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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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und Angst bekommt, holen Sie mich. Das macht mir nichts aus.«
    Die Frau lächelte und schob ihn behutsam in Richtung Tür.
    Er sog die kühle Morgenluft ein und sah zu, wie sein Atem als weißer Nebel in der Luft verschwand, als er sie wieder ausblies. Einige Leute waren schon auf, vor allem Frauen mit Kindern. Sie musterten ihn aufmerksam, während er über das Gelände ging.
    Als er ins Zelt kroch, waren seine Füße so schwer, dass er stolperte.
    Daniel schlief noch. Mason zog eine der Decken von ihm herunter und versuchte, sich so gut es ging darin einzuwickeln.
    Â»Wie war die Nacht?« Daniels Stimme wurde durch das Kissen gedämpft.
    Â»Ganz toll«, sagte Mason.
    Â»Schlaf ein bisschen«, murmelte Daniel. Er sagte noch etwas, aber Mason hörte ihn nicht mehr.
    Er schlief schon wie ein Stein.
    Er wachte auf, als die Hetzer über ihm standen, ihn an den Armen packten und hochrissen. Verwirrt und noch halb schlafend versuchte er nicht einmal, sich zu wehren. Sie schleppten ihn über das Gelände ins Casino.
    Kurz bevor die Casinotüren sich schlossen, sah er Daniel. Er stand ganz allein da und beobachtete alles. Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Mason fragte sich, warum Daniel Angst hatte. Schließlich schleiften sie ja nicht ihn ins Casino. Daniel hätte erleichtert sein sollen.
    Sie brachten Mason in den gleichen Raum wie beim ersten Mal und legten ihm wieder Handschellen an. Dieses Mal versuchte Mason nicht, sich hinter seinem Rücken von ihnen zu befreien. Er setzte sich auf den Stuhl und wartete auf Leon.
    Zehn Minuten vergingen. Schließlich öffnete sich die Tür und der Chefhetzer kam herein. Er war nicht allein. Eine Frau war bei ihm, die einen weißen Arztkittel trug und eine schwarze Tasche in der Hand hielt. Hausbesuch für Mason.
    Â»Guten Morgen, Dowell«, begrüßte ihn Leon fröhlich. »Kann ich davon ausgehen, dass du gut geschlafen hast?«
    Mason musste sich beherrschen, um nicht zusammenzuzucken. Irgendetwas in der Stimme des Hetzers erinnerte ihn an das Geräusch, das Fingernägel auf einer Schiefertafel machen.
    Â»Nein?« Leon ging zum Schreibtisch und setzte sich auf die Kante. »Ich habe gehört, dass du gestern Abend ganz schön Krawall gemacht hast. Du hast dafür gesorgt, dass einer deiner Kumpel getötet wird. Wenn das Gerücht stimmt, hast du ihn vorher auch noch windelweich geprügelt. Behandelt man so einen Freund?«
    Â»Deshalb wusstest du das mit Chickadee«, sagte Mason. »Zumindest einen Teil davon. Paul hat es dir erzählt, nicht wahr?«
    Leon lächelte und zeigte dabei seine perfekten weißen Zähne. »Ich würde eher sagen, das hat mir ein kleines Vögelchen gezwitschert, aber das wäre zu klischeehaft, nicht wahr?«
    Mason zuckte mit den Schultern.
    Â»Du verstehst es nicht, oder?« Der Hetzer beugte sich vor, bis er nur noch wenige Zentimeter von Masons Gesicht entfernt war. »Kleiner Vogel? Chickadee? Tschiep, tschiep? Allein schon der Gedanke daran ist richtig niedlich. Er bringt Freude und Lachen in meine Seele.«
    Â»Dinge wie du haben keine Seele.«
    Leon lachte. »Ich mag die Art, wie du Persönlichkeit in einen Raum bringst, Dowell. Aber nein, dein Freund Paul hat mir dein Geheimnis nicht verraten. Ich werde dir nicht sagen, wer oder was es gewesen ist. Schließlich muss ich meine geheimnisvolle Aura pflegen. Ich kann deine Gedanken lesen, schon vergessen? Wie soll ich sonst dafür sorgen, dass du mir zu Füßen liegst?« Er drehte sich um und nickte der Hetzerärztin zu. Sie kam herüber und stellte ihre Tasche auf den Schreibtisch, während sie gleichzeitig die Schnappverschlüsse öffnete.
    Â»Sie wird dir auch dabei helfen«, fuhr Leon fort. »Sie wird dich zum Singen bringen. Wie einen kleinen Vogel.«
    Jetzt grinste Mason. »Nie im Leben.«
    Leon ließ sich davon nicht beeindrucken. »Sag niemals nie, Dowell. Ich kann dir garantieren, dass du nicht mehr so fröhlich bist, wenn ich dir gesagt habe, was es Neues gibt.«
    Es wurde still im Raum, während Leon darauf wartete, dass Mason den Köder schluckte. Doch Mason spielte nicht mit. Die Ärztin fing an, ihre Tasche auszupacken. Als Erstes holte sie ein langes Skalpell heraus und hielt es prüfend ins Licht. Dann folgte ein kleines Gerät. Lang und dünn mit einem Batteriefach an einem und zwei Metallspitzen am anderen

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