einen kleinen, aber lästigen Umweg einlegen mussten.
    Am nächsten Abend lag das Boot schließlich mit dem Bug am sandigen Ufer und mit dem Heck im Wasser. Der daran angebrachte Kompressionsmotor würde es mühelos und vergleichsweise lautlos gegen die Strömung flussaufwärts tragen. Die Hülle selbst bestand aus einem verstärkten Aerogel, das Wasser ebenso wie umhertreibende Trümmer effektiv abweisen konnte.
    Doch sie wollten die Vorräte erst am folgenden Morgen aufladen. Boylan sah keinen Grund darin, die plündernden Dornigen oder neugierige Fauna anzulocken, indem sie über Nacht Nahrungsmittel an Bord ließen. Was das Boot selbst anging, so würden Letztere das Fahrzeug an Land wohl kaum interessant finden, und Erstere hatten zuvor schon an nichts Interesse gezeigt, wenn sich nicht die Crew in der Nähe aufgehalten hatte, und auch das Shuttle, das außerhalb des Lagers parkte, in Ruhe gelassen.
    Später an diesem Abend lag Tellenberg ausgestreckt auf seinem Bett und konnte nicht schlafen. Die eingebaute Schalldämpfung der Lagergebäude sorgte zwar für Ruhe und Privatsphäre, doch sie blockte auch die diversen melodiösen Geräusche des sie umgebenden Waldes ab. So sehr er sich auch anstrengte, konnte er doch nichts als die Stille hören, und nichts lenkte ihn von dem endlosen Strom aus Fragen ab, der ihm durch den Kopf ging.
    Hatten die Einheimischen höhere Tätigkeiten, wie Musik, Kunst oder das Geschichtenerzählen, gemeistert? Konnte eine der drei intelligenzbegabten Spezies, denen die Besucher bisher begegnet waren, fortschrittlichere Materialien als Holz, Stein und Sehnen einsetzen? Er hoffte sehr, dass sie am nächsten Tag damit beginnen würden, die Antworten auf solche Fragen zu erhalten. Mit etwas Glück würde er nicht nur den schlaksigen Einheimischen begegnen, auf die Haviti und Valnadireb gestoßen waren, sondern auch Anzeichen für eine im Entstehen begriffene Zivilisation entdecken. Einfache Hütten vielleicht, möglicherweise sogar ein Dorf. Primitive, die gelernt hatten, aus Hautfetzen und Pflanzenmaterialien Kleidungsstücke herzustellen, wie einfach diese auch sein mochten, konnten daraus auch modische Dächer oder andere Gegenstände, die eher Dekorationszwecken dienten, erschaffen.
    Als er so auf dem Rücken lag und an die glatte, nahtlose Decke starrte, merkte er, dass er darauf wartete, das Geräusch von Steinen zu hören, die an die Außenmauer prallten. Doch da waren keine. Die Dornigen ließen sie in dieser Nacht in Ruhe, stellte er fest. Das war ein ermutigendes Zeichen. Vielleicht konnten seine Kollegen und er den ganzen kommenden Tag tatsächlich damit verbringen, sich ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken zu widmen. Das wäre eine willkommene Abwechslung zu den ersten paar Tagen, die sie auf Quofum verbracht hatten.
    Und was sogar noch besser war, war die Tatsache, dass die Welt unter ihren Füßen weiterhin existierte. Die planetare Realität mochte eigenartig, amüsant oder sogar beeindruckend sein, doch sie war glücklicherweise weitaus beständiger und stabiler, als die erste Roboterdrohne und die darauf folgenden astronomischen Schlussfolgerungen einen glauben machen wollten.
    Mit diesem beruhigenden Gedanken fiel er schließlich in einen tiefen und geruhsamen Schlaf.

4
    Das Beladen des Bootes dauerte nicht lange. Die sich selbst versorgenden Reisemodule passten genau in die größeren Container, denen die hiesige Flora und Fauna nichts anhaben konnte. Thermosensitive Außenhüllen würden die Nahrungsvorräte entweder erwärmen oder kühlen, um ihre optimale Temperatur zu erhalten und zu verhindern, dass sie verdarben. Die Bewaffnung wurde überprüft und geladen. Das Vorhandensein dieser Waffen war nicht nur für den Fall, dass die reizbaren Dornigen erneut angriffen, notwendig, sondern auch falls sie gefährlichen räuberischen Exemplaren der hiesigen Fauna begegneten. In ihrer kurzen Zeit auf Quofum hatten sie bereits eine enorme Vielfalt der Tierwelt ausmachen können. Und wie sich aus Erfahrung und geschichtlichem Wissen schlussfolgern ließ, war die Wahrscheinlichkeit, dass diese ausschließlich gutmütig war, äußerst gering.
    Es begann zu regnen, als sie sich vom Ufer abstießen, und der leise Motor schob das einfache, aber schlanke Boot in das tiefere Wasser hinaus. Das herabtropfende Wasser erfrischte die Luft und kühlte sie ab. Anders als der Ozean roch sie nicht nach Alkohol und schmeckte auch nicht danach.
    Das bedeutete, dass der

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