R4ge Inside
leises Stöhnen kam ihm über die Lippen. Sein Rücken brannte. »Nichts.«
»Und was haben sie zu dir gesagt«?
»Sie haben zu mir gesagt, dass sie Kennedy erschossen haben.«
Daniel gab ein ersticktes Lachen von sich. »Du bist echt ein Komiker.«
»Ich tue mein Bestes.«
Daniel warf ihm ein Kissen zu; Mason zuckte zusammen, als er es sich unter den Nacken schob. Er fand keine bequeme Stellung und war ziemlich sicher, dass er in diesem Zustand keine Minute Schlaf finden würde, es sei denn, es gelang ihm, sich selbst k.  o. zu schlagen.
»Sie haben mir eine Menge Fragen über Aries gestellt«, sagte Mason, während er Daniel aufmerksam ansah. »Woher wissen sie so viel über sie?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Daniel.
Er lügt.
»Du weiÃt etwas.« Mason dachte an die Unterhaltung mit Leon. »Genau genommen haben sie gesagt, dass du etwas weiÃt.«
»Ich bin doch nicht so dumm und mach den Mund auf«, protestierte Daniel. »Wenn du ihnen verraten hast, wo sie ist â¦Â«
»Ich hab ihnen nichts verraten. Warum sehe ich wohl so aus? Glaubst du, ich hab sie darum gebeten? Sie haben mich mit einem Viehtreiber gefoltert. WeiÃt du, wie weh das tut?«
»Ja.«
Sie beobachteten sich noch eine Weile, während die Geräusche des Camps durch die dünnen Zeltwände zu ihnen hereindrangen.
»Ich weià jetzt, was ich tun muss«, sagte Mason schlieÃlich.
»Und das wäre?«
»Ich werde sie töten«, fuhr er fort. »Egal, was es mich kostet.«
Daniel beugte sich vor. »Sei vorsichtig, was du sagst, Streuner.«
Mason schloss die Augen. »Glaubst du wirklich, es kümmert mich, ob sie uns belauschen? Sie sollen mich ruhig hören. Ich habe keine Angst.«
»Das meine ich nicht. Einiges kann man nicht zurücknehmen. Einiges bringt einen immer weiter in die Dunkelheit.«
Mason zögerte. »Vielleicht will ich die Dunkelheit ja.«
Daniel rieb sich lange die Augen. »Du hast keine Ahnung, was du da sagst. Manchmal ist das ja schön und gut, aber du hörst mir jetzt besser mal zu, Dowell. Du glaubst, es ist okay, wenn du losziehst, ein paar Hetzer umbringst und dich dann zu einer Art Held der Menschheit erklärst. Das ist in Ordnung. Du hast ein Ziel. Du kämpfst für eine gute Sache. Aber jetzt, wo sie dir dein Spielzeug weggenommen und dir eine Tracht Prügel verpasst haben, willst du dich rächen? Hetzer töten, bevor sie dich töten. In Ordnung. Sich rächen, weil du sauer auf sie bist? Das wird dich verändern. Dich für die Dunkelheit öffnen? Es gibt kein Zurück.«
»Soll das etwa heiÃen, ich werde zum Hetzer?« Mason stützte sich auf den Ellbogen. »Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, habe ich keine schwarzen Adern in meinen Augen gefunden. Du hast selbst gesagt, dass man sich nicht einfach in einen von ihnen verwandeln kann. Entweder bin ich ein Hetzer oder nicht.«
»Und du meinst also, ich habe recht?« Daniels Stimme wurde eine Oktave höher. »Seit wann glaubst du denn, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen? Ich weià genauso wenig wie du, wie das alles funktioniert.«
Mason lächelte. »Du bist so ein Heuchler, weiÃt du das? Was war denn damals in dem Kaufhaus, als wir die Hetzer getötet haben? Da warst du doch derjenige, der zu mir gesagt hat, ich hätte âºPotenzialâ¹. Du hast doch diese ScheiÃe darüber gesagt, dass ich die Dunkelheit spüre. Du hast mir das Messer in die Hand gedrückt und gesagt, ich solle mich darauf einlassen. Und jetzt, wo ich einer Meinung mit dir bin, bist du plötzlich dagegen und meinst, ich solle ins Licht gehen?«
Daniel zuckte mit den Schultern. »Hab mich vielleicht geirrt.«
»Nein, hast du nicht.«
»Alles, was wir tun, bringt uns einen Schritt näher zu dem, was wir wollen oder nicht wollen«, erklärte Daniel. »Welchen Weg du gehst, hängt von dir ab. Aber lass dir eins gesagt sein: Geh auf dem Weg, den du jetzt gehst, nicht weiter. Du hast eine Wahl. Die Hetzer nicht.«
»Tun dir die Monster jetzt auch noch leid?«
»Vielleicht.« Daniel kroch zum Eingang des Zelts. Auf der anderen Seite war ein Schatten erschienen. Er zog den ReiÃverschluss auf. Eine der Frauen vom Kindergarten stand vor ihm. Offenbar war sie überrascht, ihn zu sehen.
»Ãhm«, sagte sie. Ihr Blick ging
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