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Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Titel: Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Kreslehner
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denn wieder? Da war doch jetzt so lange Ruhe! Drei Jahre?«
    Überrascht schüttelte Felix den Kopf.
    »Nein«, sagte Franza, »ich rauche nicht. Nur hin und wieder. Und nur ein wenig.«
    Und während sie den Rauch einsog, stellte sie sich seufzend vor, wie ihre Lunge wieder ein bisschen schwärzer wurde.
    »Seit wann?«, fragte Felix.
    Sie zuckte die Schultern. »Weiß nicht.«
    »Gib mir auch eine«, sagte er, und dann standen sie nebeneinander und pafften schweigend und friedlich in die Dämmerung.
    Sie wusste es schon. Sehr genau sogar. Seit dieser Nacht vor zwei Wochen, als sie begriff, dass Max nicht ganz so abgeklärt war, wie es zwei Jahre lang den Anschein gehabt hatte, dass er im Gegenteil eifersüchtig war wie ein Springbock, dass ihm nicht passte, dass es diesen Liebhaber gab, dass er sie zurück in seine Arme wollte, an seinen Herd, in sein Bett. Seit sie ihm zusammen mit Port, dem besagten Liebhaber, über den Weg gelaufen war und Max schon ein bisschen zu viel intus hatte. Sie hatte Port nach dem Ende der Vorstellung vom Theater abgeholt und wie üblich wollte er noch kurz in das Lokal um die Ecke, wo sich viele seiner Theaterkollegen trafen. Wer aber konnte erwarten, dass auch Max dort sein würde!
    Nun, er war dort, warum und wieso auch immer, er hatte eine 25-Jährige im Arm und ein Glas Bier in der Hand. An seinem Gesicht und seinen Augen sah Franza sofort, dass es keinesfalls das erste Glas war. Er bemerkte Franza, sobald sie die Tür geöffnet hatte, begann ein bisschen betrunken zu strahlen und kam auf sie zu.
    Scheiße, dachte sie, blieb stehen, spürte, dass Port sie anstieß, weil sie so plötzlich stehen geblieben war, spürte, wie er sie von hinten umfing und seinen Kopf an ihre Schulter legte. Scheiße, dachte sie noch einmal, runzelte die Stirn und fragte sich, was Max hier machte, bis jetzt hatten sie die Reviere des jeweils anderen immer respektiert.
    »Franza«, flötete Max, »meine geliebte mich verlassen habende Franza! Komm, lass uns nach Hause gehen!«
    Er umfing sie von vorn, legte seinen Kopf auf ihre andere Schulter und Port, der seinen wieder gehoben hatte, musterte Max überrascht und sagte, »Was zum Teufel …?«, und dann schauten sie sich in die Augen.
    Zum allerersten Mal trafen sie einander, Franzas Ehemann und Franzas Liebhaber, und Franza stand dazwischen wie eine Scheibe Käse im Sandwich, konnte nicht vor und nicht zurück, war sprach- und hilflos, aber nur drei Sekunden lang. Dann entwand sie sich, schnappte Max und zog ihn hinaus vor die Tür. Port kam hinterher.
    »Ist das …?«, fragte er staunend.
    »Ja, das ist …«, sagte Franza.
    »Säuft der immer?«, fragte Port.
    »Nein«, sagte Franza, »nein, der säuft nicht immer, der säuft eigentlich nie! Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist.«
    » DU !!«, schnaubte Max, »du bist in den gefahren, meine Schöne! Aber in dich fährt leider jetzt ein anderer! Der da! Der da!!« Und er ging auf Port los, klatschte ihm seine Hand auf die Brust, einmal, zweimal. Bis Franza ihn packte. Arm auf den Rücken, Körper gegen die Hauswand.
    »Au«, sagte er, »Aua! Du tust mir weh!«
    »Mir doch egal«, keuchte sie, ließ jedoch ein wenig locker. »Wenn du ein derartiger Trottel bist!«
    »Lass ihn endlich«, sagte Port und brachte sich nach Max’ Überraschungsangriff wieder in Ordnung, »setz ihn in ein Taxi und komm! Ich habe Hunger!«
    Du bist auch ein Trottel, dachte Franza, ein kleiner, egomanischer Trottel, der nur an sich denkt.
    »Ich werde ihn nach Hause bringen«, sagte sie und strich Port liebevoll über die Wange, »ich kann ihn in diesem Zustand nicht sich selbst überlassen. Das verstehst du doch, oder?«
    »Aha«, sagte Port beleidigt, »aber mich, mich kannst du mir selbst überlassen?« und »Nein! Nein, das versteh ich nicht!«
    »Das ist schade«, sagte sie und musste ein bisschen lächeln, »ich dachte wirklich, du bist schon groß und erwachsen«, und dachte noch einmal, ja, du bist auch ein Trottel, aber ein süßer.
    »Ach«, sagte Port nun restlos eingeschnappt, »und er nicht?« Er deutete auf Max, der dumpf vor sich hin stierte.
    »Nein«, sagte sie und betrachtete ihren Ehemann, »nein, heute irgendwie nicht.« Sie lachte leise, schüttelte den Kopf.
    Aber Port war beleidigt. »Und das amüsiert dich auch noch?«
    Franza schüttelte den Kopf, rollte innerlich mit den Augen. »Natürlich nicht«, sagte sie, musste aber trotzdem grinsen.
    »Ja«, sagte Port gekränkt, »ja, das seh ich. Dann

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