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Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Titel: Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Kreslehner
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geduscht, sich umgezogen, hatte angenommen, Gertrud sei schon im Laden, wollte kurz einen Happen essen, bevor er in die Stadt zurückfuhr, betrat die Küche – und da lag sie.
    »Das war gegen zwölf«, sagte Franza und schaute auf den Notizblock in Felix’ Hand, der sich mehr und mehr mit Notizen füllte. »Sie haben die Polizei aber erst gegen 13 Uhr 30 gerufen. Warum so spät? Was haben Sie die ganze Zeit gemacht?«
    Christian Rabinsky schwieg, starrte auf den Boden, das Gesicht in die Hände gestützt, die Ellbogen auf die Knie.
    »Ich weiß nicht«, sagte er tonlos, sie verstanden ihn kaum. »Nichts. Ich habe nichts gemacht. Sie lag da und rührte sich nicht. Sie war so was von tot. Was hätte es noch geholfen. Ich wollte einfach eine Weile alleine sein mit ihr. Ja, genau. Das habe ich gemacht, ich war eine Weile allein mit ihr. Das werde ich ja jetzt wohl nicht mehr können. Oder?«
    Er hob den Kopf, lehnte sich zurück, schaute Franza ins Gesicht. »Oder?«
    »Nein«, sagte sie. »Sie haben recht. Das werden Sie wohl nicht mehr können. Trotzdem …«
    Sie brach ab. Wie hatte er gesagt? Sie war so was von tot.
    Er hatte recht. Nichts hätte es geholfen. Nichts. Eine Weile noch allein, er und sie. Konnte wirklich irgendetwas dagegen sprechen?
    Sie wandte sich zur Seite, einer Bewegung neben sich folgend. Felix. Er hatte sich erhoben und war näher an die Wand heran getreten. Da hingen Fotos, die zogen ihn an, die Neugier vielleicht, die ihn grundsätzlich durch sein Leben trieb, ein Instinkt. Er wusste nicht, was genau ihn angezogen hatte, doch plötzlich war ihm, als beginne eines der Bilder zu leuchten, ihn anzublinken, als wolle es ihm etwas sagen. Er hielt den Atem an. Ein Rotschopf. Kannte er sie? Eine Erinnerung. Leuchtendes Haar. Jung. Konnte es sein? Konnte es tatsächlich sein? Konnten es ihre Haare sein, die da leuchteten, als ginge es ums Leben, und tat es das nicht auch?
    »Wer ist das?«, fragte er und spürte ein Kribbeln, eine Spannung und spürte, wie sie sich in seinem Körper ausbreitete.
    »Wer?«
    Seine Stimme war lauter als gewöhnlich, er wandte sich um und starrte den Hausherrn an, der langsam näher kam.
    »Wen meinen Sie denn?«
    »Das Mädchen hier. Das Mädchen mit den roten Haaren.«
    »Das? Das ist Hanna«, sagte Brendler. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Und daneben? Gertrud?«
    »Ja«, sagte Brendler leise und begann mit seinem Zeigefinger über das Gesicht seiner Tochter zu streichen, langsam, immer wieder. »Das ist Gertrud. Meine Tochter.«
    »Hanna Umlauf? Die Fotografin?«
    »Ja«, sagte Brendler, runzelte die Stirn und Felix bemerkte die plötzliche Aufmerksamkeit in seinem Gesicht, in seiner Stimme. »Hanna Umlauf, die Fotografin. Warum fragen Sie?«
    »Was hat sie denn mit Ihnen zu tun?«, fragte Herz angespannt.
    Ein schmerzliches Lächeln trat in Brendlers Gesicht, er wandte sich um und schaute hinaus aus dem Fenster, hinaus in die Bäume, den Garten. Weite grüne Sicht.
    »Hanna ist wie meine … unsere zweite Tochter. Sie ist hier aufgewachsen. Gemeinsam mit Gertrud. Man kann sagen, wir haben … hatten zwei Töchter.«
    Kurz versank er in seiner Erinnerung, dann drehte er sich um, kam zurück. »Schön war das. Ja.«
    Wieder eine kurze Pause. »Wir haben sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Und jetzt ist Gertrud tot. Ich muss es ihr sagen. Ich muss es Hanna sagen.«
    »Das wird zum jetzigen Zeitpunkt schwer gehen«, sagte Herz langsam. »Hanna Umlauf ist verschwunden.«
    »Was?«
    Für den winzigen Teil einer Sekunde erstarrten sie, Brendler und sein Schwiegersohn, auch Franza. Sie fing sich zuerst. »Was heißt, Hanna Umlauf ist verschwunden?«
    »Na, eben genau das«, sagte Herz langsam und schaute abwechselnd Brendler und seinen Schwiegersohn an, um aus ihren Reaktionen zu schließen, was sie dachten und fühlten. »Ihr Mann ist vor etwa zwei Tagen bei uns gewesen und hat sie als vermisst gemeldet. Ich weiß den aktuellen Stand der Dinge nicht, aber wenn ich die Situation hier so einschätze …«
    »Ihr Mann?«, fragte Brendler gespannt, »Jonas? Er ist hier?«
    »Ja«, nickte Felix, »so ist es. Sie kennen Jonas Belitz?«
    »Natürlich kenne ich Jonas Belitz.« Brendlers Stimme klang schroff und abweisend, aber Felix ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
    »Ja?«
    »Was ja?!«
    »Na, erzählen Sie!«
    »Es gibt nichts zu erzählen. Wir sind zusammen aufgewachsen, er war mein bester Freund, bis …« Er zögerte, wandte sich ab.
    »Ja?«
    Erregt

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