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Rabenzauber

Rabenzauber

Titel: Rabenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu retten.«
    Seraph wartete.

    »Jes ist in einem der Zelte, und Isfain hält Wache.«
    »Was willst du?«, fragte sie.
    Benroln lächelte, als wollte er sagen: Seht ihr, ich wusste doch, dass sie tun wird, was ich will. Drei Tage hatten offensichtlich nicht genügt, ihm mehr über sie zu verraten - sie hoffte, dass ihre anderen Geheimnisse ebenso gut verborgen blieben.
    »Mein Onkel hat nach Arbeit für uns gesucht und welche gefunden, keine fünf Meilen weiter die Straße entlang.«
    »Was ist das für eine Arbeit?«, fragte Seraph.
    »Es gibt dort einen Kaufmann, der Getreide ankauft und es nach Korhadan transportiert, um es dort zu verkaufen. Letztes Jahr hat einer der Bauern, mit dem er einen Vertrag hatte, das Getreide selbst ausgeliefert, was unseren Kaufmann Geld und Ruf kostete, als er seinen Kunden das versprochene Getreide nicht bringen konnte. Er ging vor Gericht, aber sie konnten ihm nicht helfen.«
    »Aha«, sagte Seraph neutral.
    »Ich möchte, dass du die Felder dieses Bauern verfluchst.«
    »Um ihm eine Lektion zu erteilen«, schloss sie.
    »Genau.« Er lächelte ermutigend. »Wie dem Mann, der Hennea angriff.«
    »Aber dieser Kaufmann wird dich dafür bezahlen.«
    »Ja.« Er besaß nicht einmal den Anstand, verlegen dreinzuschauen.
    »Und was springt dabei für mich heraus?«
    »Deine Kinder werden endlich ein Zuhause haben. Einen Platz, an den sie passen und wo niemand sie wegen ihres Reisendenbluts verspottet. Wir werden alles, was uns gehört, mit euch teilen«, sagte Calahar, als böte er ihr ein Geschenk an, statt sie zu erpressen.
    Benroln war klüger als er. »Sicherheit«, sagte er. »Für dich und deine Familie.«

    Seraph starrte ihn lange an.
    »Du wirst Jes nicht lange halten können«, sagte Lehr selbstsicher. »Er mag Fremde nicht besonders - er wird wissen, dass etwas nicht stimmt.«
    Er hatte recht - oder jedenfalls hätte er recht haben sollen. Seraph beobachtete Benroln genau, aber sein Selbstvertrauen schwand nicht.
    »Du hast ein Foundrael «, sagte sie, plötzlich überzeugt, dass das der Wahrheit entsprach. Es gab nicht viele Foundraels , aber es waren auch nicht mehr viele Clans übrig. Und Benroln und seine Leute waren nicht dumm genug, einen Hüter festhalten zu wollen, wenn sie nicht etwas hatten, das ihnen half, ihn zu beherrschen.
    »Was ist das?«, fragte Lehr.
    »Hüter sind manchmal schwer zu kontrollieren«, erklärte sie, ohne den Blick von Benrolns Gesicht zu wenden. »Sie wollen die Ihren um jeden Preis beschützen. Manchmal kann das unbequem werden; Hüter sind nicht sonderlich gehorsam.« Sie würde ihnen nicht sagen, dass es unter Adlern durchaus verbreitet war, in späteren Jahren die Tagespersönlichkeit vollkommen abzuwerfen und gewalttätig zu werden, selbst gegenüber den Menschen, die sie zuvor beschützt hatten. »Vor langer Zeit glaubte ein Rabe, eine Lösung gefunden zu haben. Sie schuf zehn Foundraels - Halsbänder, die verhindern, dass der Hüter sich befreien kann -, bevor sie erkannte, was die Auswirkung einer solchen Unterdrückung ist.«
    »Was ist damit?«, fragte Lehr. »Ist Jes in Gefahr?«
    Seraph berührte ihr Messer an der Hüfte. »Sagen wir einfach, wenn die Leute glaubten, Probleme mit ihrem Hüter zu haben, als sie beschlossen, das Foundrael zu benutzen, war das nichts gegen das, was sie erlebten, als sie es zum ersten Mal wieder abnahmen. Die Benutzung von Foundraels ist verboten, es sei denn unter den schwierigsten Bedingungen.«

    »Mein Vater wird schon dafür sorgen, dass er ruhig bleibt - euer Hüter wird keinen Ärger bekommen, es sei denn, ihr gebt ihm Grund zu glauben, dass Gefahr besteht«, sagte Calahar, den ihr verächtlicher Tonfall sichtlich störte.
    »Seraph - ich habe überall gesucht …« Henneas Stimme verklang, als sie erkannte, dass sie eine Konfrontation vor sich hatte.
    »Diese Männer haben Jes gefangen genommen«, sagte Seraph. »Damit ich ihnen helfe, das Feld eines Mannes zu verfluchen. Sie werden dafür Gold bekommen.«
    Sie sah Henneas Gesicht, auf dem die Sorge nun einer eisigen Fassade wich - genau so hatte Hennea ausgesehen, als sie neben dem toten Priester in Redern kniete.
    »Sie nehmen Gold, um Leute zu verfluchen?«
    Seraph spuckte vor Benroln auf den Boden. »Sie haben sich entschieden zu vergessen, wer wir sind. Aber sie können Druck auf mich ausüben.« Sie schüttelte angewidert den Kopf und warf dann Lehr einen Blick zu.
    Sie brauchte jemanden, der sich um Jes kümmerte, jemanden, dem er

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