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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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Mason darauf wirkte. Sie mochte sein breites Lächeln und die Art, wie die Baseballmütze seine Ohren verdeckte. Eine Erinnerung an glücklichere Zeiten. Zeiten, die nie wiederkommen würden. Egal, wie sehr sie es sich wünschten. Es wäre schön gewesen, wenn sie ihn schon vor den Erdbeben gekannt hätte. Sie wären bestimmt gute Freunde gewesen.
    Nathan nickte. »Okay. Was sollen wir tun?«
    Â»Eine Suchmannschaft zusammenstellen«, sagte sie. »Wir müssen sie finden. Oder zumindest herausfinden, was passiert ist. Das sind wir ihnen schuldig.«
    Auf dem Weg ins Erdgeschoss schaute sie kurz in Jacks Zimmer vorbei. Joy war bei ihm. Sie saßen zusammen auf dem Bett. Das Mädchen las ihm gerade einen Artikel aus einer Zeitschrift vor. Joy brach ab und beide hoben den Kopf.
    Â»Joy, ich brauch dich unten«, sagte Aries. »In ein paar Minuten, ja?«
    Joy nickte. Der Ausdruck auf Jacks Gesicht war unmissverständlich. Er wusste, was vor sich ging, und war frustriert, weil er nicht helfen konnte. Für ihn war es schon ein Problem, die Treppe nach unten zu bewältigen.
    Â»Geht’s dir besser?«, fragte sie.
    Â»Alles gut«, erwiderte er mit zusammengebissenen Zähnen. Der scherzhafte Ton in seiner Stimme war verschwunden. »Aber ich wünschte, ich wäre nicht so verdammt nutzlos.«
    Â»Sag so was nicht«, schimpfte Joy. »Du hast so viel für uns getan. Es wird bald besser werden.«
    Â»Nein, wird es nicht.«
    Aries wollte ihm sagen, dass er aufhören sollte, sich selbst zu bemitleiden, biss sich aber auf die Zunge, da sie ihm schlecht widersprechen konnte. Also verließ sie sein Zimmer. Sie wollte sich später, wenn sie die anderen gefunden hatten, mit ihm zusammensetzen und besprechen, was sie tun sollten, wenn er nicht mehr ans Bett gefesselt war. Es musste doch etwas geben, das er tun konnte, damit er nicht ständig das Gefühl hatte, nichts zu ihrer Gemeinschaft beizutragen! Vielleicht konnte ihm Joy Kochen beibringen?
    Sie hatte Jack sehr gern, doch dieses Gespräch würde warten müssen. Die Suche nach den anderen hatte Vorrang. Aries gab es nur ungern zu, aber ohne Mason war sie verloren. Obwohl er nicht viel sagte und immer so geheimnisvoll tat, hatte er fast komplett Jacks Rolle übernommen, seit dieser blind geworden war. Er war ihr neuer Vertrauter geworden. Er half ihr, wenn es Probleme gab, mit denen sie als Gruppe konfrontiert wurden. An vielen Abenden hatten sie stundenlang im Wohnzimmer miteinander diskutiert, lange nachdem die anderen zu Bett gegangen waren. Er fand immer die richtigen Worte, um sie zu beruhigen. Die Anführerin einer Gruppe zu sein, war nicht immer leicht. Vor allem weil die anderen die meiste Zeit über nicht wussten, was sie tun sollten, und Angst hatten. Sie musste dafür sorgen, dass alle ihre Aufgaben hatten und sie auch erledigten. Sie musste ihnen etwas zu tun geben. Sie musste sie zusammenhalten. Und wenn drei ihrer Freunde verschwanden, musste sie nach ihnen suchen.
    Doch wo sollte sie anfangen? Sie wünschte, Mason wäre da. Er hätte ihr einen Rat geben können.
    Oder Daniel. Ihn würde sie erst am späten Abend sehen. Wenn die anderen bis dahin nicht zurück waren, würde er vielleicht wissen, wo sie nach ihnen suchen sollten.
    Aber sie wollte sich nicht auf Daniel verlassen. Sie wollte ihm nichts schuldig sein. Wenn er doch nur ein bisschen zuverlässiger wäre! Wenn er doch nur bei ihnen einziehen würde, anstatt in dem Loch zu hausen, in dem er sich jede Nacht verkroch. Warum musste er alles so kompliziert machen? Was stimmte mit ihr nicht, dass er jede Nacht nur ein paar Stunden mit ihr zusammen sein konnte?
    Â»Hör auf«, ermahnte sie sich. Sie dachte oft genug an Daniel. Jetzt brauchte sie ihn nicht. Sie musste sich konzentrieren.
    Es dauerte nicht lange, bis sich alle mit Ausnahme von Jack im Wohnzimmer versammelt hatten. Eve und Nathan – Bruder und Schwester, die im Gegensatz zu vielen anderen das Glück hatten, gemeinsam überlebt zu haben – hatten auf der Couch Platz genommen, Joy auf dem Schaukelstuhl am Kamin. Colin saß dort, wo er immer saß, den Gameboy spielbereit in der Hand, ein Häufchen verbrauchter Batterien auf dem Boden neben sich.
    Sie waren so wenige. Wieso glaubte sie, dass sie alles wieder in Ordnung bringen konnte?
    Aries setzte sich nicht, sondern stellte sich vor den Fernseher. »Wir tun

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