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Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Titel: Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Kreslehner
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nun auf, pinnte Gertruds Foto an die Doku-Wand und schrieb ihren Namen darunter.
    »Unser Mordopfer. Gertrud Rabinsky, 44 Jahre alt. Sie betrieb einen Töpferladen in der Innenstadt. War verheiratet mit Christian Rabinsky, Mutter zweier Kinder. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wird sie in ihrer Küche erstochen. Wir haben die Tatwaffe neben der Leiche gefunden, ein Küchenmesser, wie man es zum Gemüseschneiden nimmt oder auch zum Speckschneiden. Der Griff ist nicht abgewischt worden, also wir haben Fingerabdrücke von drei Personen gefunden, eine davon ist das Mordopfer, die anderen beiden sind uns leider noch unbekannt. Wissen wir bereits den genauen Todeszeitpunkt? Borger?«
    »Mitternacht«, sagte Borger, »wie ich es ohnehin angenommen hatte.«
    »Kannst du uns zu der Art der Verletzungen schon etwas Genaueres sagen?«
    Borger nickte. »Drei Stiche wurden mit großer Wucht, also ebensolcher Emotionalität durchgeführt. Alle Stiche befinden sich im Brustbereich, einer ging mitten ins Herz, was den unmittelbaren, schnellen Tod zur Folge hatte. Die Stiche wurden von oben ausgeführt. Wenn ich das mal demonstrieren darf?«
    Er stand auf, schaute Franza an. »Darf ich dich bitten?«
    Franza erhob sich, stellte sich vor ihn hin. Er hob seine Hand in Kopfhöhe, ballte sie zur Faust und führte sie dreimal mit großer Schnelligkeit gegen Franzas Oberkörper. »So etwa.«
    Sie setzten sich wieder, er fuhr fort: »Wenn wir den Einstichwinkeln glauben dürfen, und das dürfen wir, handelt es sich beim Täter oder der Täterin um eine Person zwischen 170 und 185 Zentimeter Körpergröße.«
    »Hm«, machte Franza, »das grenzt den Personenkreis nicht wirklich ein. Das ist eine ziemlich herkömmliche Größe.«
    Borger zuckte bedauernd mit den Schultern. »Tut mir leid.«
    »Und die Wucht der Schläge reduziert nicht auf einen männlichen Täter?«, fragte Arthur.
    Borger schüttelte den Kopf. »Nein, keineswegs. Ein scharfes Messer wie dieses dringt rasch ein. Und wenn jemand zornig ist und im Affekt handelt … Also das schafft auch eine Frau.«
    »Gut«, sagte Herz und nickte bedächtig. »Noch etwas, Borger?«
    »Nun ja«, sagte Borger, »das ist für die Ermittlungen jetzt nicht wirklich von Belang, aber das Messer, also damit ist im Vorfeld tatsächlich Wurst geschnitten worden, Salami, um genau zu sein, und Emmentaler und Zwiebeln und eine Tomate. Ich habe Spuren davon an den Einstichstellen gefunden. Und sie hat das selber gegessen. Unser Opfer. Henkersmahlzeit sozusagen.« Er hielt kurz inne. »Hab ich in ihrem Magen gefunden. Ziemlich unverdaut.«
    Sie nickten. Borgers Mageninhaltsanalysen waren immer sehr plastisch.
    »Und noch etwas«, sagte Borger. »Unter ihren Fingernägeln habe ich tatsächlich Hautpartikel gefunden.«
    »Aha«, sagte Franza, »dann können wir davon ausgehen, dass es jemanden gibt, dem diese Hautpartikel fehlen und der jetzt entsprechende Verzierungen hat.«
    Borger nickte. »Ganz genau, meine Liebe, du hast es erfasst. Kratzspuren. Irgendjemand muss irgendwo an seinem Körper deutliche Kratzspuren haben. Leider, leider habe ich noch keinerlei DNA -Vergleiche. Strengt euch also an, Kollegen. Es fehlt noch ein Puzzleteil.«
    »Pf«, machte Herz, »es fehlen noch jede Menge Puzzleteile, aber wir sind ja gewiefte und geduldige Puzzler. Hast du außerdem noch etwas für uns?«
    »Nein«, sagte Borger, »vorerst nicht. Wenn ich mich verabschieden dürfte? Ich sage euch Bescheid, sollte es Neuigkeiten geben.«
    Sie nickten ihm zu, als er ging, setzten dann die Teamsitzung fort. »Nächster Punkt«, sagte Herz.
    Er nahm ein weiteres Foto, pinnte es an die Wand. Hanna Umlauf.
    »Hanna Umlauf«, sagte Herz. »Ebenfalls 44 Jahre alt, Fotokünstlerin mit nicht allzu geringem Bekanntheitsgrad, verheiratet mit Jonas Belitz, einem Galeristen, wohnhaft in Straßburg, Frankreich, keine Kinder. Hab ich was vergessen?«
    Kopfschütteln, Schulterzucken in der Runde. Felix fuhr fort: »Am Nachmittag vor Gertrud Rabinskys Tod hat Jonas Belitz seine Frau Hanna als vermisst gemeldet. Ich bin zufällig dabei gewesen, als er zu Peter ins Büro kam.«
    »Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Frauen?« Der Staatsanwalt hatte sich offensichtlich noch nicht in den Fall eingelesen.
    »Ich komme gleich dazu«, sagte Felix und nickte in Brückls Richtung. »Peter, gibt es etwas Neues?«
    »Nichts«, sagte Hansen. »Absolut nichts. Der Ehemann ist mittlerweile komplett aus dem Häuschen, was man ihm

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