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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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damit begonnen.« Er streckte die Hände aus und hielt Mason die Daumen vors Gesicht, während er seine Finger auf die Schläfen des Jungen legte. Er wartete, Masons Kopf wie in einem Schraubstock zwischen den Händen. Dann bewegte er seine Daumen nach vorn, bis sie keine zwei Zentimeter mehr von Masons Wimpern entfernt waren. »Ich muss nur ein bisschen drücken, mehr nicht. Es geht um Druck, nicht um Stärke. Wie viel Druck brauche ich, um deine Augen wie Luftballons zu zerquetschen?«
    Mason hielt die Luft an und wartete auf den Schmerz. Er würde nicht schreien. Egal, wie lange sie ihn folterten, diesen Gefallen würde er ihnen nicht tun. Zumindest hoffte er, dass er stark genug dafür sein würde.
    Plötzlich ließ Leon den Jungen los und lachte leise in sich hinein. Dann ging er zur Tür und riss sie auf. Jemand gab ihm etwas. Er nahm es und schlenderte lässig zu Mason zurück.
    Â»Das, mein Freund, ist eine elektronische Fußfessel«, erklärte er, während er das Gerät in die Höhe hielt. »Ein fantastisches kleines Ding. Es sagt uns immer, wo du bist.« Er bückte sich und zog Mason in schnellen, abgehackten Bewegungen Schuh und Strumpf an einem Bein aus.
    Mason musste all seine Willenskraft aufbieten, um dem Mann nicht ins Gesicht zu treten. Der andere Hetzer stand in der Tür, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wartete er nur darauf, dass Mason sich wehrte.
    Â»Du kannst das Gerät nicht manipulieren«, informierte ihn der Chefhetzer. »Du kannst es nicht entfernen. Und wenn du versuchst zu fliehen, wissen wir genau, wo du bist. Wir kommen und holen dich, zusammen mit allen anderen, mit denen du Kontakt hast. Hast du verstanden? Du bist etwas ganz Besonderes für uns.«
    Das Band der Fußfessel schloss sich mit einem Klicken. Es fühlte sich schwer auf Masons Haut an.
    Â»Fertig. Ich hoffe, dass du einen Fluchtversuch unternimmst. Das würde es uns erheblich leichter machen.« Leon stand auf und rückte seine Krawatte zurecht. »Es kommt gleich jemand, der dich in den Hof führt. Er wird dir sagen, was du zu tun hast. Ich schlage vor, dass du seinen Befehlen folgst.« Er ging zur Tür, blieb dann aber stehen. »Ich muss zugeben, dass ich enttäuscht bin. Ich hatte mehr von dir erwartet.«
    Jetzt war Mason derjenige, der lächelte. »Tut mir leid.«
    Â»Ich bin nur überrascht, dass du noch nicht dahintergekommen bist«, sagte der Mann. »Aber du bist clever. Ich bin sicher, dass du es irgendwann verstehst.«
    Â»Was verstehen?« Masons Arme brannten wie Feuer. Er rutschte auf dem Stuhl herum, um die Schmerzen zu lindern.
    Â»Frag deinen Freund Daniel. Er weiß alles darüber.«
    Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Mason war allein und versuchte, trotz seiner Schmerzen nachzudenken.
    Kurze Zeit später nahm man ihm die Handschellen ab und beförderte ihn mit einem unsanften Stoß nach draußen.
    Der Hof schloss an das Casino an und war eine riesige gepflasterte Fläche, die früher als Freilufttheater der Plaza of Nations benutzt worden war. Jetzt war das gesamte Terrain von einem Maschendrahtzaun umgeben, der am oberen Ende mit Stacheldrahtrollen gesichert war, damit niemand herauskam. Wie bei einem richtigen Gefängnis waren in jeder Ecke provisorische Türme errichtet worden. Überall standen Hetzer mit Automatikwaffen Wache.
    Das Theater befand sich seitlich von Mason. Früher hatten dort Konzerte stattgefunden. Auf der Bühne lagen zerschmetterte Scheinwerfer und verbogenes Metall herum.
    Vor ein paar Wochen hatten Mason und Aries dem Armeeladen in der Hastings Street einen Besuch abgestattet und in der Campingabteilung nach brauchbaren Gegenständen gesucht. Es war verschwendete Zeit gewesen. Aus irgendeinem Grund waren sämtliche Regale leer gewesen. Jetzt wusste er, warum. Das Camp sah genau so aus, wie man sich ein Lager vorstellte: Dutzende Zelte und Planen, die Schutz vor dem Regen boten, der in Vancouver offenbar an der Tagesordnung war. Es gab mehrere Gemeinschaftsbereiche, in denen große Schirme und schmutzige Klappstühle aus Plastik aufgestellt waren. In einem anderen Bereich standen mobile Toilettenhäuschen und Becken, damit die Leute sich waschen konnten. In einer Ecke flatterten frisch gewaschene Kleidungsstücke auf einer Leine. Es gab sogar ein Zelt mit einem aufgemalten roten Kreuz.
    Ãœberall waren

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