Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Mosley
Vom Netzwerk:
mein Eigentum ausgehändigt hatte, fand ich mich mit Holland Dollar draußen vor der Wache wieder. Er gab mir eine limonengrüne Karte.
    »Wenn Sie Ärger haben, egal wann, rufen Sie an. Ich bin rund um die Uhr erreichbar.«
    »Ich danke Ihnen, Mr Dollar.«
    »Jederzeit«, sagte er und ging davon.
     
     

 
    Wieder wurde ich von Wan bis vor meine Haustür gefahren. Er stieg aus und rannte um den Wagen, um mir behilflich zu sein.
    »Auf Wiedersehen, Mr Cordell«, sagte er.
    »Entschuldigen Sie, Wan, aber darf ich Sie etwas fragen?«
    »Ja?«
    »Arbeiten Sie für einen Limousinenservice?«
    »Nein, Sir. Ich arbeite für Miss Landfalls Unternehmen.«
    Er ließ mich verwirrt zurück. Brenda, die Pornodarstellerin, Unternehmerin und Internetkönigin, war offenbar steinreich.
    Ich ging hinauf in meine Wohnung, bestellte einen Tisch fürs Abendessen und duschte. Während ich mich wusch, bekam ich eine Erektion, ohne es zu wollen. Mein Schwanz war so steif wie nur je.
    Ich wollte onanieren, tat es aber nicht, weil ich davon ausging, mich bald schon in einer Frau entladen zu können. Es war die reine Freude an der Erregung. Ich dachte an Celia, Lucy und die arme Sasha. Sie alle waren bei mir unter der Dusche.
    An Jo dachte ich nicht.
     
     
    Als ich zu dem kleinen italienischen Restaurant kam, saß Monica bereits an meinem gewohnten Tisch draußen im Freien. Sie trug ein altmodisches Kleid, weiß, mit ein paar großen schwarzen Tupfen. Ein Kleid, wie es ein französisches Model in den Fünfzigern getragen hätte. Der lange Rock war weit geschnitten, und das Oberteil schmiegte sich um ihre Brust. Dazu trug sie weiße Pumps.
    »Komme ich zu spät?«, fragte ich und setzte mich ihr gegenüber.
    »Ich hatte heute um fünf schon Feierabend und bin daher zu früh«, sagte sie. »Ich habe gefragt, ob Sie eine Reservierung hätten, und sie haben mich hierher gesetzt und mir ein Glas Wein gebracht.«
    Sie tippte an das Glas, und ich streckte die Hand aus und berührte ihren Zeigefinger mit meinem.
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Hätte ich das gewusst, hätte ich den Tisch für früher reserviert.«
    »Ich wollte eher da sein«, sagte sie. »Ich dachte, Sie würden’s sowieso vergessen oder einfach nicht kommen.«
    »Warum?«
    »Ich dachte, dass Sie nur flirten wollten, mal sehen, ob das arme schwarze Mädchen aus der U-Bahn mit Ihnen ausgehen würde. Aber dann stand Ihr Name in der Reservierungsliste, und ich wusste, Sie meinten es ernst.«
    Nun berührte sie auch meine Hand, und der Kellner kam und brachte uns zwei Speisekarten.
    »Verdammt«, sagte Monica, »ganz schön teuer hier!«
    »Das Essen ist gut, und ich bezahle«, sagte ich.
    »Was ist denn das?«, sagte sie und deutete auf ein Gericht auf der Tageskarte. »Das kostet ja hundert Dollar.«
    »Das ist Pasta. Spaghetti.«
    »Für hundert Dollar?«
    »Mit echten französischen Trüffeln«, sagte ich. »Die sind sehr teuer.«
    »Schmecken die gut?«
    »Warum teilen wir uns nicht eine Portion und bestellen als Hauptgericht etwas anderes?«
     
     
    Monica liebte die Trüffel. Sie aß fast die ganze Portion allein. Sie sagte, sie habe immer gewusst, dass es einen Grund gebe, Französisch zu lernen, und jetzt, wo sie so etwas gutes Französisches gegessen habe, kenne sie ihn.
    Nach dem Essen gingen wir in ein Kino an der Sixth. Ich weiß nicht mehr, welchen Film sie zeigten, weil wir uns zu küssen begannen, kaum dass das Licht ausging. Es waren tiefe Seelenküsse, die nach Hunger schmeckten. Ich kann nicht sagen, ob es Monicas Verlangen war oder meines, aber als ich sie küsste, gab es keine Vergangenheit und keine Zukunft mehr.
    Ich fasste nach ihrer Brust, aber sie schob meine Hand weg.
    »Ich will ja«, flüsterte sie und steckte die Zunge in mein Ohr, bis ich mich auf meinem Sitz krümmte. »Aber wenn du mich zu sehr erregst, hört es das ganze Kino.«
    Sie legte ihre Hand auf meinen steifen Schwanz und drückte ihn.
    Ich setzte mich ein wenig auf, und sie sagte: »Lehn dich zurück.«
    Der Film dauerte entweder sechs Stunden oder zehn Minuten. Ihre Hand ließ die ganze Zeit nicht von meinem Schwanz ab.
    Als wir wieder auf die Straße traten, hakten wir uns unter und gingen westwärts durch dunkle Straßen voller Brownstones und Apartmenthäuser. Hin und wieder blieben wir stehen, um uns zu küssen. Ich geriet jedes Mal außer Atem.
    »Ich setze dich in ein Taxi, wann immer du nach Hause willst«, sagte ich, als wir die Hudson Street erreichten.
    » Wohnst du in der

Weitere Kostenlose Bücher