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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Mordserien.“
    Kortmann grübelte, wollte dann wissen: „Und warum hat Bruns Julia Bartel entführt? Das Mädchen hat sich doch nicht im Geringsten so aufreizend gekleidet wie die anderen Opfer.“
    „Das ist wahr. Bruns hat sie aber auch nur entführt, um sie absichtlich wieder fliehen zu lassen. Auf diese Weise sollten wir den Raum, in dem er sie gefangen gehalten hat, nach Spuren durchforsten und Wellers Kopfhaar finden. Das hatte Bill zuvor dort platziert.“
    „Dann hatte er den Lehrer also zuvor in dessen Wohnung überfallen und entführt“, erkannte Kortmann. „Bei der Gelegenheit hat er ihm auch gleich die Ohren und Fotos untergeschoben.“
    Nora stimmte zu. „Anschließend brachte Bruns den Lehrer im Kofferraum seines Autos in die Garage der Hausmanns, ohne dass unsere Kollegen vor Ort dies bemerkten. Am Abend von Annas und Jasmins Ermordung schleppte er Weller von der Garage über die Terrasse ins Haus, nachdem er bereits Gardinger und Kohl ermordet hatte. Auf diese Weise wollte er den vermeintlichen Einbruch von Weller glaubhaft wirken lassen. Zusätzlich fingierte er die Abdrücke von Wellers Schuhen im Garten und im Wohnzimmer.“
    Kortmann dachte an einen weiteren Punkt, der ihm nicht einleuchtete: „Aber wie ist es Bruns gelungen, Julia zu entführen?“
    „Er hat ihr am betreffenden Abend von Jasmins Handy eine SMS geschrieben. In Jasmins Namen teilte er ihr mit, dass sie angeblich einen heftigen Streit mit Anna gehabt und sich völlig verzweifelt aus dem Haus geschlichen hätte. Nun stünde sie unten im Treppenhaus der Bartels. Aber sie wolle nicht heraufkommen, weil Julias Eltern sonst sofort Anna und Bill informieren würden. Julia und Jasmin waren so enge Freundinnen, dass Julia sofort hinunterlief. Das ahnte Bill. Folglich lauerte er unten auf sie.“
    „Und Anna hat von Bills Taten nichts geahnt oder mitbekommen?“
    Nora verneinte. „Bruns hat sich immer einleuchtende Erklärungen einfallen lassen. Er sei der Einzige, der das Haus verlässt, um einzukaufen, Geld zu beschaffen, mit uns in der Zentrale zu sprechen und so weiter. Wahrscheinlich hat er sich auch abends heimlich aus dem Haus geschlichen und ist über den Garten getürmt, ohne dass unsere Kollegen es mitbekamen. Immerhin kannte er sich vor Ort aus. Er wusste also genau, welche Pfade und Ecken dort im Dunkeln verborgen lagen.“
    „ Auch die Handynachrichten, die Jasmin erhalten hat, stammten von Bruns. Er hat sich vor einiger Zeit mehrere Mobiltelefone gekauft. Eines davon verbarg er in der Hosentasche, als er während unserer ersten Befragung neben Anna und Jasmin auf der Couch saß. So konnte er die Drohbotschaft, die er schon vorher geschrieben haben musste, mit einem einzigen Knopfdruck unbemerkt an Jasmin verschicken.“
    „Das ist absolut krank“, zog Kortmann als Fazit. „Bruns ist komplett wahnsinnig.“
    „Die extreme Liebe zu seiner Tochter ließ ihn zum Monster werden“, erwiderte Thomas. „Wir können nur froh sein, dass unsere Kriminaltechniker rechtzeitig das entscheidende Dokument gefunden haben. Sonst hätten wir unsere Berliner Kollegen nicht zur passenden Zeit informieren können.“
    „Sie meinen diesen Krankenhausbericht?“, hakte Kortmann nach.
    „Ja, die Jungs von der KTU haben sich Wellers Dokumente aus dessen Wohnung vorgenommen, um hilfreiche Hinweise auf sein Motiv und seine Taten zu finden. Dabei sind sie auf einen Bericht gestoßen, laut dem Weller zu der Zeit, als damals die Morde in Berlin verübt wurden, aufgrund eines Blinddarmdurchbruchs hier in der Uniklinik lag. Eine Mitarbeiterin der Klinik bestätigte uns diese Information. Somit wussten wir, dass Weller definitiv nicht der gesuchte Mörder von damals und folglich auch nicht der von heute sein konnte. Denn woher hätte er die Fotos der damaligen Opfer haben sollen? Jemand musste sie ihm untergeschoben haben. Sobald uns dies bewusst geworden war, war es nicht allzu schwer, die Hauptabsicht des wahren Täters zu entschlüsseln. Zwar wussten wir noch nicht, wer es nun wirklich war, aber es lag nahe, dass dieser Jemand es auf Berta Kose abgesehen hatte. Schließlich war es ein logischer Schritt, dass wir ihr wieder den Weg nach Berlin zu ihren Freunden öffneten. Bruns kannte ihre Freunde natürlich noch von damals, da seine Tochter eng mit Berta befreundet war. Folglich lauerte er ihr dort auf und folgte ihr zur neuen Unterkunft. Dann wartete er auf den geeigneten Augenblick, um zuzuschlagen. Glücklicherweise konnten wir die

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