R4ge Inside
kam zu ihnen gerannt. »Oh Gott«, stöhnte sie.
»Du musst uns helfen«, sagte Clementine. »Wir bringen ihn ins Schlafzimmer. Die anderen müssen es nicht gleich erfahren.«
Sie brachten die Leiche nach oben und legten sie aufs Bett. Dann ging Raj in die Garage, um nach Schaufeln zu suchen.
»Was sollen wir Eve sagen?«, fragte Joy. Tränen liefen ihr über die Wangen und tropften auf ihr Kinn.
»Wir überlegen uns was«, erwiderte Clementine.
Aries wollte etwas sagen, aber in dem Moment kam Colin herein, mit einem merkwürdigen Ausdruck auf dem Gesicht. Er schleppte immer noch den furchtbaren Gameboy mit sich herum. Die Musik von Super Mario war nervtötend.
»Einer weniger«, sagte Colin leise. »Dein Fanklub wird immer kleiner, Aries.«
Clementine wollte auf ihn zugehen, die Hände zu Fäusten geballt, aber plötzlich rannte Joy an ihr vorbei auf Colin und die Tür zu. Der Junge zuckte zusammen und lieà den Gameboy fallen, um die Hände vors Gesicht zu nehmen.
Doch Joy drängte sich an ihm vorbei und lief den Flur hinunter. Unmittelbar darauf hörten sie, wie die Badtür zufiel.
»WeiÃt du was?«, fuhr Clementine ihn an. »Du bist abscheulich. Und meine Zeit nicht wert.« Sie drängte sich ebenfalls an ihm vorbei, wobei sie ihn mit der Schulter gegen den Türrahmen stieÃ. Vom anderen Ende des Flurs hörten sie, wie Joy sich übergab. Hoffentlich in den Abfalleimer und nicht in die Toilette. Die Spülung funktionierte nicht mehr.
Aries sprach mit Eve. Clementine war wütend, weil sie erleichtert war, dass sie nicht dabei sein musste. Stattdessen ging sie nach drauÃen und half Raj, das Grab auszuheben. Es war schwere Arbeit und innerhalb weniger Minuten hatte sie das Gefühl, ihr Rücken würde auseinanderbrechen. Aber Selbstmitleid kam nicht infrage. Sie schuftete noch härter und freute sich sogar, als sich Blasen an ihren Händen bildeten.
Sie arbeiteten schweigend.
Es lieà ihr Zeit zum Nachdenken. Zum Vorbereiten. Die Evakuierung des Hauses war jetzt erst einmal auf Eis gelegt. Sie mussten Mason retten. Wenn er von den Hetzern gefoltert wurde, war es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis er ihnen sagte, wo das Haus war. Da die Hetzer noch nicht vor ihrer Tür standen, ging sie jedoch davon aus, dass er sie noch nicht verraten hatte. Aber wer wusste, wie lange er noch durchhielt? Mason aus dem Camp zu bekommen war kompliziert und erforderte einen wasserdichten Plan.
Was Michael anging, verbot sie sich, beunruhigt zu sein. Er war in Sicherheit. Das würde sie sich immer wieder sagen. So lange, bis sie es glaubte. Wenn Mason und das kleine Mädchen wieder da waren, würde sie zur Universität fahren und jedes einzelne Gebäude nach ihm absuchen. Selbst wenn sie es allein tun musste.
»Wir werden ein paar Sachen besorgen müssen. Waffen und andere Dinge«, sagte sie zu Raj, nachdem sie ein Loch gegraben hatten, das etwas über einen Meter tief war. Es musste genügen. Keiner von ihnen hatte mehr die Kraft, weiterzugraben. Sie wollten Nathan in Decken hüllen. Vielleicht entdeckte sie im Garten noch ein paar Blumen, mit denen sie ihn bedecken konnte.
»Wir finden sicher was«, sagte Raj.
»Du brauchst nicht mitkommen«, meinte sie. »Du kennst Mason nicht mal. Du musst nicht Kopf und Kragen riskieren. Das werden alle verstehen.«
Raj schnaubte verächtlich. »Du kennst mich offenbar noch nicht. In diesem mageren Chemiestudenten steckt ein Held. Und du wirst mich brauchen. Ich kann etwas, das der Rest von euch nicht kann.«
»Und das wäre?«
Raj grinste. »Ich kann Dinge zum Explodieren bringen.«
NICHTS
Sie tanzt durch die Nachtluft. Bei jedem Schritt schieÃen Blitze aus ihren Augen wie Diamanten und Donner grollt wie ein verliebt schlagendes Herz. Ihre FüÃe bewegen sich mit unvergleichlicher Leichtigkeit und Anmut. Die Blumen schweben unter ihr, sie recken ihr die Blütenblätter entgegen. Alles, was schön und gut ist, will die Wärme ihrer Aura spüren.
Sie ist wunderschön.
Ich lehne mich zurück und sehe ihr beim Tanzen zu. Sie ist ein Licht, das ich nicht berühren kann. Ihre gleiÃend helle Gestalt blendet mich, trotzdem kann ich den Blick nicht von ihr abwenden.
Sie ist ein Lied, an das ich mich nicht erinnern kann. Die Melodie entgleitet mir, bevor ich weiÃ, wie sie weitergeht. Sie ist das
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