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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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bringen. Doch beim ersten Anzeichen von Gefahr war er weggerannt. Und dann war seine ganze Gruppe abgeschlachtet worden.
    Ryder konnte das unmöglich wissen.
    Aber er kannte die Wahrheit. Michael war kein Anführer. Er hatte recht, auch wenn Michael sich noch so sehr wünschte, es wäre anders.
    Ein leises Klopfen kündigte die Rückkehr des Blonden an. Michael wartete nicht einmal auf Ryders Reaktion – er ging zur Tür und öffnete sie weit.
    Der Fremde war allein.
    Keine Hetzer.
    Es fiel ihm schwer, Ryder keinen Ich-hab-es-dir-ja-gesagt-Blick zuzuwerfen. Michael ging wieder zu seinem Platz neben den Kerzen zurück und ließ sich auf den Boden fallen.
    Â»Danke«, sagte der Blonde. »Ich hab versucht, die Ohren offen zu halten. Ich glaube nicht, dass noch einer von ihnen im Gebäude ist. Es klingt ziemlich leer. Natürlich ist es stockdunkel da draußen. Fast hätte ich die Toilettenschüssel nicht gefunden.«
    Â»Wir warten nur noch bis zum Morgen«, erklärte Michael. »Ich kann nicht länger hierbleiben.« Plötzlich waren ihm Ryder und sein Knöchel ziemlich egal. »Auf mich warten ein paar Leute. Ich hätte schon vor einer Ewigkeit zurück sein sollen.«
    Der Fremde setzte sich wieder auf den Boden und fing an, in seinem Rucksack herumzukramen. »Ich weiß gar nicht, wie ihr heißt«, sagte er, während er ein Snickers herauszog. »Ich bin übrigens Heath.«
    Â»Heath?« Michaels Kopf schoss nach oben. »Heath White?«
    Der Schokoriegel blieb zwischen seinen Lippen hängen. »Ja. Woher weißt du das?«
    Vor Aufregung krampfte sich Michaels Magen zusammen. »Du bist Clementines Bruder.«
    Heath riss die Augen auf. »Du kennst Clem? Wie kann das sein?«
    Michael sprang auf. »Mannomann, du hast keine Ahnung, wie glücklich sie sein wird. Wir haben dich schon seit einer Ewigkeit gesucht. Wir sind von Montana hergekommen, dort habe ich sie getroffen. Wir waren in deinem Wohnheim in Seattle. Dein Brief hat uns nach Vancouver geführt.«
    Â»Sie hat meinen Brief gelesen?« Jetzt sprang auch Heath auf. »Das glaub ich nicht. Ich hätte nie erwartet … Na ja, ich habe gehofft, dass sie noch am Leben ist, aber ich hätte nie erwartet, dass sie herkommt.«
    Ryder blieb sitzen und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Â»Das ist unglaublich.« Michael konnte nicht anders, er grinste bis über beide Ohren. Am liebsten hätte er Heath gepackt und umarmt. Dann würden sie vielleicht ein kleines Freudentänzchen in der Küche machen. Er konnte es gar nicht erwarten, Clementine von ihrem Bruder zu erzählen. Ach, was dachte er da – er konnte ihn ihr ja zeigen!
    Â»Was ist mit meinen Eltern?« Heath sah aufgeregt und voller Hoffnung aus. »Haben sie es auch geschafft?«
    Â»Nein.« Michael zögerte. »Tut mir leid. Sie sind in Glenmore gestorben. Clementine kann dir mehr darüber erzählen.«
    Heath nickte. Das Strahlen in seinem Gesicht war verschwunden. »Ich sollte nicht zu viel erwarten, stimmt’s? Aber ich habe meine Schwester wieder, das ist jetzt eigentlich alles, was zählt. Wann können wir zu ihr?«
    Michael warf einen Blick auf Ryder. Für jemanden, der nicht laufen konnte, war das sichere Haus sehr weit weg. Aber es musste eine Möglichkeit geben, sicher nach Hause zu kommen, ohne von den Hetzern erwischt zu werden.
    Â»Ich werde uns zurückbringen«, versprach er. »Ich weiß nur noch nicht, wie.«
    Â»Wir können fahren«, schlug Heath vor.
    Michael schüttelte den Kopf. »Zu riskant. Die Hetzer haben die Gegend unter Kontrolle. Diese verdammten weißen Transporter. Wenn wir versuchen, ein Auto zu starten, werden sie uns hören. Wir würden ihnen nur den Weg zu unserem sicheren Haus verraten. Es muss eine andere Möglichkeit geben.«
    Heath grinste. Seine Augen funkelten im Kerzenlicht. »Ich glaube, ich weiß, was wir machen. Ich habe einen großartigen Plan.«
    Sie hatten Ryder mit den Kerzen zusammen in der abgeschlossenen Küche zurückgelassen, während er und Heath sich in die Dunkelheit hinausgeschlichen hatten. Es war eine verrückte Idee. Aber je länger Michael darüber nachdachte, desto besser gefiel sie ihm.
    Es war erstaunlich, wie friedlich der Campus bei Nacht aussah. Wenn sich die Schatten auf alles gelegt hatten, schienen die Schäden, die die Erdbeben

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